Barcelona: Felipe Massa trauert hervorragendem Start nach
Williams-Pilot Felipe Massa hätte gern mehr aus seinen starken ersten zwei Runden gemacht, wurde aber auf eine sichere Reifenstrategie geschickt
(Motorsport-Total.com) - Mit den Plätzen vier und sechs kann Williams zufrieden aus Barcelona abreisen. Beim Grand Prix von Spanien sprangen dabei insgesamt 20 WM-Punkte heraus und Valtteri Bottas konnte Kimi Räikkönen im Ferrari hinter sich halten. Nur für Felipe Massa gibt es einmal mehr einen Wermutstropfen. Der Brasilianer erwischte zwar einen Traumstart, bildete am Ende aber trotzdem nur das Schlusslicht der Top-3-Teams. Hat ihm seine Dreistoppstrategie ein besseres Ergebnis gekostete?
Von Startplatz neun aus erwischte Massa den besten Start des fünften Rennens der Saison und machte im Gedränge des Mittelfelds im Endeffekt drei Plätze gut. "Es war klasse", sagt er nach dem Grand Prix. "Ich konnte schon vor der ersten Kurve viele Autos überholen. In Kurve zwei wurden sie dann innen etwas langsamer, also versuchte ich es außer herum und dort wurde ich dann von der Strecke gedrängt und habe noch zwei Plätze verloren. Zum Glück konnte ich die wieder gewinnen. Ich war dann vor Kimi und wäre auch gern dort geblieben."
Doch der Finne in Rot war für ihn an diesem Sonntag nicht zu knacken. Denn im Gegensatz zu seinem Gegenspieler und auch zu seinem Teamkollegen ging Massa auf eine Dreistoppstrategie, die ihn womöglich zurück warf. "Ich hatte im zweiten Stint hinter Kimi zu viel Reifenabbau", erklärt der 24-Jährige. "Im dritten Stint kam ich dann nicht so gut auf den harten Reifen zurecht, weswegen wir drei Stopps machen mussten."
Am Ende kam Massa 21,312 Sekunden hinter Räikkönen ins Ziel. Ein Verzicht auf den dritten Reifenwechsel wäre laut Chefingenieur Rob Smedley "möglich gewesen, denn bei Valtteri hat es ja auch funktioniert. Wir haben aber eine andere Strategie ausprobiert. Wir waren mit ihm hinter Kimi und mit einem guten Abstand zu Daniel (Ricciardo; Anm. d. Red.) sicher auf Position sechs. Es war also kein großes Risiko mit der Dreistoppstrategie."
"Es war eine taktische Entscheidung, um zu sehen, ob wir einen kürzeren Stint auf den Prime-und dann einen längeren auf den Option-Reifen fahren könnten, um näher an Kimi heran zu kommen", so Smedley weiter. "Das hat nicht funktioniert. Aber wir hatten nicht viel zu verlieren und können daraus lernen."
"Es war dennoch ein gutes Resultat für uns", schließt Massa zufrieden mit seinen acht WM-Zählern und dem derzeit sechsten Platz in der Gesamtwertung ab. "Wir haben 20 Punkte geholt, konnte mit Ferrari kämpfen und haben einen guten Abstand zu Red Bull gehabt." Unter den Konstrukteuren liegt Williams mit 81 Zählern 51 Punkte hinters Ferrari und ebenso viele Zähler vor Red Bull.