Räikkönen nach Monaco-Manöver: "Ricciardo hätte Strafe verdient"
Kimi Räikkönen hadert mit dem harten Einsteigen seines Kontrahenten Daniel Ricciardo beim Grand Prix von Monaco 2015 - Regelhüter zu nachsichtig?
(Motorsport-Total.com) - War das Überholmanöver von Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo gegen Kimi Räikkönen in Runde 71 des Formel-1-Grand-Prix von Monaco 2015 fair? Davon geht zumindest die Rennleitung aus. Ricciardo hatte sich eingangs der Mirabeau innen neben den Ferrari gesetzt und den "Iceman" eiskalt stehen lassen. Dabei kam es zur Berührung. Während Fernando Alonso für seinen missglückten Mirabeau-Überholversuch gegen Nico Hülkenberg bestraft wurde, der dem Deutschen das Rennen ruinierte, blieb die Aktion Ricciardos ungeahndet.
Kimi Räikkönen, am Ende des Rennens Sechster, echauffierte sich über das Vorgehen seines Konkurrenten bereits via Funk. Nach dem Rennen bezieht er Stellung. "Es ist nicht sehr klar, was man tun darf und was nicht, denn einer kann eine Strafe für etwas kriegen und der andere nicht", wünscht er sich mehr Transparenz bei Schiedssprüchen: "Normaler Weise gibt es eine Strafe dafür, aber dieses Mal nicht." Dennoch nimmt er die Entscheidung der Stewards zur Kenntnis.
Unfallgegner Ricciardo sieht die Sache dagegen ganz anders. "Es gab eine leichte Berührung, aber wir sind beide auf der Strecke geblieben", so der 25-Jährige: "Die Rennkommissare und alle anderen wissen, dass so was in Monaco passieren kann. Es ist sehr schwierig, hier einen sauberen Überholversuch ohne Berührung zu haben. Ich danke den Stewards dafür, dass sie das nicht weiter untersuchen und ich denke, dass die Fans und Zuschauer da zustimmen würden." Stattdessen appelliert Ricciardo an Räikkönens Erfahrung: "Kimi fährt schon lange genug Rennen und wird das verstehen, auch wenn er jetzt frustriert ist."
Red-Bull-Teamchef Christian Horner pflichtet seinem Fahrer bei. "Es war ein mutiger Versuch, sich da oben auf dem Hügel innen hineinzustechen", lobt Horner: "Zum Glück gingen die Stewards davon aus, dass es fair war." Am Ende wäre für Ricciardo Rang vier möglich gewesen, doch diesen ebenfalls gewonnenen Platz "schenkte" er seinem Stallgefährten Daniil Kwjat, der auf frischen Reifen noch erfolglos versuchte, die Podiumsränge anzugreifen (zum Rennbericht).