• 12. März 2015 · 09:32 Uhr

Vettel: "Rückstand von Ferrari im Winter nicht aufzuholen"

Welche Chancen sich Sebastian Vettel bei seiner Premiere für Ferrari in Australien ausrechnet und was er von Ecclestones Aussage hält, Ferrari brauche einen Anführer

(Motorsport-Total.com) - Neustart für Sebastian Vettel in Melbourne. Der vierfache Weltmeister will bei Ferrari das vergangene Jahr vergessen machen und wieder auf die Erfolgsspur zurückfinden. Beginnt die Formel 1 für den 27-Jährigen, der im Vorjahr das neue Reglement heftig kritisiert hatte, also mit einem weißen Blatt Papier? "Mit einem roten Blatt Papier", scherzt ein sichtlich gut gelaunter Vettel, der sich auf die neue Herausforderung freut.

Foto zur News: Vettel: "Rückstand von Ferrari im Winter nicht aufzuholen"

Siege im Visier: Vettel wähnt sein Ferrari-Team noch im Rückstand Zoom Download

Dass auf diesem roten Blatt Papier schon in Melbourne ein Triumph steht, bezweifelt er: "Ein Sieg wäre schön, aber wir sind nicht die Favoriten." Wo Ferrari genau steht, könne er noch nicht genau sagen: "Hinter Mercedes scheint es sehr eng zu sein. Wir haben uns gut vorbereitet und haben ein gutes Bauchgefühl."

Vettel bremst Erwartungen

Er wähnt sein neues Team noch nicht im direkten Windschatten der Silberpfeile: "Derzeit geht es sicher eher ums Aufholen als ums Überholen. Die Mercedes-Form war im Vorjahr sehr gut, und so einen Vorteil kann man über den Winter gar nicht aufholen. Selbst wenn sie sich bemüht hätten, wäre es schwer geworden. Im Gegenteil: Ich glaube, sie haben noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht."

"Selbst wenn sie sich bemüht hätten, wäre es schwer geworden, diesen Rückstand aufzuholen."Sebastian Vettel
Vettels Ziel ist es, zur Stelle zu sein, wenn Lewis Hamilton oder Nico Rosberg patzen oder technische Probleme haben. "Wir haben im Vorjahr gesehen, dass nicht nur Mercedes Rennen gewinnen kann", spielt er auf die Siege seines damaligen Teamkollegen Daniel Ricciardo an. Der "Aussie" nutzte drei Mal die Gunst der Stunde und war bis kurz vor Saisonende im Titelrennen.

Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Australien


"Wenn man sich in eine starke Position bringt und am Anfang der Saison der direkte Verfolger ist, dann ist man zur Stelle, wenn etwas schiefgeht", sagt er. Zumal Ferrari seiner Ansicht nach einen Schritt nach vorne gemacht hat. "Wir müssen aber erst herausfinden, wie groß der ist", relativiert Vettel. "Auf jeden Fall hatte ich von Anfang an ein gutes Gefühl im Auto."

Aufbruchsstimmung

Und auch die Atmosphäre im Team passt laut dem Ferrari-Piloten. "Ich weiß natürlich nicht, wie sie im vergangenen Jahr war, denn ich war ja nicht hier." Obwohl Vettel ständig danach gefragt wird, wird er nicht müde zu betonen, dass es für ihn etwas Besonderes ist, für die Roten zu starten: "Für mich ist es eine Ehre, für Ferrari zu fahren."

"Als ich vor dem November des Vorjahres in Maranello war, durfte ich ja nicht rein, aber diesmal ging das Tor auf. Es handelt sich um einen einzigartigen Ort mit viel Historie, Tradition und Leidenschaft. Es ist einfach großartig, ein Teil davon zu werden. Ich bin gerade sehr glücklich und kann es gar nicht erwarten, dass es endlich mit dem Rennfahren losgeht."

Auch von außen erhält Vettel laut eigenen Angaben sehr viel Zuspruch. "Bis jetzt läuft das wie geschmiert", grinst er. "All die Leute, die in den vergangenen Jahren in Rot gekleidet waren und gemeint haben, ich soll endlich bei Ferrari unterschreiben, sind dieses Jahr sehr glücklich."

Eingewöhnung noch nicht abgeschlossen

Foto zur News: Vettel: "Rückstand von Ferrari im Winter nicht aufzuholen"

Vettel wurde von den Ferrari-Fans bereits ins Herz geschlossen Zoom Download

Ihm ist aber bewusst, dass dieser Zustand nur anhalten wird, wenn er mit Ferrari auch das Ziel erreicht - und das ist langfristig der WM-Titel. Das werde aber dauern, drückt er auf die Euphoriebremse: "Dafür hat auch Red Bull lange benötigt. Es handelt sich nicht um einen raschen Prozess. Wenn man ein Team aufbaut, dann benötigt das einfach Zeit." Formel-1-Boss Bernie Ecclestone sagte kürzlich, dass es dafür auch einen klaren Anführer braucht, wie es Michael Schumacher einst in Maranello war.

Darauf angesprochen meint Vettel: "So etwas muss sich von selbst entwickeln. Es hilft natürlich, dass ich mit offenen Armen empfangen wurde. Am Ende sind aber alle dafür verantwortlich, dass wir erfolgreich sind." Selbst er benötige aber noch Zeit, um sich mit allen Abläufen im Team vertraut zu machen: "Jedes Team funktioniert anders. Ich musste mich an viele Dinge gewöhnen und muss es wahrscheinlich auch noch tun. Ich muss das Team und das Team muss mich besser kennenlernen." An sein neues Outfit hat er sich allerdings "schon gewöhnt: Rot ist eine schöne Farbe."

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Formel-1-Saison 2024: Zahlen, Daten und Fakten zu den Pirelli-Reifen
Formel-1-Saison 2024: Zahlen, Daten und Fakten zu den Pirelli-Reifen
Foto zur News: Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009
Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009

Foto zur News: Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben
Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben

Foto zur News: FIA-Gala in Kigali
FIA-Gala in Kigali

Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: "Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
"Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
Foto zur News: Die One-Hit-Wonder der Formel 1
Die One-Hit-Wonder der Formel 1

Foto zur News: Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?
Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?

Foto zur News: McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
formel-1-countdown
Formel-1-Datenbank
Formel-1-Datenbank: Ergebnisse und Statistiken seit 1950
Formel-1-Datenbank:
Ergebnisse und Statistiken seit 1950

Jetzt unzählige Statistiken entdecken & eigene Abfragen erstellen!

AnzeigeFormel-1 Tickets 2025 kaufen