Manor-Marussia in Monaco eine Sekunde vor 107-Prozent-Zeit
Die 107-Prozent-Hürde nahm Manor-Marussia beim ersten Qualifying des Formel-1-Grand-Prix von Monaco 2015 locker - Spielt der Zufall im Rennen mit?
(Motorsport-Total.com) - Um die goldene Ananas ging es für die Manor-Marussia-Piloten Will Stevens und Roberto Merhi auch im Qualifying zum Formel-1-Grand-Prix von Monaco (hier zum Gesamtbericht). Die beiden Schlusslichter belegten nach dem ersten Qualifikationsabschnitt die Ränge 19 und 20. Stevens fehlten bei seiner schnellsten gezeiteten Runde von 1:20.655 Minuten 2,142 Sekunden auf Vordermann Marcus Ericsson im Sauber, Merhi qualifizierte sich wie gewohnt hinter seinem Teamkollegen, war mit einem Rückstand von 0,249 Sekunden jedoch deutlich näher dran als an den restlichen Samstagen der Saison.
Dass Manor-Marussia auf den Positionen 18 und 19 ins Rennen gehen wird, ist auf eine Strafe gegen Carlos Sainz zurückzuführen. Der Toro-Rosso-Pilot qualifizierte sich zwar für Rang acht, erschien aber bei der FIA nicht zum wiegen, weswegen die Regelhüter seine Zeit komplett aberkannten (hier zur Startaufstellung). Zwischenfälle, auf die Manor-Marussia hoffen muss, wollen sie sich die Minimalchance auf Punkte wahren. Im Vorjahr gelang dies Jules Bianchi mit Rang neun, der durch seinen schweren Unfall beim Grand Prix von Suzuka 2014 zum tragischen Helden avancierte. Bianchi trug damit wesentlich zum Überleben des Rennstalls bei (hier mehr Infos).
Will Stevens stimmt unterdessen die Performance seiner Mannschaft glücklich. "Es ist ermutigend, etwas näher an den Autos vor uns dran zu sein", so der Brite trotz der vier Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Mercedes-Pilot Nico Rosberg im ersten Qualifikationsabschnitt. Auf die spätere Polezeit von Lewis Hamilton hätten sogar 5,557 Sekunden gefehlt. Dies hätte nicht mehr gereicht, die 107-Prozent-Hürde zu überspringen. Doch Stevens konnte nicht alles aus seinem Boliden quetschen: "Ich denke, dass noch etwas mehr drin gewesen wäre, denn unser erster Run war wegen eines Problems an meinem Auto nicht so lang wie gewünscht."
Auch Merhi, der am Donnerstag am Ausgang des Tunnels noch Kleinholz produzierte, ist guter Dinge. "Ich bin etwas näher an meinem Teamkollegen dran", sagt der Spanier, dessen Stallgefährte ihm in der laufenden Saison zumeist rund eine Sekunde in der Qualifikation aufbrummte. Auch er hofft auf ein Rennen wie 2014, um unverhofft nach vorne zu kommen: "Wir sind in einer guten Position um jede Gelegenheit zu nutzen, die sich uns bieten könnte."
Teamchef John Booth, dem das Wochenende in Monaco besonders nahe geht (mehr Infos), setzt ebenfalls im Fürstentum auf die Zufallskarte. "Wir hoffen, unsere Zielankünfte mit zwei Wagen fortzusetzen, was ein guter Abschluss unserer emotionalen Reise nach Monaco wäre", gibt der Vertraute der Familie Bianchi als Minimalziel aus.