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McLaren-Honda: Neue Aerodynamik ein Fortschritt
McLaren sieht die kurze Nase als Fortschritt: Fernando Alonso schafft es in Spielberg ins Q2 - Trotzdem bleibt die Zuverlässigkeit weiterhin die Achillesferse
(Motorsport-Total.com) - Für McLaren-Honda gilt beim Grand Prix von Österreich fast schon der olympische Gedanke, denn Fernando Alonso und Jenson Button erhielten je eine Strafversetzung um 25 Positionen. Böse Zungen meinten im Fahrerlager, dass das Duo damit im Mittelfeld der GP2-Serie sein müsste. McLaren wird in Spielberg in der letzten Startreihe stehen. Da nur 20 Autos gemeldet sind, werden die Strafen zusätzlich im Rennen abgebüßt. Alonso wird eine Durchfahrtsstrafe antreten müssen, während bei Button ein Stop-and-Go-Stopp von zehn Sekunden auf dem Programm steht.
Deshalb ist das Wochenende in der Steiermark für McLaren in erster Linie ein Test. Neu ist die kürzere Nase des MP4-30 und damit einhergehend veränderte Luftleitbleche. Während Alonso schon am Freitag die neuen Teile einsetzte, war Button auch am Samstag mit der alten Nase unterwegs. Der Brite blieb als 17. auch in Q1 hängen. Alonso kam weiter, war in Q2 allerdings als 15. der langsamste Fahrer. Im zweiten Abschnitt fehlten dem Spanier zwei Sekunden auf die Mercedes-Spitze.
Ist dieser Rückstand ein Zeichen des Fortschritts? "Das Auto fühlte sich heute gut an", meint Alonso. "Durch das neue Aerodynamikpaket fühlt sich das Auto in den Kurven konkurrenzfähiger an. Schade, dass Spielberg eine Power-Strecke ist. Trotzdem geht es in die richtige Richtung, was sehr positiv ist." Trotzdem bleibt die Zuverlässigkeit die Achillesferse des McLaren-Honda. Im dritten Freien Training blieb der Wagen von Alonso stehen. Das zog den Getriebewechsel nach sich.
Neue Aerodynamik funktioniert
Trotz der schier aussichtslosen Situation, versucht das Team gute Miene zu behalten. So sagt Teamchef Eric Boullier: "Wenn man ein Qualifying beginnt und man weiß, dass deine Fahrer insgesamt 50 Strafplätze erhalten haben, dann ist es nicht einfach, das Kinn oben zu halten. Auch wenn wir im Rennen die Strafen absitzen müssen, gibt es auch positive Aspekte, auch wenn sie momentan schwierig zu erkennen sind."
Mit der kürzeren Nase folgt McLaren nun dem Trend im Feld. Es war aber nicht einfach, mit dieser Nase die Crashtests zu bestehen. Die Probleme beim Honda-Antrieb wirkten sich auch auf die Entwicklung des McLaren-Chassis und der Aerodynamik aus. Die aggressive Entwicklung, die bei der Präsentation des Autos angekündigt wurde, konnte nicht in diesem Ausmaß betrieben werden. Die neue Nase und die damit überarbeitete Aerodynamik ist wieder ein Schritt in diese Richtung.
"Die neuen Aeroteile haben einen Fortschritt bei der Performance gebracht", betont Boullier den positiven Aspekt des Wochenendes. "Für die Zukunft können wir zuversichtlich sein, dass wir das auf der Strecke in WM-Punkte umsetzen können. Das wird natürlich nicht morgen passieren." Auch wenn es an den Startpositionen und den Strafen kaum etwas verändert hätte, hätte es auch Button ins Q2 schaffen können.
Einsames Rennen erwartet
Das Timing war bei dem Briten nicht optimal: "Ich war der Erste, der in Q1 die Ziellinie überquert hat. Alle anderen hatten etwas mehr Zeit, ihre Runde bei abtrocknender Strecke zu verbessern", seufzt der Weltmeister von 2009. "Trotzdem hat es da draußen Spaß gemacht. Als die Strecke rutschig war, hat es für mich ziemlich gut ausgesehen, aber als es dann trockener wurde, fanden die anderen ihre Form. Ich konnte nur machen, was mir das Auto erlaubte. Ich denke, es hätte eine Chance auf Q3 gegeben, wenn die Verhältnisse gemischt geblieben wären."
Sollte die Wettervorhersage stimmen und es ein Trockenrennen werden, dann wird McLaren am Ende des Feldes ihr eigenes Rennen fahren und vermutlich irgendwann Manor einholen. "Für uns ist es im Prinzip ein Lernwochenende", blickt Alonso der Realität ins Auge. "Es wird natürlich ein schwieriger Grand Prix, aber hoffentlich erhalten wir im Rennen einige Antworten. Mit diesen Daten werden wir nächste Woche beim Test arbeiten." Button stellt sich auf ein einsames Rennen ein: "Ich dachte, ich könnte morgen gegen Fernando kämpfen, aber wir erhalten unterschiedliche Strafen. Deshalb werde ich nicht gegen ihn fahren. Es ist einfach nicht mein Wochenende."