Spielberg: Räikkönen von Ferrari-Teamfehler zurückgeworfen
Kimi Räikkönen startet zwar von Rang 14, musste aber im Qualifying zum Rennen in Spielberg nach Q1 aufstecken: Ferrari verkalkulierte sich offenbar
(Motorsport-Total.com) - "Wie zur Hölle ist das möglich?", beschwerte sich Kimi Räikkönen unmissverständlich im Ferrari-Boxenfunk nachdem er am Ende von Q1 zum Formel-1-Grand-Prix von Österreich, als er davon erfuhr, dass er über Rang 18 nicht hinauskam. Dabei war mangelnder Speed des Teamkollegen von Sebastian Vettel offensichtlich nicht der Grund für den Ausrutscher im Qualifying. "Ich habe ganz normal agiert und plötzlich hat sich der Plan geändert", schildert der Weltmeister von 2007 die Situation. "Irgendwo wurde ein Fehler gemacht. Der Plan änderte sich, aber das hat man mir nie gesagt", äußert er an anderer Stelle.
Drei schnelle Runden sollte der Finne bei seinem letzten Versuch auf der feuchten, aber abtrocknenden Strecke von Spielberg absolvieren. "Und dann haben sie offensichtlich bemerkt, dass wir zu spät rausgegangen sind", moniert der momentan Vierte der Gesamtwertung: "Ideal ist das nicht, wir sollten viel weiter vorne stehen." Den Gemütszustand seines Schützlings nimmt sich Maurizio Arrivabene, Teamchef der Scuderia, offensichtlich zu Herzen.
"Wenn Kimi nicht glücklich ist, bin ich es auch nicht.", entschuldigt sich Arrivabene bei 'Sky Sports F1' für den Fauxpas. Zuletzt hatte der "Anti-Teamchef", der für sein diplomatisches Auftreten bekannt ist, mit Blick auf die Vertragsverhandlungen über 2015 hinaus Leistung von Räikkönen gefordert. "Wir haben es nicht durch geschafft, da möchte ich jetzt gar nicht über Kimi und das Team sprechen. Tatsache ist, dass wir es nicht durch geschafft haben und das ist nicht gut", so seine Antwort.
Damit steht dem "Iceman" eine Aufholjagd bevor, um in die Punkte zu kommen. Die sollten auch möglich sein, wie Vettels dritte Startposition beweist. Immerhin: Durch Grid-Strafen für gleich fünf Piloten darf der Routinier von Platz 14 ins Rennen gehen (zur Startaufstellung). Mit einem Risiko ist der Start auf dem Red-Bull-Ring jedoch stets verbunden, denn auf den harten Bremspunkt in Kurve eins folgt eine schnelle Bergaufpassage, auf die anschließend in die nächste Spitzkehre angebremst wird.
Bis zum Qualifying ein gutes Wochenende
Auf die starke Performance seines SF15-T kann sich Räikkönen an diesem Wochenende verlassen. "Wir werden unser Bestes versuchen. Es gibt eine lange Gerade", lobt er die Überholmöglichkeiten. "Doch es gibt auch zwei vertrackte Kurven, also ist die Chance, dass etwas passiert, viel höher", meint Räikkönen eben genau jene ersten Kurven, in denen kämpfende Kontrahenten nicht selten kollidieren.
"Bis zu diesem Punkt war es ein sehr gutes Wochenende und ich bin mir sicher, dass wir gut abschneiden können", ist Räikkönen dennoch optimistisch und schöpft seinen Mut aus der starken Vorstellung in Montreal. "In Kanada sahen wir auch nicht so schlecht aus trotz des Fehlers nach dem Boxenstopp", kommentiert er seinen Dreher. Ohne ihn wäre man im Ziel sogar näher an Mercedes gewesen: "Wenn man das abzieht, waren wir etwa 20 Sekunden dahinter."