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Ferrari: Dank Supersoft-Reifen näher an Mercedes dran?
Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen hoffen, dass die in Barcelona eingeführten Upgrades am Ferrari SF15-T in Monte Carlo besser zur Geltung kommen werden
(Motorsport-Total.com) - Als erste Verfolger der beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg kommen die Ferrari-Piloten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen als aktueller WM-Dritter und Vierter zum sechsten Rennen der Formel-1-Saison 2015, dem Grand Prix von Monaco in Monte Carlo.
© xpbimages.com
In Barcelona taten sich Räikönen und Vettel schwerer als im Vorfeld erwartet Zoom Download
Beim Grand Prix von Spanien vor knapp zwei Wochen fiel die Lücke zu Mercedes größer aus als es in Reihen der Scuderia Ferrari im Vorfeld erwartet worden war. Die umfangreichen Upgrades am SF15-T brachten auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya nicht den erhofften Sprung nach vorn.
Wo die Roten im direkten Vergleich zur Konkurrenz an diesem Wochenende stehen, bleibt abzuwarten. "Wir hatten direkt am Anschluss an das zurückliegende Rennen einen Test. Dabei versuchten wir, ein paar Zweifel auszuräumen", spricht Vettel den Barcelona-Test im Nachgang zum Grand Prix an gleicher Stelle an. An den beiden Testtagen kamen anstelle der Stammfahrer die beiden Testfahrer Esteban Gutierrez und Raffaele Marciello zum Zug.
Der Mexikaner und der Italiener hätten ihre Sache gut gemacht. Ein abschließendes Urteil über die neuen Teile könne man jedoch auch an diesem Wochenende nicht unbedingt erwarten, wie Vettel betont: "Monaco ist immer ziemlich knifflig, denn es ist keine normale Rennstrecke. Sie ist deutlich kürzer als andere und es braucht andere Voraussetzungen, um schnell zu sein. Wir müssen abwarten, wo wir stehen. Ich denke, wir werden es in den nächsten zwei, drei Rennen wissen."
Räikkönen bezeichnet die in Barcelona erstmals eingesetzten neuen Teile als "grundsätzlich gut, anderenfalls hätten wir sie ja nicht am Auto". Am Spanien-Wochenende hätte man diesbezüglich "einiges gelernt und ich bin mir sicher, dass wir sie künftig zu 100 Prozent zum Funktionieren bringen werden. Gut möglich, dass sie auf dieser Strecke schon besser funktionieren", sagt der Finne über den neuen Unterboden und den neuen Frontflügel. Grundsätzlich erwartet der "Iceman" im Fürstentum an der Cote d'Azur ein "normales Rennwochenende, auch wenn der Ort ein besonderer ist".
Beim Spanien-Grand-Prix kam Räikkönen mit 15 Sekunden Rückstand auf Teamkollege Vettel als Fünfter ins Ziel. Vettel wurde Dritter, hatte beim Überfahren der Ziellinie nach 66 Runden aber satte 45 Sekunden Rückstand auf Sieger Rosberg. "Wir müssen sicherstellen, dass der Abstand diesmal geringer ausfällt", sagt der viermalige Weltmeister, der im Winter den Wechsel von Red Bull zu Ferrari vollzogen hat.
Aufwärtstrend gegenüber 2014 auch in Monaco?
Das Ziel im Ferrari-Lager ist klar. "Wir wollen natürlich den WM-Titel gewinnen", sagt Vettel, um sofort anzufügen: "Wir müssen aber auch realistisch bleiben und bedenken, auf welcher Basis wir aufsetzen. So gesehen können wir sehr zufrieden. Ich glaube, Ferrari hat den größten Schritt gemacht."
Damit vergleicht der Neuzugang im Team die aktuelle Performance der Scuderia mit jener aus der Vorsaison. Während Fernando Alonso in der Saison 2014 zweimal auf das Podest fuhr und Teamkollege Räikkönen maximal Platz vier an Land zog, stehen für das Duo Vettel/Räikkönen nach fünf Rennen der Saison 2015 schon fünf Podestplätze, darunter ein Sieg, auf der Habenseite.
Rein statistisch gesehen ist der Stadtkurs in Monte Carlo nicht als Paradestrecke für Ferrari bekannt. Der bisher letzte Podestplatz datiert aus der Saison 2012 (Alonso), der bisher letzte Sieg gar aus der Saison 2001 (Michael Schumacher). Bei Vettel sorgen solche Zahlen nicht dafür, dass er sich größere Sorgen machen würde: "Wir versuchen natürlich, unser Bestes zu geben. Gerade verglichen mit dem vorigen Jahr haben wir die Statistik schon mehrfach verbessert. Wenn uns das wieder gelingt, können wir zufrieden."
"Ich denke, wir haben ein Auto, dass überall gut funktioniert", bemerkt Vettel und betrachtet den Ferrari-Auftritt beim Grand Prix von Spanien als Ausrutscher: "Es stimmt, dass wir in Barcelona speziell im dritten Sektor nicht sonderlich konkurrenzfähig waren. Ich glaube aber, das lag eher daran, dass wir in Barcelona unter unseren Möglichkeiten geblieben sind als daran, dass etwas grundsätzlich mit dem Auto nicht stimmen würde."
Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Monaco
Der Startschuss 1950: Das zweite Rennen der Formel-1-Geschichte in Monaco und gleich der erste Massencrash. Zum Glück kommen alle Beteiligten schlimmstenfalls mit leichten Verletzungen davon. Alberto Ascari kann gerade noch ausweichen. Der erste Sieger in Monaco heißt aber Juan Manuel Fangio. Fotostrecke
Experte Marc Surer schließt es nicht aus, dass Ferrari im Fürstentum für eine Überraschung sorgen kann. "Die Situation ist insofern neu, als dass erstmals die Reifen Soft und Supersoft gefahren werden. Damit hat man so viel mechanischen Grip, dass kleinere Schwächen am Auto kaschiert werden", erklärt der Schweizer gegenüber 'Sky'.
Eines ist für Surer trotz der in dieser Saison erstmals eingesetzten Supersoft-Reifen aber auch klar: "Der Mercedes ist überall schnell." Nach seinem verletzungsbedingten Fernbleiben vom Spanien-Grand-Prix ist Surer inzwischen wieder fit ist, um seinen Aufgaben als TV-Kommentator wie gewohnt nachgehen zu können.