• 26. März 2015 · 10:09 Uhr

Lotus mag es heiß: Vorteil in Malaysia?

Im Lotus-Lager spekuliert man darauf, dass die heißen Temperaturen beim Formel-1-Rennen in Malaysia dem E23 entgegenkommen: Top 10 als Ziel

(Motorsport-Total.com) - Australien war für Lotus in der Formel 1 in diesem Jahr keine Reise wert. Nach einer soliden Vorstellung im Qualifying war das Rennen zum Großen Preis von Australien für das Team schon nach der ersten Runde beendet. Pastor Maldonado wurde durch die Startkollision eliminiert, Teamkollege Romain Grosjean rollte kurz darauf mit Antriebsproblemen aus. "Es war ein sehr kurzes Rennen. Über 60 Stunden Flug für nicht einmal eine Runde!", bilanziert Grosjean.

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Romain Grosjean und Pastor Maldonado wollen in Malaysia punkten Zoom Download

Das Problem habe "bei der Verbindung zwischen Antriebseinheit und Chassis", erklärt Grosjean und verweist für detaillierte Nachfragen an Technikchef Nick Chester. Nach Informationen von 'Autosport' sei es in der Druckstufe des Tubroladers zu einem Leck gekommen. Ein vergleichbares Problem sei in Australien schon während des Freien Trainings am Auto von Maldonado aufgetreten. Trotz dieses auf den ersten Blick enttäuschenden Saisonauftakts ist die Stimmung im Team blendend, denn in Australien zeigte sich, dass Lotus im Vergleich zum Vorjahr deutlich besser aufgestellt ist.

"Wir haben Melbourne guter Dinge verlassen", sagt Grosjean. "Das Auto war während des gesamten Wochenendes in den Top 10." Diesen Eindruck bestätigt auch Teamkollege Maldonado. "Auf der einen Seite war es enttäuschend, andererseits aber auch ermutigend. Wir wissen jetzt, dass wir einen großen Schritt nach vorne gemacht haben. Das Auto ist konkurrenzfähig. Wir können im Qualifying um die Top 10 kämpfen und sind im Rennen meiner Meinung nach sogar noch etwas stärker."

Heiße Temeperaturen kommen Lotus entgegen

Daher kann Lotus auch die verpassten WM-Punkte verschmerzen: "Wir haben natürlich eine große Gelegenheit verpasst, Platz fünf wäre möglich gewesen", sagt Grosjean, "aber es ist nicht so wie im vergangenen Jahr, wo das nur vereinzelt der Fall war und wir nicht wussten, wann wir das nächste Mal so gut sein werden. Wir sind wieder gut in Form, und ich bin zuversichtlich, dass wir das Auto verbessern können. Daher wird es weitere Gelegenheiten geben."

Vielleicht schon an diesem Wochenende in Malaysia, wo die heißen Temperaturen Lotus nach Einschätzung von Grosjean entgegenkommen sollten. "In Melbourne hatten wir ein paar Probleme, als im Qualifying die Streckentemperatur gesunken ist. Diesen Trend gab es bei uns auch in der Vergangenheit. Bei kühleren Temperaturen wird das traditionell reifenschonende Fahrverhalten des Lotus-Chassis zum Problem und wirkte sich in Australien in Untersteuern aus, weil die Pneus nicht warm genug wurden. "Daher hoffe ich, dass wir bei heißen Bedingungen weiterhin stark sind und gleichzeitig Lösungen für kühlere Temperaturen finden", so der Franzose.

Von diesem nicht ganz neuen Problem abgesehen vermittelt der E23 den Lotus-Piloten aber deutlich mehr Vertrauen als der schwer zu beherrschende Vorgänger. "Im Gegensatz zum vergangenen Jahr kann ich das Auto im Qualifying zu 100 Prozent ausfahren. Wenn das Auto ausbricht, verliere ich ein oder zwei Zehntel. Im vergangenen Jahr waren es eher ein oder zwei Sekunden", erklärt Grosjean.

Maldonado: Rennen in Australien war nicht repräsentativ

Außerdem habe das Team nun ein klares Bild vom weiteren Weg der Entwicklung, was im vergangenen Jahr auch nicht der Fall gewesen sei. "Bei den Wintertests haben sich zwei Bereiche herauskristallisiert, in denen wir uns weiterentwickeln können. Im vergangenen Jahr fiel es uns schwer, das Auto zu verstehen", sagt Grosjean. Und ein erstes großes Upgrade könnte bei Lotus schon vor dem Start in die Europa-Saison zum Einsatz kommen. "Wir erwarten einige Neuerung, die eintreffen werden, sobald sie fertig sind", sagt Maldonado. "Vielleicht schon vor Barcelona."

Dann erst, nach der ersten Runde der Upgrades, werde sich auch das wahre Kräfteverhältnis im Starterfeld abzeichnen, erwartet Maldonado. "Wir dürfen nicht vergessen, dass Melbourne ein besonderes Rennen war. In Sachen Zuverlässigkeit war das für uns alle ein ziemlich armseliges Rennen", meint der Venezolaner. "Einige Autos sind wegen ihrer Standfestigkeit vorne gelandet. Hier geht es wieder von vorne los. Wir werden bestimmt drei oder vier Rennen brauchen, bis wir das wahre Kräfteverhältnis erkennen - von Mercedes abgesehen. Ferrari hat große Fortschritte gemacht, Williams ist immer noch vorne. Ich hoffe, dass wir derzeit direkt hinter ihnen liegen und die Lücke schon bald schließen können."

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