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Starkes Debüt: Felipe Nasr räumt mit Paydriver-Image auf
Formel-1-Neuling Felipe Nasr überzeugt bei seinem Sauber-Debüt in Melbourne - Die Paydriver-Diskussion kann der Brasilianer nicht nachvollziehen
(Motorsport-Total.com) - Die positive Überraschung des Saisonauftakts 2015 in Australien war Sauber und Felipe Nasr. Brasilien hat einen neuen Formel-1-Star. Beim Debüt absolvierte der 22-Jährige eine fehlerlose Leistung, kämpfte mit dem Red Bull von Daniel Ricciardo und dem Ferrari von Kimi Räikkönen und beendete seinen ersten Grand Prix als starker Fünfter. Nasr hat sein Cockpit auch der Finanzspritze der Banco do Brasil zu verdanken, deren Logo prominent am gelben Seitenkasten des C34 zu sehen ist.
Ohne dieser finanziellen Unterstützung wäre Sauber im Herbst 2014 Gefahr gelaufen, den Rennbetrieb einstellen zu müssen. Nasr hat bei seinem Debüt mit seiner Leistung bewiesen, dass er sich den Platz in der Königsklasse redlich verdient. Teamkollege Marcus Ericsson, der sich ebenfalls bei Sauber eingekauft hat, sah kein Land gegen den Brasilianer. Schon im Qualifying glänzte Nasr mit Startplatz elf, während Ericsson nur 16. wurde. Im Rennen fuhr der Schwede als Achter in die Punkteränge.
"Dieses Resultat ist eine gute Antwort", findet Nasr, als er auf die Paydriver-Geschichte angesprochen wird. "Ich weiß nicht, wo das herkommt, denn es haben schon immer Leute in meine Karriere investiert. Meine Familie hatte nie die finanziellen Mittel dafür. Wo liegt der Unterschied, ob dich Red Bull unterstützt und für dein Cockpit bezahlt, oder ob du eigene Sponsoren hast? Ich verstehe nicht, wenn Leute denken, ich sei ein Paydriver."
Nasr will dieses negativ behaftete Image nicht gelten lassen. Mit seiner Leistung rechtfertigte er sein Formel-1-Cockpit ohnehin. "Wo liegt das Problem, wenn ich einen Sponsor auf meinem Auto habe? Es ist sehr merkwürdig, dass Leute darüber sprechen." Sauber hat in der Vergangenheit schon viele Talente in die Formel 1 gebracht. Kimi Räikkönen, Felipe Massa, Robert Kubica oder Sergio Perez, um einige Namen zu nennen.
Sauber hat das Talent erkannt
Mit Nasr, der in den vergangenen drei Jahren in der GP2 unterwegs war, ist der nächste Rohdiamant in Hinwill angekommen. "Mit Felipe wird sich alles noch besser zusammen finden, je länger wir zusammen arbeiten, und dann werden wir sehen, wie wir das Beste aus seinem Talent machen", sagt Teamchefin Monisha Kaltenborn. "Er ist ja bekanntlich ein großes Talent und jetzt schauen wir, wie wir das noch besser bündeln können."
Dass sich Nasr auf Anhieb so gut zurechtgefunden hat, kam überraschend, denn viele Testtage hatte er im Auto nicht. "Das Team hat mich wirklich gut darauf vorbereitet. Wir haben ja nicht mal einen Simulator, spricht der 22-Jährige einen weiteren Umstand an. "Ich bespreche viel mit meinen Ingenieuren, um mir die Abläufe zu merken, die Kommunikation, das Prozedere, und wie alles funktioniert. Ich war wirklich bereit dafür, deswegen hat es mich auch im Rennen nicht überrascht."
Giampaolo Dall'Ara, bei Sauber der leitende Ingenieur an der Rennstrecke, kann die gute Leistung Nasrs nur bestätigen: "Das war in der Tat ein herausragender Sonntag mit einem ebensolchen Resultat. Unser Rennen lief ohne nennenswerte Probleme ab. Bei Felipe hielten wir uns an die ursprünglich festgelegte Strategie, und ich darf festhalten, dass er einen exzellenten Job gemacht hat, und zwar beim Überholen von Konkurrenten sowie bei der Verteidigung seiner Position gegen Ricciardo. Er fuhr vom Start bis ins Ziel ein großartiges Rennen. In seinem ersten Formel-1-Grand-Prix überhaupt Rang fünf zu erreichen, ist außergewöhnlich."