• 08. Mai 2015 · 15:34 Uhr

Formel 1 Barcelona 2015: Rosberg fährt die schnellsten Longruns

Nico Rosberg schlägt gegen Lewis Hamilton zurück: Tagesbestzeit in Barcelona, konstanteste Longruns - Ferrari bleibt trotz Updates nur erster Mercedes-Verfolger

(Motorsport-Total.com) - Die Bestzeit im zweiten Freien Training ging zwar an WM-Leader Lewis Hamilton, aber bei den am Freitagnachmittag wichtigeren Longruns hinterließ Nico Rosberg in Barcelona den besten Eindruck. Der Mercedes-Pilot überzeugte beim Auftakt zum Grand Prix von Spanien (Formel 1 live im Ticker) mit konstant schnellem Tempo, als viel Benzin an Bord war, und stellte die Longrun- und Tagesbestzeit auf.

Rosbergs Zeit von heute Morgen (1:26.828 Minuten) war schnell genug, um vor Hamilton zu bleiben, der am Nachmittag 1:26.852 Minuten markierte. Vor allem aber fuhr Rosberg bei den abschließenden Longruns eine Zeit von 1:30.9 Minuten und war damit um drei Zehntelsekunden schneller als sein Teamkollege. Mercedes scheint damit auch beim Europa-Auftakt erste Kraft zu sein - trotz des umfangreichen Ferrari-Updates.

"Es hat sich nicht dramatisch viel verändert", analysiert Formel-1-Experte Alexander Wurz. "Mercedes ist immer noch die Spur vorne. Einen Riesensprung hat keiner im Feld gemacht, nicht Ferrari und auch nicht Mercedes." Sebastian Vettel (Ferrari) fehlte auf die schnelle Einzelrunde weniger als eine halbe, im Longrun aber mehr als eine Sekunde auf die Spitze. Der Deutsche war als Dritter trotzdem erster Mercedes-Verfolger.

Dabei blieb Mercedes nicht völlig vor Problemen verschont. Rosberg beschwerte sich nach seiner schnellsten Nachmittags-Runde, dass er vor der ersten Kurve nicht runterschalten habe können, und bei Hamilton wurde wieder einmal der Sitz zu heiß. Laut Mercedes-Testfahrer Pascal Wehrlein weiß man im Team übrigens inzwischen, woran das liegt, aber das Thema endlich aus der Welt zu schaffen, sei "gar nicht" so einfach.

"Es war ein ordentlicher Tag ohne Probleme", zieht Hamilton dennoch zufrieden Bilanz. "Wir haben am Setup gearbeitet. Es war heute sehr windig. Das hat auch das Auto beeinträchtigt, aber abgesehen davon war es gut. Zwischen dem ersten und dem zweiten Training haben sich die Bedingungen, der Wind, die Strecke geändert. Wir konzentrieren uns dabei auf den Reifenverschleiß, denn das ist im Rennen das Wichtigste."

Der viertplatzierte Räikkönen (+0,952 auf Rosberg) fuhr im Longrun 1:32.6 Minuten und war etwas genervt, als ihn das Team bat, noch länger draußen zu bleiben, als ihm das selbst plausibel erschien: "Wenn ihr wollt, fahre ich weiter, aber mir bringt das hier gar nichts", meckerte er in seiner unnachahmlichen Art. Hinter ihm in der Tageswertung: Daniil Kwjat (Red Bull/+1,115), Max Verstappen (+1,189) und Carlos Sainz (beide Toro Rosso/+1,304).

Verstappen erzielte in 1:32.1 Minuten auch eine ordentliche Longrun-Bestzeit und landete in der Renntempo-Wertung auf dem fünften Platz. Bei Red Bull ist trotzdem schon wieder Feuer am Dach, denn Daniel Ricciardo (12./+2,247) konnte nur vier Runden drehen. Vor dem zweiten Freien Training wurde sein vierter Renault-Motor dieser Saison eingebaut - und das kostete ihn viel Fahrzeit. Im Finish blieb nur noch Zeit für einen Run auf weichen Reifen.

In den Top 10 klassierte sich Jenson Button (McLaren) überraschend noch vor dem Williams-Duo, obwohl er mit dem Handling über weite Strecken nicht zufrieden war. Erfreulich aus Williams-Sicht: Auch wenn auf der Stoppuhr absolut mehr als eineinhalb Sekunden fehlten, fuhr Felipe Massa mit einer Bestzeit von 1:31.6 Minuten den drittschnellsten Longrun des Tages. Was Williams in Barcelona fehlt, ist Anpressdruck für die schnellen Kurven.

Lokalmatador Fernando Alonso (McLaren/+1,895) wurde Elfter - und sorgte für einen der amüsantesten Funksprüche des Tages. Als er seinen Renningenieur fragte, ob mit seiner ERS-Batterie etwas nicht stimme, verneinte dieser. Aber Alonso glaubte das nicht: "Vielleicht habt ihr einen Virus auf eurem Computer, aber hier lädt gar nichts!" Probleme auch bei Romain Grosjean (13./Lotus/+2,258), der eine Unterbrechung auslöste, als er Bodywork verlor.

Sauber verpasste den Sprung in die Top 10 diesmal ebenso wie Force India. Nico Hülkenberg (17./Force India/+2,581) verlieh seiner Unzufriedenheit gleich mehrmals Ausdruck, meckerte über "null Grip" bei einem einigermaßen stabilen Fahrverhalten. Was am Nachmittag vielleicht mit den gestiegenen Asphalttemperaturen zusammenhing, die von 19 Grad Celsius zu Beginn der ersten Session auf über 50 Grad nach oben kletterten.

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