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Daniel Ricciardo besorgt: "Rückstand ist zu groß"
Probleme mit der Zuverlässigkeit und der Fahrbarkeit: Red Bull bekommt im Melbourne-Qualifying zwei Sekunden eingeschenkt - Daniel Ricciardo ist besorgt
(Motorsport-Total.com) - In Melbourne steht naturgemäß Daniel Ricciardo im Fokus der australischen Fans. Er soll eines Tages der Nachfolger von Jack Brabham und Alan Jones werden und der dritte Weltmeister von "Down Under" werden. Nach dem ersten Qualifying der Saison sieht es danach aus, dass die Fans ein weiteres Jahr warten müssen. Der Red-Bull-Renault war im Training unzuverlässig und im Qualifying langsam. Mit zwei Sekunden Rückstand qualifizierte sich Ricciardo nur als Siebter.
Die Enttäuschung im österreichisch-britischen Team war genau so groß wie bei den australischen Fans auf den Tribünen. "Wir wissen, dass der Rückstand zu groß ist und müssen weiterarbeiten. Natürlich haben wir gehofft, dass die Saison besser beginnt. Es ist nun wie es ist", versucht Ricciardo die Fassung zu bewahren. "Wir müssen als Team zusammenhalten und rasch Fortschritte erzielen."
"Nach dem dritten Freien Training wäre ich mit einem Ergebnis in den Top 10 zufrieden gewesen. Als ich den Einzug ins Q3 geschafft hatte, war es sehr gut. Die drei Teams vor uns sind derzeit in ihrer eigenen Liga. Dass mir nur drei Zehntelsekunden auf Valtteri (Bottas; Anm. d. Red.) gefehlt haben, stimmt mich soweit glücklich", sieht Ricciardo die positiven Aspekte des Qualifying-Ergebnisses.
Nur zwei Autos mit Renault-Antrieb hatten es ins Q3 geschafft. Neben dem Lokalmatador zeigte auch Formel-1-Rookie Carlos Sainz als Achter mit dem Toro Rosso auf. Das Juniorteam von Red Bull ist in Australien auf dem gleichen Niveau wie die ehemalige Weltmeistermannschaft unterwegs. "Unter diesen Umständen ist der siebte Platz in Ordnung, aber der Rückstand ist besorgniserregend", spricht Ricciardo ein Gesprächsthema des Tages an.
Mangelnde Zuverlässigkeit ein Grund für den Rückstand
Dass Red Bull zwei Sekunden verlieren würde und vor allem gegen Ferrari und Williams chancenlos ist, hatte sich bereits bei den Wintertests angedeutet. Die Realität ist trotzdem bitter. "Es ist ein sehr großer Rückstand", seufzt Ricciardo. "Wir müssen das genau analysieren. Man muss aber auch unsere Performance an diesem Wochenende berücksichtigen."
"Bis zum Qualifying war es für uns kein richtiges Rennwochenende, denn wir sind nur wenige Runden gefahren. Bis zum Qualifying habe ich nur zehn oder zwölf fliegende Runden gedreht." Außerdem musste Freitagabend der komplette Antrieb wegen eines Defekts getauscht werden. Ricciardo hat für die restliche Saison nur noch drei Antriebe zur Verfügung. Ob das reichen wird?
Könnte er im Rennen angewiesen werden, die Leistung zurückzunehmen, um den Antrieb zu schonen? "Dafür ist es noch zu früh", antwortet Ricciardo. "Wenn mir das Team über Funk eine Anweisung gibt, werde ich sie befolgen. Ich persönlich will so viel wie möglich versuchen, gleichzeitig aber nichts Dummes machen, denn wir brauchen Runden. Wir sind an diesem Wochenende keine Longruns gefahren. Deshalb werden wir starten und dann weiter schauen."
"Wir müssen am Sonntag unser eigenes Rennen fahren. Wenn ich Positionen gutmachen kann, dann werde ich es versuchen. Wir liegen aber generell weiter zurück als gedacht. Deshalb müssen wir Runden abspulen und so viel wie möglich lernen." Schon im Vorjahr war Red Bull mit vielen Renault-Problemen nach Australien gekommen. Dann fuhr Ricciardo völlig überraschend auf das Podest, nur um im Anschluss wegen zu hohem Benzinverbrauch disqualifiziert zu werden.