• 10. April 2015 · 05:31 Uhr

Formel 1 China 2015: Mercedes-Auftakt in alter Stärke

Mehr als eine Sekunde Vorsprung auf Ferrari: Die Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton und Nico Rosberg geben im ersten Freien Training in Schanghai den Ton an

(Motorsport-Total.com) - Zwei Wochen nach dem überraschenden Sieg von Sebastian Vettel (Ferrari) beim Grand Prix von Malaysia scheint Mercedes zu gewohnter Stärke zurückzukehren. Denn im ersten Freien Training zum Grand Prix von China in Schanghai (Formel 1 2015 live im Ticker) sicherte sich Lewis Hamilton die Bestzeit vor seinem Teamkollegen Nico Rosberg.

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Lewis Hamilton sicherte sich trotz eines Fehlers die schnellste Zeit am Vormittag Zoom Download

Der neue Frontflügel scheint also zu funktionieren. Auffällig allerdings, dass sich beide Mercedes-Fahrer mehrfach verbremsten. Zu Beginn wegen eines zu niedrig eingestellten Fahrwerks, das bei beiden korrigiert werden musste, aber Hamilton war auch danach noch zweimal neben der Strecke. "Das zeigt, dass sie am Limit fahren", analysiert Formel-1-Experte Marc Surer. Jedoch zogen sich die Ausritte (insbesondere in der ersten Kurve) wie ein roter Faden durch das gesamte Feld.

"Es war eine gute erste Session", berichtet Mercedes-Sportchef Toto Wolff dennoch. "Wir haben ein paar Dinge ausprobiert und die Ergebnisse waren in Ordnung. Mit Lewis haben wir einen ordentlichen Longrun hingelegt." Allerdings lässt er sich vom großen Vorsprung nicht täuschen: "Ferrari hat auf dem Longrun mit Räikkönen wieder beeindruckt. Wir arbeiten daran. Hoffentlich können wir zurückschlagen."

Hamilton erzielte eine Bestzeit von 1:39.033 Minuten (zum Vergleich: seine Freitagsbestzeit 2014 lag bei 1:38.315 Minuten) und war damit um 0,541 Sekunden schneller als Rosberg. Der erste Silberpfeil-Verfolger Vettel hatte lange eineinhalb Sekunden Rückstand, rückte mit der allerletzten Runde aber bis auf 1,124 Sekunden an die Spitze heran. Auch Vettel blieb nicht fehlerfrei, schaffte es jedoch bei seinem Verbremser, den Reifensatz nicht durch Blockieren zu beschädigen.

Hinter Kimi Räikkönen (4./Ferrari/+1,628) landete überraschend Felipe Nasr (+1,979) im einzigen Sauber mit neuem Frontflügel. Marcus Ericsson (14./+2,885) muss an diesem Wochenende noch mit der älteren Version Vorlieb nehmen, weil vom neuen Flügel nur ein Exemplar rechtzeitig fertig wurde. Sechster wurde Daniel Ricciardo (+1,996), Siebter Daniil Kwjat (beide Red Bull/+2,064) - und das trotz fehlender Motorleistung.

Peinlich für Renault: Die Klagen der Red-Bull- und Toro-Rosso-Fahrer ("Immer noch keine Power", "Kein Land auf den Geraden", etc.) wurden mehrfach live im TV ausgestrahlt - und parallel dazu Renault-Geschäftsführer Cyril Abiteboul eingeblendet. Dabei landeten drei von vier Red-Bull-Autos in den Top 10 - nur Max Verstappen (+2,542) wurde Zwölfter. Ebenfalls in den Top 10: beide Williams-Piloten (trotz eines merkwürdig aussehenden Drehers von Felipe Massa).

McLaren-Honda lag zu Beginn noch auf Top-10-Kurs, schlussendlich aber wurde Jenson Button (+2,812) 13. und Fernando Alonso (+3,128) 17. Letzterer verbrachte den letzten Abschnitt der Session als Zuschauer in der Box. Dass Motorleistung fehlt, insbesondere auf der langen Geraden, ist kein Geheimnis; außerdem klagte Button über eine schlechte Balance beim Bremsen und Übersteuern. Teilweise wirkte der Brite am Boxenfunk ziemlich genervt...

Tadellos stellte sich Freitags-Debütant Jolyon Palmer an, der bei Lotus anstelle von Romain Grosjean ran durfte. Palmer leistete sich mit dem ersten Reifensatz einen Dreher, war später einmal in der Zielkurve neben der Strecke, sammelte aber 25 Runden wertvolle Formel-1-Erfahrung. Als 15. blieb er gut sechs Zehntelsekunden hinter Teamkollege Pastor Maldonado (11.) zurück. Und Nico Hülkenberg (Force India) wurde 18. Rückstand: 3,151 Sekunden.

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