• 08. Mai 2015 · 18:31 Uhr

Mercedes "ermutigt": Ferrari-Angriff abgewehrt

Bei Mercedes hadert man zwar mit den schwierigen Bedingungen, die Updates und das Tempo sorgen bei Nico Rosberg und Lewis Hamilton aber für gute Stimmung

(Motorsport-Total.com) - Erster Angriff abgewehrt: Es sieht so aus, als hätte Mercedes auch beim Europaauftakt in Barcelona gegen Ferrari die Oberhand. Die Roten aus Maranello hatten vor dem Wochenende gehofft, mit den zahlreichen Updates am SF15 T Mercedes übertrumpfen zu können, doch danach sieht es nach dem ersten Trainingstag auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya nicht aus.

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Schnellster im Klassement und bei den Longruns: Rosberg darf zufrieden sein Zoom Download

Nico Rosberg fuhr am Vormittag auf der harten Reifenmischung in 1:26.828 die Tagesbestzeit, Lewis Hamilton schob sich am Nachmittag 0,070 Sekunden dahinter auf den zweiten Platz. Sebastian Vettel lag als erster Verfolger etwas mehr als vier Zehntelsekunden hinter Rosberg, hatte also schon Respektabstand. Bei Kimi Räikkönen betrug der Rückstand rund eine Sekunde.

Am Vormittag konzentrierte sich das Team auf Setuparbeiten, am Nachmittag verglich man die beiden Reifenmischungen Hard und Medium und absolvierte Longruns. Da erwies sich der WM-Zweite ebenfalls als Schnellster - Ferrari hatte sogar eine Sekunde Rückstand. "Am Nachmittag habe ich viel an der Rennpace gearbeitet, und ich bin mit meinem Longrun happy", sagt Rosberg, der 63 Runden heute am fleißigsten war, nicht ohne Grund. "Darauf schienen wir schneller als Ferrari zu sein."

Mercedes-Piloten klagen über Bedingungen

Rosberg scheint also für das Rennen bereit, in Hinblick auf das Qualifying gibt es aber noch Luft nach oben: "Auf einer Runde habe ich noch etwas Arbeit vor mir, um ein wenig mehr Speed zu finden. Heute Abend werde ich gemeinsam mit dem Team hart arbeiten, um herauszufinden, wo ich mich verbessern kann."

"Auf einer Runde habe ich noch etwas Arbeit vor mir, um ein wenig mehr Speed zu finden."Nico Rosberg
Abschließend beklagt er sich über die unberechenbaren Bedingungen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya, unter denen nicht nur er litt: "Auf der Strecke war es heute ein recht schwieriger Tag für alle. Die Bedingungen waren wirklich seltsam und die Streckenverhältnisse waren sehr schlecht. Ich weiß nicht, woran das gelegen hat, aber ich hoffe, dass es im Qualifying und Rennen vorhersehbarer sein wird."

Teamkollege Hamilton fuhr insgesamt zehn Runden weniger als Rosberg und war zudem eine Spur langsamer. Auch er spricht von einem "ordentlichen Tag", die Bedingungen erschwerten aber die Arbeit: "Es ist oftmals schwierig, einen guten Vergleich zwischen den Sessions zu ziehen, wenn sich die Strecke und die Windverhältnisse verändern. Der Wind war heute zeitweise sehr stark und im Verlauf der Runde recht unterschiedlich. Davon wird das Auto ziemlich beeinträchtigt. Am Nachmittag war es zudem noch sehr heiß." Sein Fazit: "Wir haben die Zeiten noch nicht analysiert, aber unsere Pace fühlte sich recht stark an."

Dritter Sektor macht Mut

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff spricht von einem "ungewöhnlichen, aber guten Tag", und führt dies ebenfalls auf die Umstände zurück: "Unsere beiden Jungs beklagten sich über mangelnden Grip, und ich bin mir sicher, dass das bei jedem Team so gewesen ist. Die zweite Session war seltsam. Es gab einige ungewöhnliche Abstände zwischen den Teams, und unser Auto war bei den heißen Bedingungen auf den harten Reifen besser als auf den weicheren Reifen."

Für den Österreicher ist ein Detail der Rundenzeiten besonders positiv: "Wie im vergangenen Jahr sahen wir im dritten Sektor besonders stark aus. Für diesen muss man die Reifen auf dem Rest der Runde in guter Verfassung halten. Das ist ein ermutigendes Anzeichen."

Der für die Technik verantwortliche Teamchef Paddy Lowe lobt ebenfalls die Arbeit des Teams mit den beiden Reifenmischungen: "Unsere Pace sah auf beiden Mischungen ermutigend aus, aber wir erwarten erneut einen engen Kampf. Auf den Long Runs gab es einige schwierige Aspekte mit Blick auf den Umgang mit den Reifen. Daran werden wir heute Nacht hart arbeiten, um uns in die bestmögliche Position für das Rennen zu bringen." Abschließend bedankt sich der Brite auch bei der Mannschaft in der Fabrik für die harte Arbeit an den "vielen Aerodynamikupdates".

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