Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Ferrari: Neues Auto in alter Position, altes Auto zu langsam
Beim Formel-1-Qualifying zum Großen Preis von Spanien ist Sebastian Vettel erneut erster Mercedes-Verfolger - Teamkollege Kimi Räikkönen nimmt das "falsche" Auto
(Motorsport-Total.com) - Obwohl Ferrari-Pilot Sebastian Vettel gegenüber der 'BBC' davon spricht, dass er beim Qualifying zum Großen von Spanien mit Startplatz drei "das Maximum" aus seinem SF15-T geholt habe, glaubt er, dass die Messen im Kampf gegen Mercedes am laufenden Wochenende noch nicht gesungen sind. Sein Ferrari war mit neuem Aerodynamik-Paket unterwegs. Schwierige Windverhältnisse machten es ihm und seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen jedoch schwer, sofort merkliche Unterschiede zur alten Konfiguration festzustellen.
Das führte den Finnen wohl aufs Glatteis, der zum Qualifying auf die alte Spezifikation bestand. Die Quittung für den "Iceman", der eine Qualifikation 2015 noch nie vor Vettel beendete: Startposition sieben hinter Williams-Pilot Valtteri Bottas und den Toro-Rosso-Jungspunden von Carlos Sainz und Max Verstappen. Einzig mit Felipe Massa (Startplatz neun) konnte Räikkönen einen direkten Verfolger hinter sich lassen. Dass er in Q3 mit 1:26.414 Minuten nahezu eine Sekunde langsamer war als Vettel (1:25.458), führt Räikkönen aber auf eigene Fahrfehler und sowie Heizdecken zurück, in denen die Reifen zu heiß wurden: "Das Auto fühlte sich am Morgen gut an, doch mit dem letzten Reifensatz hatte ich in Q3 wenig Grip und eine schlechte Runde."
Zudem ging es bei Räikkönens Rückbau um einen Vergleichstest. Ähnliches probierte auch Red Bull in den Freien Trainings mit einer neuen Nasenpartie und schickte Daniil Kwjat und Daniel Ricciardo mit unterschiedlicher Fahrzeugfront auf die Strecke. Bei Ferrari seien sich beide Fahrer indes nicht sicher gewesen, welche Version besser arbeite. "Wir haben das Auto über Nacht verändert, das ganze Paket", erzählt Räikkönen: "Ich war mir nicht sicher mit dem neuen Paket und wollte sichergehen, dass alles gut funktioniert. Heute Morgen funktionierte auch alles, aber in der Qualifikation lief es schlecht."
Auch Sebastian Vettel hatte am Samstagnachmittag seine liebe Not mit den Windbedingungen: "Ich denke, dass wir unser Auto verbessert haben, aber die Bedingungen sind an diesem Wochenende etwas kompliziert. Jetzt fragt ihr euch vielleicht, weswegen, da die Sonne scheint und es warm ist. Bei dieser Veranstaltung war es aber durch den Wind sehr kniffelig. Der wirbelt eine Menge Staub auf, er wirft das Auto hin und her. Außerdem sind die Reifen vielleicht etwas zu hart und arbeiten nicht richtig. Es sieht so aus, als hätte Mercedes weniger Probleme damit, daher scheint die Lücke größer zu sein als normaler Weise."
Eine halbe Sekunde fehlte Vettel bei seiner Bestzeit auf Pole-Setter Nico Rosberg. Ihm und dem WM-Führenden Lewis Hamilton bescheinigt Vettel eine generell hohe Rennpace. Doch auch die eigene unterschätzt er nicht, mit der er hofft, die Silberpfeile unter Druck zu setzen. "Schauen wir mal, es wird ein langes Rennen. Sie haben hart gepusht, auch sie haben an diesem Wochenende ein paar Fehler gemacht", spielt der 27-Jährige wohl auf den Quersteher an, den sich Hamilton am Morgen am Ausgang von Kurve drei leistete.
Doch das täuscht für Vettel nicht darüber hinweg, dass "sie in jeder Session gezeigt haben, dass sie auf beiden Reifentypen sehr konkurrenzfähig" sind. Wie viel Druck der viermalige Weltmeister, im Rennen auf Mercedes aufbauen kann, wird das Rennen zeigen. Strategisch dürften die Roten aus Maranello durch Räikkönens siebten Startplatz zunächst eingeschränkt sein. Vettel ist mit Blick auf Mercedes dennoch guter Dinge: "Sie stehen morgen vielleicht mehr nicht auf eins und zwei."