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Manor-Marussia: Stevens fordert nach Kollision mehr Respekt
Will Stevens fordert nach der Kollision mit Romain Grosjean mehr Respekt für die Überrundeten - Roberto Merhi scheidet mit gebrochener Antriebswelle aus
(Motorsport-Total.com) - Will Stevens (Manor-Marussia) geriet beim Grand Prix von Kanada in Montreal unfreiwillig ins Rampenlicht. In Runde 49 des Formel-1-Rennens kollidierte der Brite mit Romain Grosjean (Lotus), der ihn auf der langen Geraden vor der letzten Schikane überrunden wollte. Der Franzose hatte sich verschätzt und war zu dicht vor dem Fahrzeug von Stevens eingeschert, wobei er seinen linken Hinterreifen und Stevens Frontflügel zerstörte.
"Ich habe dort vorher schon viele Autos passieren lassen, weil es der beste Platz ist", wundert sich Stevens über den Zwischenfall. "Ich hätte nicht ausweichen können, außer über das Gras. Aber das sollte nicht die Regel sein." Zwar wäre Stevens auch ohne den Unfall nur auf Rang 17 und damit als Letzter ins Ziel gekommen, doch trotzdem wurmt ihn die rücksichtslose Fahrweise seines Kollegen.
"Ich habe Verständnis für die blauen Flaggen und dafür, dass wir die Jungs vorbeilassen müssen, denke aber, dass ich dabei immer fair war. Im Gegenzug wäre es nett, wenn sie uns auch respektieren und uns zumindest eine Autobreite Platz lassen", fordert Stevens. "Andernfalls ruiniert das ihr und unser Rennen."
Die Schuldfrage beim Unfall am Sonntag war schnell geklärt: "Die Tatsache, dass er eine Strafe bekam, zeigt ja, dass sie (die Rennkommissare; Anm. d. Red.) ebenfalls der Meinung waren, dass ich nichts dagegen hätte tun können", sagt Stevens. Der mit einer Zeitstrafe von fünf Sekunden belegte Grosjean, der sich zunächst am Boxenfunk über Stevens beschwert hatte, musste nach dem Rennen kleinlaut eingestehen: "Vielleicht hätte er mir etwas klarer signalisieren können, dass er mich vorbeilässt, aber letztlich war es mein Fehler."
Roberto Merhi im zweiten Manor-Marussia-Boliden musste in Kanada unterdessen den ersten Ausfall in dieser Saison hinnehmen. Nachdem er im Qualifying seinen Teamkollegen geschlagen hatte und auch im Rennen in den ersten Runden vor ihm gelegen hatte, musste sein Auto mit defekter Antriebswelle in der Box abstellen.