Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
McLaren-Honda in China: Zielankunft hat Priorität
Nach dem äußerst harzigen Auftakt ins Jahr legt man sich bei McLaren für Schanghai nicht auf konkrete Platzierungen fest, sondern backt kleine Brötchen
(Motorsport-Total.com) - Die mit viel Vorschusslorbeeren ins Formel-1-Jahr 2015 gestartete, ehemalige Erfolgskombination McLaren-Honda tut sich zu Beginn ihrer zweiten Periode der Zusammenarbeit schwer. Nach zwei Rennen steht einzige Zielankunft auf der Habenseite. WM-Punkte sind Fehlanzeige. Die beiden Ex-Weltmeister Fernando Alonso und Jenson Button müssen sich genau wie die Verantwortlichen von McLaren und Honda in Geduld üben.
© LAT
Der McLaren-Honda MP4-30 kann die hohen Erwartungen des Teams noch nicht erfüllen Zoom Download
Gelingt es der Truppe rund um McLaren-Boss Ron Dennis an diesem Wochenende in Schanghai zumindest Force India hinter sich zu lassen? Viel mehr darf man angesichts des gehörigen Testrückstands kaum erwarten. "Es gibt für uns noch viel lernen, was die Charakteristik des Autos, die Veränderungen am Setup und auch die Zuverlässigkeit betrifft", hält sich Alonso knapp zwei Wochen nach dem McLaren-Doppelausfall beim Grand Prix von Malaysia bedeckt.
Immerhin: Man habe für Schanghai "einige Modifikationen vorgenommen, um derartige Probleme zu verhindern". Damit spricht der Spanier auf die Tatsache an, dass in Sepang sowohl er als auch Teamkollege Button mit Defekt an der Honda-Antriebseinheit strandeten.
Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in China
Willkommen im Reich der Mitte! 2004 gastiert die Formel 1 erstmals in China - sehr zur Freude der Automobilhersteller, die das Millionengeschäft wittern, eine Milliarde Chinesen vom Fahrrad runterzuholen und ins Auto zu setzen. Und die kommunistische Regierung lässt sich nicht lumpen, investiert umgerechnet 400 Millionen Euro in die bis heute gigantischste Rennstrecke der Welt. Fotostrecke
Doch nicht nur das Thema Zuverlässigkeit, auch das Thema Performance bereitet dem gesamten McLaren-Team derzeit Kopfzerbrechen. "Es ist beides", gesteht Alonso und erinnert: "Weil unsere Wintertestfahrten nicht normal verliefen, liegen wir in puncto Vorbereitung natürlich zurück. Was die Zuverlässigkeit betrifft, sind wir noch nicht da, wo wir sein wollen, weil ihr im Winter nicht genügend Kilometer abgespult haben, um diesen Aspekt zu verbessern." Die Folge: McLaren und Honda müssen die technischen Probleme an den Rennwochenenden aussortieren.
In puncto Performance gebe es sowohl "im Bereich der Antriebseinheit als auch in den Bereichen Aerodynamik und Mechanik viele Dinge, die wir verbessern müssen", bekennt Alonso und nimmt damit Antriebshersteller Honda und Chassishersteller McLaren gleichermaßen in die Pflicht.
Es hapert sowohl an Zuverlässigkeit als auch an Performance
"Wir lernen mit jeder Runde, mit jeder Veränderung des Setups dazu. Normalerweise sind das Dinge für die Wintertests. So aber durchlaufen wir jetzt eine sehr interessante Phase der Saison", bemerkt Alonso, der nach fünf Jahren bei Ferrari zu McLaren zurückgekehrt ist und seine Karriere in Woking beenden will.
Der zweimalige Weltmeister geht davon aus, nach dem China-Wochenende "mehr Antworten zu haben", will sich auf eine konkrete Vorhersage bezüglich der erreichbaren Platzierungen aber nicht festlegen: "Wir müssen abwarten, denn die Vorzeichen sind an jedem Wochenende für alle Teams neu. Das hängt zum einen mit dem Layout der Strecke, zum anderen mit den Temperaturen und mit dem Verhalten der Reifen zusammen."
"Es gibt also viele Fragen, auf die wir noch keine Antworten haben. Deswegen geben wir derzeit keine Prognosen ab", so Alonso. Einen Zeitpunkt, ab dem man konkurrenzfähig ist, könne man bei McLaren derzeit nicht ausmachen. Die Richtung sei aber "definitiv die richtige", wie der Spanier anmerkt. Als oberste Priorität für den Sonntag gibt Alonso eine Zielankunft aus.