• 28. März 2015 · 16:39 Uhr

Silberne Kontroverse? Hamilton locker, Rosberg winkt ab

Lewis Hamilton reagiert mit Charme auf die Diskussionen um eine Mercedes-interne Blockade - Nico Rosberg: "Überhaupt keine Diskussion wert"

(Motorsport-Total.com) - Hat Nico Rosberg seinen Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton im Qualifying zum Grand Prix von Malaysia in Sepang bewusst blockiert, um diesem eine weitere schnelle Runde zu verbauen? Oder war das ganze nur ein Missverständnis zwischen den beiden Stallkollegen, die sich bezeichnenderweise schon in der vergangenen Saison mehrmals in die Quere kamen?

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Alles halb so wild? Lewis Hamilton und Nico Rosberg flachsen schon wieder Zoom Download

Hamilton, für den es trotz der Aktion knapp zur Pole-Position gereicht hat, reagiert in seiner Medienrunde im Anschluss an das Qualifying locker. Auf die Frage, ob ihn Rosberg aufgehalten habe, so wie auf Twitter überall zu lesen, entgegnet der Weltmeister: "Das sollte man am besten direkt ihn selbst fragen. Er hat sicherlich eine Meinung dazu." Damit spielt Hamilton auf die Tatsache an, dass Rosberg erst kürzlich öffentlich bei Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nachgefragt hat, wann Hamiltons Vertrag verlängert wird.

Die strittige Szene in Q3, als Hamilton - zu diesem Zeitpunkt Schnellster - in den Kurven 6/7 auf Rosberg auflief, beschreibt der Brite so: "Im ersten Sektor war ich nochmals schneller, doch dann hatte ich ein paar Leute vor mir." Direkten Bezug auf seinen Stallkollegen nimmt er nicht. sondern gibt nun vor, bereits Gas weggenommen zu haben, weil mehrere Autos vor ihm auftauchten. Auch Rosberg will sich in diesem Zusammenhang erinnern können, dass "wir beide zu diesem Zeitpunkt schon Gas weggenommen hatten. Das war ganz klar". Somit sei das Ganze "überhaupt keine Diskussion wert".

Rosberg ging eigener Aussage zufolge davon aus, dass Hamilton in der Runde nach seiner Bestzeit nicht noch einmal auf Bestzeitkurs gehen würde. "Er nahm schon deutlich bevor er auf mich auflief, Gas weg", so die Argumentation des Deutschen. Mehr noch: "Ich wusste zu diesem Zeitpunkt gar nicht, wer Schnellster ist, denn das Team hat es mir nicht gesagt. Man hat mir nur gesagt, dass ich Zweitschnellster bin. Ich wusste nur, dass einer schneller war als ich, aber ich wusste nicht wer. Ehrlich gesagt, war es mir auch egal, wer es ist. Ich wollte nur wissen, welche Strategie er angewandt hat."

Inzwischen weiß Rosberg, was Hamilton anders gemacht hat als er selbst. "Die Intermediates waren unglaublich. So etwas habe ich noch nie erlebt. Es war phänomenal, welchen Grip diese Reifen haben. So viel Grip, wie sie boten, musste man äußerst kreativ zu Werke gehen, um das Limit zu finden. Lewis hat das deutlich besser hinbekommen als alle anderen", zollt der Deutsche seinem Mercedes-Teamkollegen Respekt.

Rosberg nimmt Team in die Pflicht

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Die beiden Mercedes-Piloten haben beim Start Ferrari-Fahrer Vettel zwischen sich Zoom Download

Auch Ferrari-Pilot Vettel schob sich noch vor Rosberg. "Das Problem war, dass wir unsere Strategie nicht komplett durchziehen konnten, weil die Reifen nicht mehr im besten Zustand waren, als ich im Zuge meines zweiten Versuchs die zweite Runde drehen wollte", berichtet der Vize-Weltmeister. "Weil die Intermediates so viel Grip boten, hatten wir sie schon bei langsamer Fahrt zu stark beansprucht. Deshalb war Sebastian am Ende im Vergleich zu uns relativ schnell. Er hat es einfach richtig gemacht und bei jedem Versuch nur eine schnelle Runde gedreht."

Im Hinblick auf Sonntag gibt sich Rosberg trotz Startplatz drei aber noch lange nicht geschlagen. Vor allem, wenn es ein trockenes Rennen gibt - und danach sieht es derzeit aus - rechnet er sich einiges aus. "Strategiemäßig ist morgen viel drin. Wenn ich den Rennspeed haben werde, den ich habe, dann kann man viel machen - auch gegen Lewis", ist der Deutsche überzeugt und legt nach: "So wie in Melbourne einfach dahinter zu hängen, bringt ja nichts."

In diesem Zusammenhang merkt Rosberg an, nach dem Rennen im Albert Park, das er knapp hinter Hamilton auf Platz zwei beendete, "mehr Sprit als erwartet im Tank" gehabt zu haben, vor allem im Vergleich zum Teamkollegen. Dem Team macht er rückblickend durchaus einen kleinen Vorwurf: "Die Spritmenge wird ja über die Einspritzpumpe gemessen. Wenn 100 Kilo durch diese kleine Einspritzpumpe gehen, dann ist es sehr, sehr schwer, am Ende immer akkurat zu sein. Man muss ja immer einen Sicherheitspuffer haben. In diesem Fall ging das aber mal sehr weit in die andere Richtung. Das hat im Rennen auf jeden Fall einen besseren Angriff gekostet. Wir müssen daran arbeiten, das in Zukunft ein bisschen akkurater hinzukriegen."

Hamilton mit Setup-Sorgen

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Hamilton beim Start vor Rosberg - mit Vettel als Puffer - aber mit Setup-Sorgen Zoom Download

Hamilton hat derweil ganz andere Sorgen. So klar, wie die Ausgangslage angesichts der Pole-Position für ihn und Startplatz drei für Rosberg scheint, ist sie längst nicht. Aufgrund eines Defekts an der Mercedes-Antriebseinheit hatte der Brite am Freitag das erste Freie Training verpasst, im zweiten fuhr er Bestzeit, im dritten (Samstagvormittag) brachte er kaum eine saubere Runde zustande. In puncto Renn-Setup tappt Hamilton deutlich mehr im Dunkeln als Rosberg.

Keine Frage: Auch, oder gerade weil die beiden Silberpfeile diesmal nicht einträchtig aus der ersten Reihe starten, verspricht das Teamduell am Sonntag große Spannung. Und dann wäre da noch der Ferrari von Vettel zwischen den beiden Teamkollegen. "Ich bin gespannt, was in der ersten Kurve mit uns Dreien passiert. Ich freue mich jedenfalls, einen viermaligen Weltmeister an meiner Seite zu haben", grinst Hamilton.

Zum Potenzial des roten Renners beim Start will der amtierende Weltmeister in Mercedes-Diensten keine Aussage abgeben, kann sich einen Seitenhieb in Richtung Maranello aber nicht verkneifen: "Ich weiß gar nicht so genau, wie gut sie in den vergangenen Jahren von der Linie weggekommen sind, sie waren ja nicht oft in unserer Nähe." Es ist angerichtet...

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