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Mercedes in Gefahr? Vettel: "Da müsste einiges passieren"
Ferrari erwies sich am Freitag in Schanghai als erster Mercedes-Jäger, Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen rechnen aber nicht mit einem erneuten Wunder
(Motorsport-Total.com) - Ferrari scheint auch in Schanghai der größte Herausforderer für Mercedes zu sein, doch das Bild ist nach dem ersten Trainingstag weniger klar als in Sepang. Lewis Hamilton sicherte sich 0,443 Sekunden vor Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen die überlegene Tagesbestzeit, Sebastian Vettel folgt hinter Red-Bull-Überraschung Daniel Ricciardo auf dem vierten Rang. Dem Sieger von Sepang fehlten 1,120 Sekunden auf den Mercedes-Leader (das Gesamt-Klassement im Überblick).
© xpbimages.com
Ferrari auf der Jagd nach Mercedes: In Schanghai keine einfache Aufgabe Zoom Download
Vettel ist bewusst, dass sein Team Rückstand auf die Weltmeistertruppe hat: "Die Lücke nach vorne ist glaube ich ziemlich groß." Und zwar größer als die vier Zehntel, die Teamkollege Räikkönen auf Hamilton fehlten: "Wenn man sich das Gesamtbild des Tages anschaut, dann sieht es vielleicht noch ein bisschen anders aus. Der Favorit ist klar, das war auch schon vor dem Wochenende klar. Mercedes war heute in beiden Trainings und auf allen Versuchen sehr stark."
Nächster Schlag gegen Mercedes? Vettel skeptisch
Was Vettel damit sagen will: dass Ferrari vor den starken Longruns von Mercedes Respekt hat, die sich nicht im Tagesklassement niederschlagen. Vor allem Nico Rosberg, der heute "nur" Fünfter wurde, brannte mit viel Sprit an Bord hervorragende Zeiten in den Asphalt. Die Silberpfeile scheinen also im Gegensatz zu Sepang für das Rennen gut gerüstet.
Kann Ferrari Mercedes im Qualifying die Pole-Position streitig machen? "Das wird sehr eng", meint Vettel. "Für uns hat Priorität, direkt hinter ihnen zu landen. Und wenn sich die Chance bietet, sie zu bekämpfen, dann werden wir es versuchen, sonst müssen wir dafür sorgen, dass kein anderer vor uns liegt. Damit wir an ihnen vorbeiziehen können, müsste aber schon einiges passieren."
Angst vor seinem Ex-Team Red Bull, das heute mit Ricciardo überraschend den dritten Platz belegte, hat er keine: "Ich würde sagen, dass es der erste Freitag für sie war, der recht okay verlaufen ist. Es ist klar, dass es im Laufe der Saison immer härter wird, denn jeder findet langsam seinen eigenen Rhythmus."
Räikkönen trotz Problemen fleißigster Pilot
Seinen Rhythmus hat heute auch Vettel gefunden. Der SF15-T erwies sich einmal mehr als gutmütiger Bolide. "Generell fühle ich mich wohl im Auto", bestätigt Vettel. Während sein Teamkollege mit 62 Runden der fleißigste Pilot des ersten Trainingstages war, kam Vettel nur auf 48 Umläufe. "Ich wäre gerne mehr Runden gefahren, aber alles in allem war es ein solides Training für das Team. Für uns ist es das wichtigste, dass wir über Nacht einen Schritt nach vorne machen."
Ähnlich sieht dies auch Räikkönen. Es sei "schwer zu sagen", ob man am Samstag Mercedes herausfordern könne, und man müsse auf jeden Fall "noch Dinge verbessern". Im Gegensatz zu Vettel litt Räikkönen heute unter technischen Problemen: "Wir hatten ein paar Probleme heute Morgen, aber wir waren in der Lage, sie sehr rasch zu lösen. Als wir dann am Nachmittag rausgingen, da hatten wir ein Problem mit den Bremsen, die wir austauschen mussten. Die Mechaniker haben gute Arbeit geleistet."
Sein Fazit: "Wir haben im Grunde das erledigt, was wir erledigen wollten. Am Ende war es in Ordnung, obwohl es noch Luft nach oben gibt."