Startplatz drei hinter Vettel: Rosberg-Taktik geht nach hinten los
Nico Rosberg verzockt sich im Qualifying zum Grand Prix von Bahrain und muss sich hinter Teamkollege Lewis Hamilton und Ferrari-Pilot Sebastian Vettel anstellen
(Motorsport-Total.com) - Während Lewis Hamilton im Qualifying zum Grand Prix von Bahrain seine vierte Pole-Position in Folge sicherstellte und damit in der Saison 2015 weiterhin eine weiße Samstagsweste trägt, ging die Zeitenjagd unter Flutlicht für Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg gründlich in die Hose. Der Deutsche qualifizierte sich wie schon in Malaysia "nur" als Dritter, da er nicht nur Hamilton, sondern auch Ferrari-Pilot Sebastian Vettel den Vortritt lassen musste.
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Beim Start hinter Hamilton und Vettel: Nico Rosberg muss sich etwas einfallen lassen Zoom Download
Woran hat es gelegen, dass für Rosberg die erste Startreihe diesmal nicht in Reichweite war? "Für mich war es definitiv nicht ideal heute, hauptsächlich von meiner Strategie her", sagt der Vize-Weltmeister und präzisiert: "In Q2 habe ich es langsamer angehen lassen, denn das ist der Reifen, mit dem wir das Rennen starten. Das ist natürlich für morgen super, aber es war für das Qualifying nicht gut, weil ich dadurch nie in einen Rhythmus reingekommen bin."
"Ich hatte nur eine Runde auf neuen Reifen - ganz am Ende. Dadurch hat es halt hinten und vorne nicht so richtig gepasst", muss Rosberg einräumen, dass seine Reifenschontaktik zumindest am Samstag die falsche war. Womöglich aber hat er damit auch schon für Sonntag verzockt, denn Rosberg gesteht: "Die größte Enttäuschung ist, dass mich Sebastian noch erwischt hat. Das habe ich nicht erwartet. Zweiter wäre noch relativ okay gewesen."
Experte Marc Surer vermutet, dass Rosberg "seine Reifen vielleicht nicht warm genug gekriegt hat, denn im ersten Sektor hat er relativ viel auf Lewis verloren". Mit Blick auf die Startaufstellung kommt der Schweizer zum Schluss: "Die Idee, frischere Reifen zu haben, war gut. Jetzt aber muss Rosberg in der ersten Runde an Vettel vorbei."
Während sich Rosberg über seine misslungene Taktik ärgert, hat Surer das Gefühl, dass "das diesjährige Auto eher dem Lewis Hamilton liegt, weil es ein bisschen nervöser ist".
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff will dies gegenüber 'Sky' nicht bestätigten: "Ich denke, dass Lewis' Runde wieder richtig gut war. Wenn man jetzt nach Punkten sucht, kann man sagen, dass Lewis in Q2 die eine Runde nicht gemanagt hat und vielleicht deswegen das Limit auf dem frischen Option-Reifen ein bisschen besser kannte."
"Hier aber davon zu sprechen, dass das für den einen oder gegen den anderen schwingt, halte ich für zu früh", so Wolff.