• 07. Juni 2015 · 01:32 Uhr

"Platz drei wäre drin gewesen" - Boxenschlamassel bei Lotus

Romain Grosjean und Pastor Maldonado schaffen in Montreal die Startplätze fünf und sechs, sind aber nicht ganz zufrieden - Steht heißes Stallduell bevor?

(Motorsport-Total.com) - Eskalation-Potenzial unter Teamkollegen sind wir bereits vom Mercedes-Duell an der Spitze gewöhnt. Doch kaum nähern sich die Lotus-Piloten den oberen Plätzen, wird es auch im Team aus Enstone nicklig. Trotz der guten Startpositionen fünf und sechs für den Grand Prix von Kanada macht Grosjean Maldonado indirekt dafür verantwortlich, die zweite Startreihe verpasst zu haben. Der Venezolaner antwortet mit einer Kampfansage an den Franzosen.

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Die Lotus-Piloten kommen sich beinahe schon in der Box zu nah Zoom Download

Lotus hat allen Grund zur Freude. Denn das beste Qualifikationsergebnis der Saison war nicht nur ein Glücksgriff und sollten beide Piloten von Pech und Fahrfehlern verschont bleiben, könnte dem Team ein großer Punktesegen in Montreal bevorstehen - wenn sie sich nicht selbst in die Quere kommen.

"Es ist großartig", freut sich Grosjean über seinen fünften Startplatz. "Das Auto hat sich von den ersten Runden an gut angefühlt. Alles hat gut funktioniert: die Reifen, der Motor und auch aerodynamisch. Es ist gut, wenn man sein Auto auf dieser Strecke genießen kann. Es macht Spaß, in der Lage zu sein, mit den Streckenbegrenzungen zu spielen und alles geben zu können."

Missverständnis in der Box

Der Franzose war bereits das ganze Wochenende schnell unterwegs. Auch Teamkollege Maldonado lieferte seit Freitag regelmäßig Top-10-Zeiten, hing aber gegenüber seinem Teamkollegen immer leicht hinterher. Trotz guter Power auf den Geraden und sogar gutem Fahrverhalten in den Kurven, merkt er an: "Das Auto ist schnell, aber irgendwo fehlt uns noch etwas", sagt er. "Vor allem ausgangs der Kurven verhält sich mein Auto immer etwas komisch. Das macht es schwierig, wenn man im Qualifying etwas mehr Gas gibt."

Während Grosjean in Q3 am Samstag eine Zeit von 1:15.194 Minuten gelang, die 0,801 Sekunden langsamer war, als die Pole-Zeit von Lewis Hamilton, setzte Maldonado eine Zeit von 1:15.329 Minuten und war damit 0,135 Sekunden langsamer als sein Teamkollege. Die beiden gerieten sich kurz vor Ende der Qualifikation außerdem beinahe in die Quere, als sie für ihren letzten Versuch überraschend gleichzeitig aus der Box kamen

"Es war nur ein Missverständnis im Timing", erklärt Grosjean, merkt aber an: "Das hat der Vorbereitung auf die Runde nicht gerade geholfen. Ich dachte noch, ich könnte den Windschatten von Pastor nutzen, aber er war zu Beginn der Runde zu weit weg. Das war nicht ideal. Mit einer perfektem Vorbereitung und dem Windschatten, bei dem man gut mal ein oder zwei Zehntel gut machen kann, hätte es vielleicht zu Platz drei gereicht."

Maldonados Kampfansage

Zu der Zeit des drittplatzierten Kimi Räikkönen haben Grosjean 0,18 Sekunden gefehlt, zum viertplatzierten Valtteri Bottas waren es nur 0,092 Sekunden. "Die Pace, die wir im Training zeigen konnten, war offensichtlich repräsentativ" so Grosjean. "Wir waren im ersten und dritten Training drittschnellste. Der letzte Versuch war wahrscheinlich von der schlechten Vorbereitung beeinträchtigt. Aber wir haben insgesamt eine gute Pace hier."

Und mit dieser wollen sie sich im Rennen auch aneinander messen, zumindest, wenn es nach Maldonado geht: "Wir sind beide sehr schnell. Ich hatte kleinere Probleme über das Wochenende, aber ich tue mein Bestes, um an ihn vorbei zu kommen. Im Rennen ist es aber anderes. Man muss Benzin sparen und auf den Reifenabbau achten - darin bin ich recht gut. Auch meine Renn-Pace ist besser als seine. Ich werde schon beim Start versuchen, ein oder zwei Plätze gut zu machen. Ich denke, es kann mehr drin sein, als der sechste Platz."

"Man kann natürlich immer vom Podium träumen, das ist ja nicht verboten", findet auch Grosjean. "Ausschlaggebend werden im Rennen die Bremsen, die Reifen und der Benzinverbrauch sein. Es wird ein arbeitsreiches Rennen werden, mit einer Menge zu tun. Aber wir haben Hoffentlich einmal Glück."

Um Sebastian Vettel, der nach technischen Schwierigkeiten bereits in Q1 ausschied und von ganz hinten starten muss, macht sich Grosjean übrigens wenig Sorgen: "Er liegt ziemlich weit hinter uns. Man weiß nie, was passiert, aber er ist erst einmal keine direkte Konkurrenz."

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