Alonso langsam, aber optimistisch: Kein weiteres Aus in Q1?
McLaren war in Malaysia wieder einmal langsamer als der Rest des Feldes, doch im Team betont man die Fortschritte - Fernando Alonso will nicht erneut in Q1 scheitern
(Motorsport-Total.com) - Beim Australien-Grand-Prix musste Fernando Alonso noch vom Fernseher aus zuschauen, wie seine neue Truppe hoffnungslos hinterherfuhr. In Malaysia konnte er sich von diesem Umstand nun persönlich überzeugen. Sollten die beiden Manor-Marussia von Roberto Merhi und Will Stevens keine Startfreigabe erhalten, dann wird der Spanier das Rennen morgen vom letzten Startplatz aus angehen.
Denn Alonso wurde beim Qualifying nur 18. und landete sogar hinter seinem Teamkollegen Jenson Button. "Nach Australien wussten wir mehr oder weniger, wo wir stehen. Wir sind aber noch deutlich schlechter, als wir gedacht haben, bevor wir nach Malaysia kamen", seufzt er nach seiner missglückten Qualifying-Premiere für McLaren. Doch der 33-Jährige nimmt die Situation hin, wie sie ist und tröstet sich damit, dass die Zahlen in Sepang zumindest besser aussehen, als zuletzt in Australien.
"Wenn wir alle zwei Wochen 1,5 Sekunden aufholen, dann stehen wir in drei oder vier Rennen auf der Pole", kann er zumindest ein paar Scherze machen und betont: "Die Entwicklungsrate wird sehr steil sein, weil wir so weit hinten sind." Schon beim nächsten Rennen rechnet Alonso allerdings mit weiteren deutlichen Fortschritten: "Ich bin optimistisch, dass ich nach Q1 nicht noch einmal so ein Interview geben werde", kündigt er an.
Und auch wenn gerade Saure-Gurken-Zeit bei McLaren angesagt ist, hat er seinen (zweiten) Wechsel nach Woking bis jetzt nicht bereut: "Als ich Mercedes eine halbe Minute vor dem Rest gesehen habe, war meine Entscheidung klar. Um Mercedes zu schlagen, muss man etwas anderes machen und etwas riskieren", verteidigt er seine Wahl. "Wenn man nur kopiert, wird man immer dahinter sein. Ich bin am richtigen Platz."
Zumindest hat Alonso mit seinen 33-Jahren noch ein wenig Zeit, das Team mit seinem neuen Motorenpartner Honda aufzubauen. Für Jenson Button könnte hingegen jedes Jahr das letzte sein. Schon seine letzte Erfahrung mit Honda 2007 und 2008 war weniger von Erfolg gekrönt, nun muss auch er noch einmal in den sauren Apfel beißen. Im Qualifying hagelte es wieder Platz 17: "Wenn man ins Auto steigt und 17. wird, ist man natürlich enttäuscht", sagt er im Anschluss zu 'Sky Sports F1'.
"Aber wenn man auf unsere Fortschritte schaut, dann sind diese sehr groß", setzt auch der Brite auf den Faktor Hoffnung. Auch er betont den großen Sprung, den der MP4-30 seit dem Auftakt in Melbourne gemacht hat. Besonders im Motorenbereich gab es dort große Defizite, die sich nun stark verbessert haben. In Australien habe man bis zu 20 Prozent Benzin gespart, um anzukommen, in Malaysia seien Effizienz und Benzinverbrauch nun deutlich besser.
Button ist überzeugt, dass McLaren morgen mit vollem Tank konkurrenzfähiger sein wird und ein einfacheres Rennen haben wird. Über bestimmte Ziele möchte der Mann aus Frome nicht sprechen, sagt aber: "Im vergangenen Rennen fehlten mir 38 Sekunden auf den Vorletzten, und wenn wir viel näher rankommen, sollten wir glücklich mit den Fortschritten sein."