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Zwei Sekunden Rückstand: Red Bull kritisiert Renault
Der Renault-Antrieb ist auch 2015 die große Baustelle bei Red Bull: Die Fahrbarkeit lässt zu wünschen übrig - Daniel Ricciardo in Melbourne nur in Startreihe vier
(Motorsport-Total.com) - Mit großen Hoffnungen war Red Bull in die zweite Saison mit den Hybrid-Turbomotoren gestartet, doch die Situation gestaltete sich am Auftaktwochenende in Australien mehr als schwierig. Renault hat über den Winter offensichtlich nicht die geforderten Fortschritte erzielt. Bei Daniel Ricciardo musste für den Samstag ein komplett neuer Antrieb eingebaut werden. Das ist besonders bitter, da in dieser Saison nur noch vier Antriebseinheiten erlaubt sind und Ricciardo schon ein Paket verloren hat.
Das war aber nicht das einzige Problem. Die Fahrbarkeit des Antriebs lässt zu wünschen übrig. Es war bei Ricciardo und seinem Teamkollegen Daniil Kwjat mehrmals zu beobachten, dass die Vorderräder blockierten und gleichzeitig die Hinterräder anschoben. Auch am Kurvenausgang lag der RB11 nicht optimal. "Unsere Fahrer hatten ein bisschen zu kämpfen. Das ist sicher auch darauf zurückzuführen, dass wir im Training nicht so viel fahren konnten", analysiert Teamchef Christian Horner bei 'Sky Sports F1' die Situation.
Im Training bekam auch Kwjat Probleme mit seinem Antrieb. Ricciardo rollte im dritten Freien Training aus, konnte später aber weiterfahren. Die fehlenden Kilometer machten sich bemerkbar: "Dadurch sind wir ins Hintertreffen geraten. Außerdem hatten unsere Piloten Probleme mit der Fahrbarkeit des Autos", setzt Horner fort. "Ich denke, wir haben alles probiert, doch hier scheint es besonders schlimm zu sein."
Ricciardo rettet Platz sieben
"Die Fahrer sagen, in einem Moment geht gar nichts, dann geht wieder alles. Die Reifen drehen durch, das Gaspedal ist am Kurvenausgang nicht zu kontrollieren. Ein Auto in Q3 zu haben ist schon ein gutes Ergebnis, wenn man unser schwieriges Wochenende bedenkt." Ricciardo schaffte es bei seinem Heimrennen auf Startplatz sieben in die vierte Startreihe. Der Rückstand auf die Pole-Zeit von Lewis Hamilton im Mercedes belief sich auf zwei Sekunden.
"Es ist zwar nur der siebte Platz, aber so wie das Wochenende bisher verlaufen ist, können wir damit zufrieden sein", findet der Lokalmatador. "Ich bin im Qualifying zum ersten Mal mit dem weichen Reifen gefahren. Am meisten bin ich zufrieden, dass wir Fortschritte geschafft haben. Das ist vielversprechend. Es hat auch Spaß gemacht, das Auto das erste Mal richtig am Limit zu fahren." Mit der vierten Startreihe hat Ricciardo zumindest das Soll erreicht, das momentan möglich ist.
Von Siegen ist das ehemalige Weltmeisterteam meilenweit entfernt. "Wenn man sich die drei Autos vor uns ansieht, dann waren sie schon bei den Wintertests und auch an diesem Wochenende schneller als wir", spricht Ricciardo die Konkurrenz von Mercedes, Williams und Ferrari an. "Wir stehen auf dem siebten Platz. Deswegen bin ich zufrieden, dass wir das schlussendlich auch erreicht haben."
Getriebeprobleme bei Kwjat
Für Teamkollege Kwjat lief das Qualifying nicht so erfolgreich, denn es gab Getriebeprobleme an seinem RB11. Für den Russen war schon nach Q2 Schluss. Er wird seinen ersten Grand Prix für Red Bull von Startplatz 13 aufnehmen. "Wir geben unser Bestes", sagt Kwjat. "Es war schwierig, weil wir nur wenige Runden fahren konnten. Ich habe deshalb nicht genug Vertrauen ins Auto für eine schnelle Runde. Im Moment ist es nicht einfach, aber wir versuchen die Probleme zu beheben. Es gibt Fortschritte."
Der technische Schwachpunkt ist auch in diesem Jahr der Renault-Antrieb. Viele Experten gehen davon aus, dass das Chassis des RB11 wieder gelungen ist. "Das Grundproblem ist die Fahrbarkeit", ärgert sich Teamchef Horner. "Die Fahrer haben große Probleme in langsamen Kurven, weil sie kein Gefühl für das Gaspedal aufbauen können. Es ist alles oder nichts. Und das ist bei diesen Autos sehr schwierig. Denn dadurch werden vor allem die Hinterreifen strapaziert."
Red Bull wartet außerdem noch auf das neue Aerodynamikpaket mit kürzerer Nase. Das wird die Probleme mit dem Antrieb aber nicht aus der Welt schaffen. Bemerkenswert an der Situation ist, dass das Schwesterteam Toro Rosso nicht so große Schwierigkeiten hat. Carlos Sainz fuhr bei seinem Formel-1-Debüt auf Startplatz acht und war fast so schnell wie Ricciardo. Horner beschwichtigt aber: "Toro Rosso hat ganz ähnliche Mappings wie wir. Ihre Fahrer beschweren sich offenbar ebenfalls über solche Probleme. Sie hatten also ähnliche Schwierigkeiten."