Mit Roberto Merhi im Gepäck: Manor bricht nach Malaysia auf
Das Manor-Team möchte in Malaysia endlich den Rennbetrieb aufnehmen und sieht sich in einer besseren Position als in Melbourne - Roberto Merhi bleibt an Bord
(Motorsport-Total.com) - Trotz größter Anstrengungen war der Kraftakt, den Formel-1-Grand-Prix in Melbourne zu fahren, für das Manor-Marussia-Team zu groß. Die fehlende Software machte dem beinahe insolventen Rennstall im Albert Park einen Strich durch die Rechnung, doch in Malaysia soll nun der nächste Anlauf folgen. Das Team reist hoffnungsfroh nach Sepang, wo Will Stevens und Roberto Merhi endlich die erste Ausfahrt mit dem Auto bekommen sollen.
"Wir hoffen nun auf ein typischeres Rennwochenende", erklärt Teamchef John Booth im Vorfeld. Das Team war in der Zwischenzeit zurück in der heimatlichen Basis in Großbritannien, um sich technisch neu aufzustellen und die notwendigen Vorkehrungen zu treffen. "Das Ergebnis ist, dass wir nun in einer anderen Position als noch vor zwei Wochen sind", macht sich Booth große Hoffnungen auf einen geglückten Einsatz.
"Unsere Entwicklungsrate ist sehr beeindruckend, wenn man die Voraussetzungen vor der Saison bedenkt, und jeder im Team arbeitet weiter mit vollem Einsatz. Wir freuen uns darauf, das Auto und unsere beiden jungen Fahrer zum Debüt zu führen und endlich mit dem Business auf der Rennstrecke anzufangen", so der Brite weiter.
Für Will Stevens wäre es nach seinem ersten Grand Prix in Abu Dhabi 2014 für Caterham das zweite Formel-1-Rennen in seiner Karriere, worauf er sich schon sehr freut: "Es ist großartig, mit dem Wissen nach Malaysia zu reisen, dass unsere Situation eine andere ist, als noch in Melbourne", erklärt der junge Brite. "Ich freue mich darauf, das Entwicklungsprogramm beginnen zu können und anzufangen zu verstehen, was wir haben und wo wir im Vergleich mit unserer Konkurrenz liegen."
Teamkollege Roberto Merhi erhält nach seiner Reise nach Melbourne nun die zweite Chance auf sein Königsklassendebüt mit Manor: "Ich freue mich schon sehr auf die Aussicht, mein Formel-1-Debüt in Malaysia zu geben. Sepang ist natürlich eine Herausforderung, daher habe ich alles von meiner Seite her getan, um mich darauf vorzubereiten, die Hitze und die Luftfeuchtigkeit zu managen", sagt der Spanier, der gestern 24 Jahre alt wurde und sich so über ein verspätetes Geburtstagsgeschenk freuen darf.
Doch dazu muss das ehemalige Marussia-Team auf dem Sepang International Circuit auch auf die Strecke gehen. Daran hat Merhi allerdings keinen Zweifel: "Das vergangene Rennwochenende war für alle im Team enttäuschend, aber ich weiß, wie viel Arbeit investiert wurde, damit wir wieder vollständig operieren können, und es wird großartig für alle sein, endlich die Räder in Bewegung zu sehen."
Das letzte Mal, dass Marussia bei einem Formel-1-Grand-Prix gestartet ist, war am 12. Oktober vergangenen Jahres, als man nach dem Unfall von Jules Bianchi in Suzuka nur mit Max Chilton in das Wochenende ging. Danach tauchte der Rennstall wegen Insolvenz nicht mehr an der Rennstrecke auf, bis man beim Auftakt in Australien sein Comeback geben wollte. Zwar waren beide Autos soweit rennfertig, doch durch die fehlende Software war an Fahren nicht zu denken.