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Nach schwachem Training: Fünfter Motor für Verstappen?
Die Freitagstrainings vor dem Grand Prix von Kanada verliefen für Toro Rosso nicht vielversprechend - Mögliche zweite Strafversetzung für Max Verstappen
(Motorsport-Total.com) - Für die Rookies von Toro Rosso hätte der Freitag in Montreal kaum ungünstiger laufen können. Durch den Regen am Nachmittag ging fast eine Stunde Trainingszeit verloren und einige technische Probleme hielten Carlos Sainz und Max Verstappen zusätzlich von genügend Übungsrunden ab. Große Sprünge erwartet das Team daher in Kanada nicht, weswegen man vor einer taktischen Entscheidung steht.
Die Jungbullen waren beide zum ersten Mal an den Circuit Gilles Villeneuve gereist - eine Strecke, die es in sich hat und mit der man sich erst einmal anfreunden muss. Dass Verstappen dabei am Freitag nur insgesamt 47 und Sainz nur 46 Runden gelangen, machte die Voraussetzungen daher schon generell schwieriger. "Das ist ärgerlich", so Sainz, "weil wir hier so viele Kilometer wie möglich abspulen sollten, da es für uns seine komplett neue Strecke ist."
Den jungen Spanier plagten am Morgen elektronische Probleme. Mit einer Rundenzeit von 1:19:065 Minuten gelang ihm schließlich nur Rang 17. Am Nachmittag lief es für ihn beinahe besser: "Das Auto hatte sich von Runde zu Runde verbessert, aber gerade, als wir auf einem ordentlichen Level waren, setzte der Regen ein." Vorher setzte er sich mit einer Zeit von 1:17.318 Minuten noch auf Rang 13. "Es war kein idealer Tag für einen Rookie. Hoffentlich können wir das dritte Freie Training nutzen, um uns besser auf das Qualifying vorzubereiten."
Verstappen entwickelt in falsche Richtung
Für Teamkollege Verstappen lief es anders herum. "Das erste Freie Training war gar nicht so schlecht", so der Teenager, der am Morgen mit einer Zeit von 1:18.257 Minuten Zehnter wurde. "Zwischen den Einheiten haben wir dann ein paar Änderungen vorgenommen, die aber nicht aufgingen", erklärt er. Im zweiten freien Training rutschte er daher mit einer Zeit von 1:17.657 Minuten auf Rang 16 ab.
"Das Auto ist noch nicht da, wo wir es gerne hätten", räumt Chefingenieur Phil Charles ein. "Wir werden die Daten genau durchgehen, damit wir es den Jungs einfacher machen können, sich zu verbessern und leichter über die Randsteine zu kommen. Dann wird der Samstag hoffentlich besser."
Doch selbst wenn das Team die mechanischen und Abstimmungs-Schwierigkeiten überwinden kann, wird es schwierig, den Renault-Nachteil auf der Hochgeschwindigkeits-Strecke von Kanada auszugleichen. Deswegen steht die Überlegung im Raum, Verstappen mit neuem Verbrennungsmotor ins Rennen zu schicken, denn Renault hat zwischenzeitlich an der Zuverlässigkeit gearbeitet.
Gute Gelegenheit für fünften Motor?
Für den 17-Jährigen wäre es allerdings das fünfte zum Einsatz kommende Teil, weswegen man eine Strafversetzung von zehn Plätzen in der Startaufstellung in Kauf nehmen müsste. Der Niederländer hat außerdem noch die Strafversetzung von fünf Plätzen für die von ihm verursachte Kollision in Monaco zu tragen. Qualifiziert er sich nicht hoch genug, würde es daher zusätzlich eine Zeitstrafe im Rennen setzen.
"Wir denken darüber nach", so Verstappen. "Es wird sowieso ein schwieriges Rennen für uns werden. Es ist also vielleicht eine gute Gelegenheit, den fünften Motor einzusetzen. Wir haben noch etwas Arbeit vor uns, aber wir wissen, in welche Richtung es gehen muss. Es wird ein schwieriges Wochenende werden, aber ich stelle mich der Herausforderung."