McLaren stapelt tief: Nächstes Horrorrennen in Spielberg?
McLaren setzt sich vor dem Rennen in Spielberg bewusst keine sportlichen Ziele, denn die Charakteristik des Kurses spricht ganz klar gegen einen Erfolg des Teams
(Motorsport-Total.com) - "Willst du McLaren oben sehen, musst du die Tabelle drehen", dachte sich Fernando Alonso nach dem Großen Preis von Kanada und postete bei Twitter kurzerhand das umgedrehte Rennergebnis, nachdem beide McLaren-Honda in Montreal mit technischen Problemen - wieder einmal - ausgefallen waren. Es braucht schon eine gehörige Portion Galgenhumor beim Spanier, der in den ersten sieben Saisonläufen nur zweimal die Zielflagge sah - und einmal gar nicht antreten konnte.
Es läuft noch nicht bei der mit Spannung erwarteten Wiedervereinigung von McLaren und Honda. Gerade einmal vier Zähler hat man bislang sammeln können, die Jenson Button in Monaco einfahren konnte. Doch das Fürstentum ist der letzte Ort im Kalender, in dem es auf einen guten Motor ankommt. Anders ist das in Spielberg, wo drei lange Geraden wieder für Kopfschmerzen beim Team sorgen könnten.
"Wir erwarten, dass Spielberg wieder ein schwieriges Wochenende werden wird, da es starkes Anbremsen nach hohen Geschwindigkeiten und eine ähnliche Start-Stop-Charakteristik wie Montreal aufweist", legt Rennleiter Eric Boullier die Latte für sein Team bewusst niedrig. Doch bevor man im Team über Performance nachdenken kann, muss vor allem die Zuverlässigkeit besser werden: "Das ist ein wichtiges Element an einem Rennwochenende, das wir brauchen, um weiter Fortschritte zu machen", so der Franzose.
Fortschritt ist bei McLaren in diesen Tagen allerdings immer wieder ein Term, den man gerne für die Aufrechterhaltung der Motivation benutzt. "Wir sehen immer noch an jedem Wochenende großartige Fortschritte", betont Fernando Alonso gebetsmühlenartig. "Wir hoffen, dass es in Österreich genauso sein wird", sagt der Spanier, der in drei Spielberg-Rennen einen vierten Platz und zwei Ausfälle auf dem Konto hat.
Auch Teamkollege Jenson Button wird nicht müde zu betonen, dass im Team nicht alles so schlecht ist, wie es scheint: "Als Team werden wir natürlich daran gemessen, wo wir am Sonntagnachmittag landen, aber dabei kommt der Fortschritt, den wir hinter den Kulissen, im Training oder im Qualifying gemacht haben, nicht zum Vorschein", unterstreicht der Brite. "Es kann manchmal schwierig sein, die positiven Dinge nach einem harten Rennen zu sehen."
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Der Brite hat ebenfalls noch eine ausbaufähige Österreich-Bilanz: Zwar kam er 2000 in seinem ersten Jahr gleich auf Rang fünf und drei Jahre später noch einmal auf Rang vier, doch ansonsten gab es für ihn keine Punkte zu ernten. Ob das in diesem Jahr anders sein wird, ist bei normalem Rennverlauf zu bezweifeln, denn die Charakteristik des Red-Bull-Rings spricht nicht gerade für McLaren - trotz geplanter Aero- und Chassisupdates.