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Red Bull muss sich steigern: Schneller, aber unzuverlässig
Beim Training der Formel 1 in Malaysia hat Red Bull zwar sein Potenzial aufblitzen lassen, allerdings lief der Tag wieder einmal nicht problemfrei über die Bühne
(Motorsport-Total.com) - Es gibt noch viel zu tun für das Red-Bull-Team nach dem Freien Training. Die Bullen kämpften in beiden Sessions mit kleineren technischen Problemen, die einen reibungslosen Freitag verhinderten. Daniel Ricciardo kam nur auf 23 Runden, Teamkollege Daniil Kwjat schaffte wenigstens 35 Umläufe. Doch zumindest hat der Russe gezeigt, dass im RB11 durchaus Potenzial steckt: Seine Zeit von 1:40.163 Minuten war nur rund eine halbe Sekunde langsamer als die Bestzeit und reichte zu Rang vier.
Für den Russen ist es nach seinem problematischen Auftakt in Australien, wo er nicht einmal an den Start gehen konnte, eine gelungene Verbesserung: "Es war ein guter Tag mit ein paar kleinen Problemen, wie dem kleinen Motorenproblem am Ende. Im Moment scheint es nichts Großes zu sein, von daher sieht es gut für uns aus", macht er sich noch keine Sorgen, dass auch der Rest des Wochenendes von Schwierigkeiten geplagt sein könnte.
Denn im Moment sei es ein gewaltiger Sprung im Vergleich mit dem Auftakt in Melbourne. Das Getriebeproblem soll gelöst und im Griff sein, und allgemein gebe es bei Red Bull viel weniger Fragezeichen. "Alles ist ein bisschen mehr unter Kontrolle", nickt der Toro-Rosso-Aufsteiger.
Ihn stimmt positiv, dass er von den Zeiten her gut dabei ist: "Auf der Zeitenliste sieht es gut aus, aber am Freitag möchte ich nicht zu sehr darauf schauen", so Kwjat. "Ich möchte die Resultate zur richtigen Zeit haben, aber das Gefühl ist definitiv positiv. Wir schauen nicht auf Mercedes und werden morgen sehen, wo wir landen." Mit den üblichen Verbesserungen über Nacht sollten die nächsten Schritte gemacht werden.
Auf Verbesserungen hofft auch Daniel Ricciardo. Der Australier hatte ebenfalls mit technischen Problemen zu kämpfen, konnte allerdings dafür keine gute Rundenzeit fahren. Seine 1:41.787 Minuten (+1,997 Sekunden) reichen nur zu Rang zwölf, weil er seine Zeit im zweiten Training nicht noch einmal verbessern konnte. "Wir haben noch immer ein paar Probleme, die wir uns heute Abend anschauen müssen", lautet daher sein mäßiges Fazit.
"Wir hatten ein paar Probleme mit dem Verbrennungsmotor, der quasi die ganze Session lang nur auf fünf Zylindern gelaufen ist", berichtet er. "Deswegen sind wir immer nur raus und wieder rein gefahren, um das zu bewältigen. Die Jungs haben es gut hinbekommen, dass ich wenigstens noch vor dem Ende rausfahren und eine Runde hinbekommen konnte." Seine Zeit sollte man daher nicht überbewerten, denn eigentlich scheint Red Bull Fortschritte gemacht zu haben.
"Wir stehen definitiv besser da als in Melbourne", ist Ricciardo überzeugt. "In Melbourne haben wir nach Steigerung geschaut, und das hat sich warum auch immer nicht ausgezahlt. Jetzt sind wir so ziemlich auf den Stand der Tests zurückgegangen. Wir sind damit noch nicht bei 100 Prozent, aber es ist schon einmal viel besser als in Melbourne. Jetzt können wir mit unserem Programm und der Weiterentwicklung des Chassis weitermachen."
Doch auch der Australier muss zugeben, dass bei den Bullen bisher noch viel Luft nach oben ist: "Natürlich holen wir noch nicht das Optimum aus dem Wochenende heraus", sagt er. "Es ist erst das zweite Rennen. Sicherlich möchte man gerne bestmöglich vorbereitet zu einem Rennen kommen, aber wir sind noch nicht soweit. Es ist noch früh, und auch wenn wir noch nicht viel gefahren sind, bin ich mit der Fahrbarkeit zufrieden. Das war in Melbourne wirklich eine Qual." Dass Sepang angenehmer wird, sollte zumindest Teamkollege Kwjat mit seiner Runde bewiesen haben.