Lotus: Passt es in Montreal auch im Rennen?
Lotus möchte beim Formel-1-Grand-Prix von Kanada 2015 jene Punkte einfahren, die dem Team beim Rennen von Monaco durch die Finger glitten
(Motorsport-Total.com) - Teaminterne Kollision in Barcelona, Doppelausfall in Monaco, Pastor Maldonado wartet auf seine zweite Zielankunft im Jahr 2015. Lotus glitten in jüngerer Zeit entweder durch Fahrfehler, technische Defekte oder unglückliche Umstände von außen das ein oder andere bessere Resultat durch die Finger. Doch entmutigen lässt sich der WM-Siebte bei den Formel-1-Konstrukteuren nicht so schnell (zu den Gesamtständen). Im kanadischen Montreal, auf einem Kurs mit langen Geraden unterbrochen von harten Bremspunkten, hofft man, die Stärken des Lotus E23 endlich ausspielen zu können.
© xpbimages.com
In Montreal wollen die Lotus-Piloten das Monaco-Wochenende vergessen machen Zoom Download
"Der E23 war gut in den langsamen Kurven in Monaco", blickt Nick Chester, Technischer Direktor des Teams zurück: "Das, kombiniert mit den langen Geraden, sollte uns recht gut liegen." Dabei kann Lotus auf den starken und vergleichsweise zuverlässigen Mercedes Antriebsstrang setzen. Sollte man die Bremsprobleme in den Griff bekommen, die Maldonado in Monte Carlo bereits in der fünften Runde zur Aufgabe zwangen, dürften die Vorzeichen nicht allzu schlecht stehen.
Maldonado ist - abgesehen von den chancenlosen Manor-Marussia - neben Fernando Alonso der einzige Fahrer im Feld, der 2015 noch kein Rennen in den Punkten beenden konnte. Trotzdem bleibt aus Monaco die starke Qualifikations-Performance, die ihm Startplatz acht bescherte. Der "Monaco-Experte" macht sogar Parallelen zwischen den Kursen in Monte Carlo und Montreal aus. Über den kanadischen Kurs sagt er: "Man nutzt sehr oft die Randsteine, also muss man gut über die Bodenwellen kommen und man braucht ein gutes Einlenkverhalten für die Schikanen. Genau wie in Monaco muss man sich von den Mauern fernhalten. Man sollte nahe kommen, aber sie zu berühren, ist zu nah."
Im Vorjahr schied Maldonado in Kanada mit Antriebsproblemen aus, bei seinem Teamkollegen gab der Heckflügel nach, sodass auch dieser aufgeben musste. Trotzdem hat Romain Grosjean aus dem Jahr 2012 sehr gute Erinnerungen an den Circuit de Gilles Villeneuve: "Ich fuhr vom siebten Startplatz zum ersten Mal auf den zweiten Platz in der Formel 1. Das war ein großartiger Tag und ein wirklich starkes Teamresultat." Mit einer Einstoppstrategie gelang damals der Sprung aufs Treppchen.
Überhaupt, der Franzose fühlt sich in Montreal heimisch: "Montreal ist eine wundervolle Stadt, um sie zu besuchen. Dort gibt es viele Menschen, die Französisch sprechen, also ist das wie ein weiteres Heimrennen für mich. Auch die Fans sind sehr freundlich und gut informiert. Außerdem gibt es in Montreal gute Restaurants - das ist immer ein Bonus."
Unterdessen will der Stellvertretende Teamchef Federico Gastaldi nach dem zurückliegenden Rennen wieder nach vorne schauen: "In Monaco ging es in die richtige Richtung im Training und im Qualifying. Es war nur das Rennen selbst, bei dem nicht die Resultate kamen, die wir wollten."