Aufatmen: Manor-Marussia darf in Sepang starten
Wegen der 107-Prozent-Regel stand der Start Manor-Marussias kurzzeitig in den Sternen, doch die Rennleitung erteilte die Startfreigabe - Hält die Technik?
(Motorsport-Total.com) - Sie können fahren. Dieser kurze Satz ist bezogen auf Manor-Marussia die einzige Erkenntnis des Wochenendes. Zumindest funktionieren die umgebauten Vorjahresmodelle des finanziell angeschlagenen Hinterbänklers. Doch das reichte in der Qualifikation zum Malaysia-Grand-Prix am Samstag letztlich nicht, um einen der Fahrer innerhalb der 107-Prozent-Hürde zu qualifizieren.
Roberto Merhi war als 19. mit einer Zeit von 1:46.677 Minuten um 0,460 Sekunden zu langsam. "Seine Zeiten verbesserten sich von Versuch zu Versuch um jeweils eine halbe Sekunde", heißt es aus dem Team. Über vier Sekunden fehlten Merhi am Ende auf Vordermann Jenson Button. Auf den Schnellsten des ersten Qualifikationsabschnitts, Lewis Hamilton, fehlten dem Spanier sogar 7,408 Sekunden.
Noch schlechter lief es für seinen Teamkollegen Will Stevens. Als seine 19 Konkurrenten auf Zeitenjagd gingen, musste der Brite an der Box verweilen: "Wir hatten im dritten Freien Training ein Problem mit der Benzinzufuhr", berichtet der Brite. Das vermasselte ihm den Samstag. Stevens war zumindest am Freitag in beiden Trainings in der Lage, eine Zeit innerhalb der 107-Prozentmarke zu markieren.
Jetzt hofft er, dass das Team die technischen Probleme in den Griff bekommt, denn "persönlich denke ich, dass ich und das Auto über Nacht Fortschritte gemacht haben", sagt er gegenüber 'Sky Sports F1'. "Wir versuchen immer, das Positive zu sehen, denn die Trainings sahen vielversprechend aus und meine Zeiten waren den ganzen Freitag innerhalb der 107 Prozent. Schritt für Schritt werden wir uns jetzt nach vorne tasten."
Rennleitung erteilt Starterlaubnis
Ob die Manor-Marussia-Boliden starten würden, lag für einige Stunden in den Händen der Rennleitung, die dem Team letztlich die Freigabe erteilte. Das Team baute wohl darauf, dass sich die Königsklasse nach der Farce von Melbourne ein Feld von nur 18 Fahrern nicht würde leisten können. "Wir wussten, dass das erste Wochenende, an dem wir fahren, nicht ohne Schwierigkeiten ablaufen würde", meint Teamchef John Booth: "Es war wichtig, dass wir unsere Erwartungen für das Qualifying nicht zu hochgeschraubt haben."
"Unsere Fahrer haben bei ihrem Debüt einen soliden Job gemacht und die Trainings am Freitag waren mit Blick auf die 107-Prozent-Hürde vielversprechend. Aber der heutige Tag hat gezeigt, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben", räumt Booth ein, denn nachdem das Team ins Rennen gehen darf, müssen die Mechaniker noch die Panne an Stevens' Wagen ausmerzen.
Die Leistungen des Briten stacheln auch Merhi an: "In den drei Trainingssession hat Will gezeigt, wo das Auto in Sachen Geschwindigkeit liegt, während ich heute im dritten Freien Training genau wie gestern einen Dreher hatte. So war ich nicht in der Lage, so konstant für das Team zu fahren, wie ich es wollte. Aber obwohl uns das Qualifikations-Ergebnis enttäuscht hat, müssen wir fokussiert bleiben, damit wir mit der Entwicklungsarbeit beginnen können."