Bottas' Grüße vom Rücken: Nicht schmerzfrei, aber aushaltbar
Valtteri Bottas konnte im Training mit seinen Rückenschmerzen leben, die noch nicht ganz weg sind - Der Finne ist zuversichtlich, dass es ihn nicht stören wird
(Motorsport-Total.com) - Ergonomisch eingerichtet ist sein Arbeitsplatz zwar nicht, doch Rückenpatient Valtteri Bottas sagt, dass sein Leiden, das ihn in Australien noch zur Absage des Rennens zwang, keine Behinderung mehr darstellt. Der Finne legte heute mit 54 Runden die zweitmeisten des gesamten Feldes auf den Asphalt und hat nun die Gewissheit, dass er die Situation managen kann - auch wenn die Schmerzen immer noch vorhanden sind.
"Ich kann nicht sagen, dass ich komplett schmerzbefreit bin, aber das Gefühl hatten wir so erwartet", klärt der Williams-Pilot über seinen Gesundheitszustand auf. Zwar merke er auch weiterhin ein paar kleine Zwickereien hier und da, doch zumindest sei der Schmerz im Verlauf des Trainings nicht schlimmer geworden, was er als positives Zeichen wertet. "Und so ein bisschen Schmerz macht mir nichts aus. Das stört mich nicht", beruhigt er seine Fans.
Erst gestern hatte sich bei einem Test der Ärzte entschieden, dass Bottas am Rennen in Malaysia teilnehmen kann. Um die Sache angenehmer zu gestalten, wurde aber seine Sitzposition im Cockpit verändert, woran er sich erst wieder gewöhnen muss. Dennoch habe er beim Bremsen kein ungutes Gefühl gehabt, wie er sagt: "Ich habe mich schnell daran gewöhnt, von daher gibt es kein Problem."
Fraglich ist allerdings, ob der Finne auch ein komplettes Rennen am Stück absolvieren kann, oder ob die Schmerzen irgendwann zurückkommen. Doch er winkt ab: "Ich kann immer noch den maximalen Bremsdruck aufwenden. Selbst auf den Longruns konnte ich ohne größere Schmerzen bremsen." Und wenn die Schmerzen tatsächlich zurückkommen sollten, gibt es ja auch noch einige Hilfsmittel: "Ich kann immer noch mehr Schmerzmittel nehmen, denn bis jetzt habe ich nicht viele eingenommen."
Jetzt, wo der wichtigste Punkt geklärt ist, kann man zum Sportlichen kommen. Mit den Rängen fünf für Bottas (+0,660 Sekunden) und sechs für Teamkollege Felipe Massa (+0,770) war man zwar in der erweiterten Spitze, doch mit Kimi Räikkönen im Ferrari und Daniil Kwjat im Red Bull waren zwei Rivalen im Kampf um den Platz hinter Mercedes schneller. "Ferrari scheint hier stärker als erwartet zu sein", hat auch Bottas beobachtet.
Für Teamkollege Massa kann es daher nur ein einziges Ziel für dieses Wochenende geben: "Wir müssen die Lücke zu den Leuten vor uns schließen", so der Brasilianer, der heute besonders mit den stark abbauenden Reifen zu kämpfen hatte. "Dafür gibt es Zeit, aber wir werden die Daten sehr aufmerksam studieren, um sicherzustellen, dass wir das Beste aus dem Auto herausholen können."
Auch Bottas ist zuversichtlich, dass man für den Qualifying-Samstag noch einmal zulegen kann: "Wir wissen, dass wir uns für morgen enorm steigern können. Wir können die Balance des Autos noch verbessern, natürlich können wir noch Benzin herausnehmen, und wir können den Motor noch weiter aufdrehen", schickt er einen Gruß an die Konkurrenz. "Aber ob das reichen wird, das weiß ich nicht."