Warum konnte Lewis Hamilton in Q3 nicht zulegen?
Lewis Hamilton war in China der bisher dominierende Mann, doch ausgerechnet im letzten Versuch von Q3 konnte er seine Zeit nicht noch einmal verbessern
(Motorsport-Total.com) - Dass der Sieg im Qualifying von Schanghai nur über Lewis Hamilton führen würde, hatte sich an diesem Wochenende bereits früh angedeutet. Der Mercedes-Pilot entschied alle Trainingssessions für sich und hatte auch in allen Qualifyingsegmenten (bis auf Q1 mit härteren Reifen) die Nase vorn. Seinen Teamkollegen Nico Rosberg hielt er dabei stets auf Respektabstand. In jeder Session am Samstag betrug der Abstand der Silberpfeile exakt zwischen 0,211 und 0,324 Sekunden - mit einer Ausnahme.
Im entscheidenden Q3 kam Rosberg auf 42 Tausendstelsekunden an seinen Teamkollegen heran und hätte ihm beinahe noch die Pole stibitzt. Der Grund dafür: Überraschend konnte Lewis Hamilton im letzten Run des Qualifyings nicht mehr zulegen und blieb bei seiner Zeit von 1:35.782 Minuten. Sein letzter Run war mit 1:35.966 Minuten fast zwei Zehntel schlechter. Doch warum konnte der Weltmeister nicht noch einmal zulegen?
Die Erklärung ist ganz einfach: "Die erste Runde war sehr gut, damit war ich sehr glücklich. Natürlich denkt man, dass man sich auf der nächsten Runde noch verbessern kann, aber in der nächsten Runde habe ich nicht alles aus den Reifen herausholen können", schildert Hamilton im Anschluss an das Qualifying. Weil er das Arbeitsfenster der Reifen nicht optimal traf, konnte er seine Zeit nicht noch einmal schlagen und ermöglichte Teamkollege Rosberg so noch einen letzten Angriff.
Doch dieser ging sich für den Deutschen knapp nicht aus. Doch zumindest war er damit so nah an seinem Stallrivalen dran, wie am gesamten Wochenende nicht, was Hamilton allerdings nicht sonderlich wundert: "Ich bin nicht überrascht, weil ich nicht alles herausholen konnte", sagt er ganz pragmatisch. "Der Abstand wäre wohl ähnlich groß gewesen", sagt er. Zum Vergleich: Beim ersten Versuch der beiden in Q3 lag Rosberg mit 0,280 Sekunden Rückstand erneut im üblichen Sicherheitsabstand.
Morgen möchte der Brite seiner Konkurrenz wieder deutlich davonfahren, doch zuletzt in Malaysia musste er erleben, dass eine silberne Pole nicht automatisch den Sieg bedeutet. Droht also Gefahr von Rosberg oder gar Ferrari? "Ich denke von beiden", möchte Hamilton ein Auge auf allem haben. "Natürlich ist es aber zuerst der direkte Verfolger, also Nico, der im gleichen Auto sehr schnell und konkurrenzfähig sein kann. Von daher würde ich zuerst sagen, dass er der schärfste Verfolger sein wird."