Manor-Marussia: Ist das neue Auto sicher und schnell genug?
Kurzfristig wieder ein Rennteam: Manor-Marussia kommt mit einem unerprobten Fahrzeug zum ersten Rennen der Formel-1-Saison, es gibt viele offene Fragen
(Motorsport-Total.com) - Und auf einmal ist Manor-Marussia wieder da. Sehr kurzfristig, aber pünktlich zum Auftakt in die Formel-1-Saison 2015 in Melbourne. Doch es gibt noch viele offene Fragen. Zum Beispiel: Ist das in aller Kürze gebaute Fahrzeug wirklich rennbereit und sicher? Und ist das Auto auch schnell genug? Oder macht die 107-Prozent-Hürde der Formel 1 sämtliche Träume der Rückkehrer gleich zunichte?
Für das zuletzt genannte Szenario gibt es laut Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting aber einen gewissen Spielraum. Sollte Manor-Marussia nicht in die 107-Prozent-Zone fahren, entscheiden nämlich die Rennkommissare, ob das Team zum Grand Prix von Australien zugelassen wird. "Das Team muss die Kommissare überzeugen, dass außergewöhnliche Umstände vorliegen", erklärt Whiting.
Der Formel-1-Rennleiter weiter: "Normalerweise gelten die Ausnahmen nur für Autos, die in einer Session unter normalen Umständen eine ausreichende Zeit gefahren wären, aber das ist nicht exklusiv." Soll heißen: Selbst wenn es Manor-Marussia in den Trainings und im Qualifying nicht gelingt, mit einer Rundenzeit zu überzeugen, könnten die Kommissare eine Startfreigabe erteilen.
In jedem Fall, so Whiting, ist das Fahrzeug über jeden technischen Zweifel erhaben. "Sie wollten die Saison 2015 mit einem Vorjahresmodell bestreiten, was aber so nicht möglich war. Denn alle Regeländerungen haben einen Sicherheitshintergrund. Jetzt haben wir jedoch eine gute Lösung, damit sie ihr altes Chassis den neuen Bestimmungen anpassen konnten", erklärt der Brite.
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Nummer 12: Der italienische Pasta-Millionär Franco Ambrosio sowie die ehemaligen Shadow-Techniker Alan Rees, Jackie Oliver, Dave Wass und Tony Southgate (die Initialen ihrer Nachnamen bilden den Teamnamen) gründen 1977 den Rennstall Arrows. Bereits beim dritten Rennen, in Long Beach 1978, sammelt Riccardo Patrese den ersten WM-Punkt. Zwischen 1991 und 1996 heißt das Team, das zwischenzeitlich mit Porsche-Motoren fährt, wegen des Engagements des japanischen Geschäftsmannes Wataru Ohashi Footwork. Fotostrecke
"Es war ihre eigene Idee, aber wir haben versucht, ihnen so gut es geht zu helfen", meint Whiting und fügt hinzu: "Sie haben die Crashtests bestanden." Womit ihnen schon jetzt einiges an Applaus aus dem Fahrerlager winkt. "Es ist toll, dass Manor-Marussia am Start ist", sagt etwa Red-Bull-Teamchef Christian Horner in Melbourne. "Ich habe großen Respekt vor allen, die dies möglich gemacht haben."
"Es ist ein kleines Team, aber es steckt viel Arbeit und viel Leidenschaft darin. Und jetzt haben sie etwas mehr Unterstützung gefunden. Hoffentlich können sie eine anständige Saison fahren", meint Horner. Auch er hat keine Bedenken: "Sie kennen das Auto, mussten die Crashtests absolvieren. John Booth ist ein Racer. Er würde nie ein Auto auf die Strecke schicken, das er womöglich für unsicher hält."