Ratloser Ricciardo fürchtet: Fehlersuche könnte länger dauern
Daniel Ricciardos mysteriöses Problem erinnert an Sebastian Vettel 2014: Wieso er bezweifelt, dass ein Chassis-Riss schuld ist und die Lösung in Spielberg eintritt
(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo liebt den Kurs in Montreal auf der Ile de Notre Dame. Doch die Rennstrecke liefert dem "Aussie" eine emotionale Achterbahnfahrt: Nach dem Sieg im Vorjahr gab es dieses Jahr die kalte Dusche: Platz 13, nicht einmal in der Nähe der Punkteränge. Auch im Qualifying hatte Ricciardo kein Land gesehen, war langsamer als Teamkollege Daniil Kwjat, der im Rennen als Neunter zwei WM-Punkte abstaubte.
Es war nicht das erste Mal, dass Ricciardo in Montreal ein schwarzes Wochenende erlebte. Schon vor zwei Jahren bei Toro Rosso erging es ihm ähnlich, wie er gegenüber 'auto motor und sport' erklärt: "Da war Vergne so viel schneller als ich im Rennen, und wir wussten nicht warum. Ein Jahr später gewinne ich, und jetzt bin ich wieder dort, wo ich 2013 war."
Ricciardo befürchtet schwierige Fehlersuche
Das Lachen hat er dennoch nicht verlernt, da er ausschließt, dass es an ihm liegt. Ricciardo hat keinen Zweifel daran, "dass irgendetwas mit dem Auto fundamental falsch war. Ich bin nicht eine Sekunde langsamer als Kwjat, und ich habe über Nacht nicht das Autofahren verlernt."
Woran es genau lag, kann er nicht festmachen - am Ende fehlte ihm einfach der Grip, obwohl er sich beim Setup im Vergleich zu Kwjat für mehr Antrieb entschieden hatte. Nun steht der Grand Prix von Österreich - also das Heimrennen von Red Bull - auf dem Programm. Dort will das einstige Weltmeisterteam klarerweise eine gute Figur machen.
Im Angesicht der Ohrfeige von Montreal keine einfach Aufgabe. Zumal Ricciardo befürchtet, dass es noch eine Weile dauert, ehe das ominöse Montreal-Problem gelöst ist: "Ich hoffe, das Problem lässt sich schnell finden, und ich kann bald schon wieder ruhig schlafen. Es ist aber zu befürchten, dass wir etwas tiefer graben müssen. Es ist eines dieser Probleme, wo du wirklich alle Möglichkeiten durchgehen musst."
Chassis-Riss? Aufklärung in Spielberg
Die Situation erinnert frappant an Sebastian Vettels Probleme im Vorjahr, als der viermalige Weltmeister fast über die gesamte Situation hinweg mit seinem RB10 haderte. Damals wurde mehrmals das Chassis gewechselt, doch die Probleme des 27-Jährigen wollten sich einfach nicht in Luft auflösen.
Ricciardo glaubt währenddessen nicht, dass sein Chassis einen Riss haben könnte. "Ich bin nie wild über die Randsteine oder hatte stärkere Berührungen mit der Mauer. Nichts, was einen Schaden erklären könnte", begibt sich der dreimalige Grand-Prix-Sieger bereits auf Fehlersuche. Ob es das Chassis sein könnte, werde man aber bereits in Spielberg wissen: "Dort bekomme ich turnusgemäß ein neues Chassis."