• 29. März 2015 · 17:31 Uhr

Manor-Marussia überglücklich: "Dabei sein ist alles"

Roberto Merhi sah beim ersten Renneinsatz für Manor-Marussia sofort die Zielflagge, während Will Stevens' Auto auch beim Malaysia-Grand-Prix 2015 in der Box blieb

(Motorsport-Total.com) - Wie nah Freud und Leid beieinander liegen, dürften die Stehaufmännchen von Manor-Marussia nur allzu gut wissen. Nachdem es von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone Kritik hagelte, Manor habe nie beabsichtigt, ein fahrtüchtiges Auto nach Melbourne zu bringen, sondern wolle nur die Preisgelder einheinstreichen, gelang es dem finanziel blutenden Team am Wochenende, wenigstens einen der beiden Wagen in die Startaufstellung zu bringen. Während die Truppe an Will Stevens' Fahrzeug die Benzinprobleme vom Vortag nicht in den Griff bekam und dieser zum Zuschauen verdammt war, erlebte Roberto Merhi die erste Formel-1-Zielankunft seiner Karriere.

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Manor-Pilot Merhi sah andere Fahrer zumeist nur bei Überrundungen Zoom Download

In der Qualifikation scheiterte Merhi noch an der 107-Prozent-Hürde, doch die FIA erteilte ein paar Stunden später für beide Wagen die Startfreigabe. Einerseits, da die Königsklasse nach einem Feld von 15 Startern zum Saisonauftakt in Australien wohl um jedes fahrende Auto zu lechzen scheint. Anderseits, da Stevens seinen Manor im Freien Training stets innerhalb der 107-Prozent-Marke bewegen konnte. Stevens ist enttäuscht, dass sich das für ihn persönlich letztlich nicht bezahlt gemacht hatte.

"Wir haben an diesem Wochenende so hart gearbeitet und es gibt einige positive Dinge, die ich aus Malaysia mitnehmen kann", konstatiert er. So sei sein Tempo in den Freien Trainings vielversprechend gewesen. "Für China werden wir daran arbeiten", sagt er mit Blick auf das nächste Rennen: "Aber im Moment möchte ich einfach dem ganzen Team gratulieren, dass sie ihre erste Renndistanz zurückgelegt haben. Es ist eine fantastische Belohnung für die ganze harte Arbeit der letzten Monate."

Merhi fährt hinterher, aber er fährt

Im Gegensatz zu Stevens durfte Roberto Merhi im Rennen ins Steuer greifen. Drei Runden Rückstand auf die Spitze standen am Ende zu Buche. Seiner besten Rundenzeit von 1:49,040 war allerdings 6,978 Runden langsamer als die schnellste von Nico Rosberg, der die gesamtschnellste Rennrunde heute hinbrachte." Kritik an ihm gab es bei seinem Debüt von Jenson Button und Kimi Räikkönen unter anderem wegen seines Verhaltens während der Safety-Car-Phase.

Merhi, der von Startposition 19 ins Rennen ging, freute sich über den fünfzehnten und letzten Rang in der Rennwertung. "Ich bin so stolz auf uns. Als wir ins Wochenende gegangen sind, wussten wir, dass es nicht einfach wird. Wir mussten sehr hart arbeiten und auf dem Weg bei jedem Schritt fokussiert sein", ist er erleichtert. Nicht alle selbstgesteckten Ziele habe das Team erreicht, doch getreu dem Motto "Dabei sein ist alles", befindet er: "Es ist das Rennen, auf das es ankommt und wir haben das Auto über die volle Distanz gebracht."

Die gesammelten Daten seien wichtig für die Entwicklungsarbeit, die noch bevorstehe. Manor-Teamchef und Hamilton-Freund John Booth ist ebenfalls froh, dass einer seiner Boliden die Zielflagge sah. "Roberto hat die solide Rennperformance abgeliefert, die wir von ihm verlangt haben und das hilft uns für China so unheimlich", befindet er. Aber auch Booth sieht noch Handlungsbedarf. "Das sind jetzt die ersten echten Daten, mit denen wir arbeiten können."


Großer Preis von Malaysia - Sonntag

"Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir dasselbe nicht mit dem anderen Auto zustande gebracht haben", entschuldigt er sich bei seinem Piloten Stevens, für den er auf bessere Zeiten ab China hofft. So bleibt weiter Hoffnung für den kleinen Rennstall, der "den Tag einfach nur genießen" und nach dem Rennsonntag wieder angreifen will.

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