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Red Bull, Toro Rosso und die Frage, wann fünfter Motor kommt
Drei der vier Piloten aus dem Renault-Lager sind mit dem vierten Motor unterwegs - Wechsel "dort, wo wir die geringsten Chancen haben": Österreich oder Kanada?
(Motorsport-Total.com) - Im Lager der beiden Renault-Teams Red Bull und Toro Rosso muss man sich nach diversen Zuverlässigkeitsproblemen zu Saisonbeginn schon jetzt ernsthaft mit dem Gedanken auseinandersetzen, den fünften Motor einzusetzen. Beide Red-Bull-Piloten - Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat - sind bereits mit dem vierten Exemplar des Verbrennungsmotors unterwegs. Kommt das fünfte Exemplar zum Einsatz, ist die Folge für den betreffenden Fahrer laut Reglement eine Rückversetzung in der Startaufstellung um zehn Plätze.
Angesichts der Tatsache, dass die Konkurrenz von Renault mit Performance-Upgrades von sich reden macht, gibt Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko gegenüber 'Sky' sichtlich genervt zu Protokoll: "Überall wurde weiterentwickelt. Bei Renault aber wurde das Hauptaugenmerk auf das Thema Standfestigkeit gelegt, weil es Haltbarkeitsprobleme gab. Dadurch hat die Weiterentwicklung praktisch nicht stattgefunden."
Wird man den Motor bei Ricciardo und/oder Kwjat bereits an diesem Wochenende in Montreal wechseln? "Wir warten das zweite Freie Training noch ab. Dann wird es eine taktische Entscheidung sein. Am liebsten wäre es uns, wenn wir in Monza wechseln würden. Wir wissen aber schon jetzt, dass wir das nicht schaffen werden", sagt Marko und fügt hinzu: "Jetzt müssen wir schauen, auf welcher Strecke eine Rückversetzung am wenigsten Schaden anrichtet. Das heißt im Klartext: Dort, wo wir die geringsten Chancen haben, werden wir den oder die Motorwechsel durchführen."
"Wir sind mit unseren beiden Fahrern beim vierten Motor angekommen und hoffen, dass wir dieses Rennwochenende durchstehen", sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner gegenüber 'Sky Sports F1' und deutet an, dass man den Motorwechsel bei Ricciardo und/oder Kwjat im Hinblick auf den Grand Prix von Österreich (21. Juni) vornehmen will: "Das ist mehr als wahrscheinlich. Es besteht die Möglichkeit, dass es schon in diesem Rennen (Kanada; Anm. d. Red.) soweit ist, aber hoffentlich wird das nicht der Fall sein."
Nicht nur bei Red Bull, auch beim B-Team Toro Rosso schlägt man sich mit diesem Problem herum. So ist Max Verstappen ebenfalls bereits mit dem vierten Verbrennungsmotor unterwegs.
Mit seinem Crash mit Lotus-Pilot Romain Grosjean beim Grand Prix von Monaco, den Marko als "Rennunfall" einstuft, hat sich der Niederländer für den Kanada-Grand-Prix eine Rückversetzung in der Startaufstellung eingehandelt.
"Leider hat er eine Strafversetzung um fünf Plätze kassiert. Er hat auch schon den vierten Motor drin. Wenn es also ganz schlecht läuft, dann kommen für ihn einige Strafen zusammen", hält der Red-Bull-Motorsportberater zähneknirschend fest.