• 27. März 2015 · 13:38 Uhr

Manor-Marussia: Geglücktes Strecken-Comeback in Sepang

Will Stevens und Roberto Merhi können ihren Manor-Boliden in Malaysia erstmals aus der Garage fahren und schaffen teilweise sogar die 107 Prozent

(Motorsport-Total.com) - Was beim Saisonauftakt in Australien noch ein vergeblicher und letzten Endes verlorener Kampf gegen die Zeit war, trägt in Malaysia seine Früchte: Manor-Marussia ist zurück auf der Strecke. Will Stevens und Roberto Merhi konnten das angepasste Vorjahres-Modell des ehemaligen Marussia-Teams während der ersten Trainingseinheiten am Freitag in Sepang testen und brachten gemeinsam 34 Runden zustande. Dabei schaffte es einer der beiden jungen Fahrer mit seiner Rundenzeit in den 107-Prozent-Bereich. Für den anderen setzte es den ersten Fahrfehler.

Es ging ein Raunen durch Publikum und soziale Medien, als am frühen Morgen europäischer Zeit und späten Vormittag in Malaysia zum ersten Mal in diesem Jahr ein Manor-Marussia-Bolide die Garage im fahrenden Zustand verließ. Dem folgten zahlreiche Respektsbekundungen und Glückwünsche, sowie ein spannendes Verfolgen dessen, was das finanziell gebeutelte Team zu leisten im Stande war.

Die Antwort lautet: was es sich vorgenommen hat. Dementsprechend erleichtert war man im Team. Denn die erste Bestandsprobe verlief ohne große technische Probleme und deshalb zufriedenstellend. Stevens gelang dabei am Morgen eine Zeit von 1:46.686 Minuten, was zwar 6,562 Sekunden langsamer als die Bestzeit von Nico Rosberg war, aber immerhin vor der gefährlichen 107-Prozent-Zeit (1:47.132) lag, die ihm im Qualifying für das Rennen ausschließen würde.

Stevens kann Schritt halten

Auch am Nachmittag lag der junge Brite mit eine Zeit von 1:45.704 Minuten im sicheren Bereich (107-Prozent-Zeit: 1:46.775). "Es ist wirklich toll, wieder in einem Formel-1-Auto zu sitzen und ins Renngeschäft einzusteigen", so Stevens. "Der Tag verlief ohne Probleme nach Plan, und ich bin besonders glücklich darüber, dass meine Zeiten in beiden Trainingseinheiten innerhalb der 107-Prozent lagen."

"Wenn man berücksichtigt, wie wenig wir gefahren sind, dann haben wir wirklich einen guten Schritt vorwärts gemacht, was wir dem unglaublichem Einsatz des Teams zu verdanken haben", meint der 23-Jährige weiter. "Wir machen uns aber nichts vor, was die Herausforderungen angeht, die uns noch bevorstehen, und wir müssen am Abend noch viele Daten auswerten, um zu versuchen, uns zu verbessern und morgen bestmöglich aufzutreten."

Teamkollege Merhi kann kein ganz so positives Fazit ziehen. Der Spanier fuhr die Runde am Vormittag in 1:47.683 Minuten (0,997 Sekunden langsamer als Stevens), und am Nachmittag in 1:47.229 Minuten (1,525 Sekunden langsamer als Stevens). Damit kam er in beiden Einheiten nicht in den 107-Prozent-Breich. Hinzu kam der Fahrfehler, der seine zweite Trainingseinheit verkürzte.

Merhi entschuldigt sich

"Am Morgen haben wir einen ordentlichen Lauf hinbekommen, und konnten dadurch ein Gefühl für die Balance und die Richtung, in die sich das Auto bewegt, bekommen", erklärt der 24-jährige Spanier. "Im zweiten Freien Training wollten wir dann ein paar schnelle Runden hinlegen, aber ich habe mich in Kurve 12 leider gedreht, was das Ende für meine Einheit bedeutete. Ich entschuldige mich dafür beim Team, denn bis dahin war alles gut verlaufen. Ich freue mich darauf, morgen wieder ins Auto zu steigen und dort weiterzumachen, wo ich heute aufgehört habe."

Teamchef John Booth wird die Entschuldigung angenommen haben und ist erleichtert, einen etwas weniger nervenaufreibenden Tag erlebt zu haben: "Wir sind natürlich begeistert, zurück auf der Strecke zu sein und endlich zu sehen, wie sich die harte Arbeit und Entschlossenheit auszahlt. Im Prinzip war es lediglich ein Shakedown, was andere Teams schon vor Monaten erledigt haben. Wir haben 34 ordentliche Runden zustande gebracht, was eine gute Leistung ist, wenn man bedenkt, welche Probleme normalerweise am ersten Tag auftreten können."

"Auch die frühe Pace, das Erreichen des 107-Prozent-Bereichs und die solide Leistung unserer Fahrer haben uns ermutigt", so Booth weiter. "Wir haben natürlich noch eine immense Menge an Arbeit vor uns - hier in Malaysia und im Verlauf der Saison. Aber diesen Tag nehmen wir als Belohnung mit. Das Wichtigste ist, dass wir wieder das machen können, was wir am besten können: Rennfahren!"

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