Chassis-Teile fliegen: Lotus erlebt gute und schlechte Zeiten
Schnell aber anfällig oder konstant aber hinterher: Lotus muss sich nach dem Trainingsauftakt in Malaysia sammeln
(Motorsport-Total.com) - So schnell das Auftaktrennen der Formel-1-Saison 2015 für Lotus vorbei war (beide Autos kamen über die erste Runde nicht hinaus), so schnell wollen Romain Grosjean und Pastor Maldonado am zweiten Rennwochenende in Malaysia den Anschluss wieder herstellen. Doch was in der Vorbereitung auf Melbourne noch vielversprechend aussah, bereitet in Sepang Kopfzerbrechen. Technische Defekte und sich lösende Chassis-Verkleidung verhageln dem Team den Trainingsauftakt in Sepang.
"Ich hatte einen ziemlich eingeschränkten Tag, was die Zeit auf der Strecke angeht", stellt Grosjean ernüchtert fest. "Am Morgen sahen wir gleich von Beginn an schnell aus, aber die Nachmittagseinheit wurde wegen einiger Probleme, denen wir noch nachgehen müssen, zu sehr verkürzt."
Der Franzose hatte im ersten Freien Training mit einer Zeit von 1:41.543 Minuten sogar den Anschluss zur Spitze halten könnte. Er lag damit zwar 1,419 Sekunden zurück, war aber der Viertschnellste des Vormittags. Im zweiten Freien Training gelangen ihm allerdings nur sieben Runden. Dabei fiel er mit einer Zeit von 1:42.948 auf Rang 18 zurück und klagte per Funk über Powerverlust. "Es war für mich ein frustrierender Tag, aber ich bin sicher, dass wir morgen besser zurückkommen können", bleibt Grosjean dennoch zuversichtlich.
Maldonado nach Longruns zuversichtlich
Teamkollege Maldonado erlebte einen konträren Tagesverlauf. "Durch die Reifenauswahl hier und die verschieden Teile, die wir getestet haben, fühlt sich das Auto ganz anders an", berichtet der 30-Jährige, dem im ersten Freien Training eine Zeit von 1:42.567 Minuten gelang, welche ihn mit einem Abstand von 2,443 Sekunden zur Bestzeit von Nico Rosberg als Zwölften auszeichnete.
Das zweite Freie Training begann für den Venezolaner zwar mit einem Schrecken, als sich Teile der Seitenkastenverkleidung des E23 während der Fahrt lösten, stimmte ihm am Ende jedoch positiv. Mit einer Zeit von 1:41.877 Minuten fuhr er zwar nur die elftschnellste Zeit und lag noch immer 2,087 Sekunden hinter der Spitze, doch vor allem von der Rennsimulation verspricht er sich ein stärkeres Wochenende.
"Am Nachmittag und während der Longruns war ich eindeutig zufriedener", so Maldonado. "Wir haben eine gute Pace von Romain am Morgen gesehen und ich war zufrieden mit der Leistung während der Longruns. Jetzt haben wir etwas Arbeit vor uns, diese Elemente zusammenzufügen um das Auto morgen dort hinzubekommen, wo wir es haben wollen."
Probleme beheben, Stärken zusammenlegen
Während sich Grosjean also als schnell aber anfällig und Maldonado als konstant, aber noch zu sehr hinterher auszeichnete, kann Lotus die Stärken aus beiden Autos im Idealfall vereinen. Im schlimmsten Fall geht es auf beiden Seiten der Garage schief.
"Neben einigen Pannen können wir auch viel Positives aus dem heutigen Tag ziehen", hält der Technische Direktor Nick Chester dagegen. "Romain war am Morgen schnell, während Pastor am Nachmittag konstant unterwegs war. Wir untersuchen die Probleme an Romains Auto, die zwar die gleichen Symptome aufweisen, jedoch andere zu sein scheinen als in Australien. Pastors Probleme mit der Verkleidung waren simpel, auch wenn es dramatisch aussah. Bis morgen haben wir noch viel zu tun, aber auch viel Potenzial im Gepäck."