Hamiltons Pole-Zitterpartie: Crew hat Flügel nicht verstellt
Ein Fehler seiner Crew brachte Lewis Hamiltons Qualifying durcheinander, doch der Formel-1-Weltmeister reagierte ganz im Stil eines Teamleaders
(Motorsport-Total.com) - Pole-Position für Lewis Hamilton beim Grand Prix von Monaco. Der amtierende Weltmeister zeigte im Qualifying zum sechsten Rennen der Formel-1-Saison 2015 eine starke Leistung und nahm seinem Teamkollegen Nico Rosberg nach dessen Sieg beim Rennen in Spanien gleich wieder den Wind aus den Segeln. Und das, obwohl seine Mechaniker im zweiten Abschnitt der Qualifikation einen entscheidenden Fehler machten.
"Wir haben vergessen, den Flügel hochzustellen, so wie er es wollte. Deshalb mussten wir noch einmal hereinfahren und das ist für den Piloten nie gut, weil er aus dem Rhythmus kommt", berichtet Motorsportchef Toto Wolff nach dem Qualifying. Und genau dieser Rhythmus ist für Hamilton in Monaco entscheidend.
Wer nun aber nach diesem Fehler der Mechaniker mit einer Schimpftirade Hamiltons gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Vielmehr bemühte sich der Weltmeister, per Funk Ruhe ins Team zu bringen. "Lasst uns einfach noch einmal von vorne anfangen", sagte er. "Wenn man frustriert ist, will man das im ersten Moment herausschreien, was aber in der Regel kontraproduktiv ist", so Hamilton nach dem Qualifying bei 'Sky Sports F1'.
"Die Jungs, die für mich arbeiten, tun alles, was in ihrer Macht steht. Es kann aber nicht immer alles perfekt laufen", nimmt Hamilton seiner Crew den Fehler nicht übel und zeigt sich als echter Teamleader. "Es ist meine Aufgabe, die Einstellung des Teams zu beeinflussen und meine Mechaniker und Ingenieure aufzubauen, wenn sie Probleme haben. Umgekehrt läuft es genau so."
Niki Lauda verrät jedoch, dass Hamilton nicht während des gesamten Qualifyings so gelassen war. "Lewis war nicht zufrieden mit dem Auto. Übersteuern, Untersteuern - die üblichen Probleme, wenn sich die Fahrer aufregen. Das hat mir Sorgen bereitet", so der Aufsichtsratschef des Formel-1-Teams bei 'Sky Sports F1'. Doch dieses Sorge des Österreichers erwies sich letztlich als unbegründet. "Lewis bringt es trotz der Probleme mit seinem Auto hin. Davor muss man den Hut ziehen", verneigt sich Lauda vor seinem Piloten.