• 11. März 2015 · 08:07 Uhr

Rennvorschau Melbourne: Gold gibt es nur gegen Silber

Mercedes startet in Australien als Favorit in die Formel-1-Saison 2015 - Ferrari, Williams und Red Bull ärgste Verfolger- McLaren und Marussia vor harten Zeiten

(Motorsport-Total.com) - Jedes Jahr an einem Sonntag im März passiert es: In deutschen Schlafzimmern klingeln zu extrem unchristlicher Zeit die Wecker, die Kaffeemaschinen rattern und lassen die Küche duften, dann geht es im Pyjama vor die Fernsehgeräte: Es ist wieder Formel 1! Am kommenden Wochenende eröffnet die Königsklasse ihre Saison zum 19. Mal im Albert Park im australischen Melbourne und die Szene beschäftigt wie immer nur die einzig wahre Gretchenfrage: Wer ist der Schnellste im ganzen Land?

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Ist Mercedes im Albert Park dem Feld wieder einen Schritt voraus? Zoom Download

Die Antwort scheint logisch wie ein Känguru im Outback, findet Lokalmatador Daniel Ricciardo: "Mercedes ist stark, bei allen anderen gibt es ein Fragezeichen." Dass Lewis Hamilton und Nico Rosberg den Grundstein für eine Neuauflage ihres WM-Duells im Jahr 2015 legen, scheint seit den Wintertestfahrten ausgemachte Sache, auch wenn die Silberpfeile tiefstapeln. "Da wird ein Dritter oder ein Vierter mitmischen", lässt Aufsichtsrats-Boss Niki Lauda gegenüber der 'Kronen Zeitung' Zurückhaltung walten.

Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff legt bei 'Sky' britisches Understatement an den Tag und peilt keine neuen Rekorde an: "Wenn wir uns das Ziel setzen, ein ähnliches Resultat einzufahren, dann ist die Chance, demotiviert aus der Sache zu gehen, sehr groß." Trotzdem spricht auf der 5,303 Kilometer langen Bahn im Albert Park alles für die Weltmeister. Der schnelle Kurs fordert den V6-Turbo-Hybrid-Antriebssträngen viel Leistung ab. Die ist trotz verbesserter Konkurrenz das große Mercedes-Plus.

Sebastian Vettel führt "neues" Ferrari-Team an

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Nico Rosberg will am liebsten seinen Ex-Kumpel Lewis Hamilton abhängen Zoom Download

Hamilton und Rosberg scheinen davon auszugehen, dass sie es mit dem Teamkollegen und Ex-Kumpel aufnehmen müssen. "Für mich ist es schöner, Lewis zu schlagen als jeden anderen", blickt der Deutsche voraus und rasselt mit dem Säbel, wenn er die Konkurrenz warnt: "Wir sind noch nicht bei 100 Prozent." Die Luft nach oben ist allen voran bei der Zuverlässig zu suchen, die 2014 die glänzende Mercedes-Bilanz mitunter trübte und auch in der Vorbereitung einen seltenen Grund zur Sorge bot.

Geht es nur um Platz drei? Wenn ja, wird dieser Kampf ein spannender, vermutet Martin Brundle. "Die guten Neuigkeiten sind, dass dahinter Williams, Ferrari und Red Bull sehr nahe beieinander liegen", orakelt der Ex-Pilot und 'Sky Sports F1'-Experte. In der Tat sorgten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen insbesondere in Jerez für Glanzlichter. Nicht nur der neue SF15-T steht auf dem Prüfstand, auch Ex-Tabakmanager Maurizio Arrivabene muss sich als frisch gebackener Scuderia-Teamchef beweisen.


Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Australien

Vettel zeigt sich zaghaft optimistisch: "Unschlagbar ist keiner", sagt Maranellos Neuzugang in Richtung Mercedes. "Wir hoffen, dass wir aufschließen und uns mittel- bis langfristig in diesem Jahr als zweite Kraft etablieren können. Das wäre ein riesengroßer Schritt." Damit gleich in Melbourne zu beginnen, wäre für die Roten ein wichtiges Signal, um Unruhe unter den Tifosi gar nicht aufkeimen zu lassen. Schließlich blieb bei Ferrari im Winter kaum ein Entscheidungsträger auf seinem Posten.

Williams und Red Bull in der Verfolgerrolle

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Valtteri Bottas und Williams sind längst mehr als ein Geheimtipp Zoom Download

Auf Kontinuität gesetzt hat dagegen Williams und scheint damit - allen voran dank Mercedes-Power - gut zu fahren. Felipe Massa und Valtteri Bottas könnten in Australien davon profitieren, dass sie dank guter Topspeeds im Rennen ein gewaltiges Hindernis präsentieren. Der Finne scheint seine Nervenschwäche abgelegt zu haben und wird ein Podium in Down Under kein zweites Mal in die Mauer werfen. Er sagt: "Das Auto ist sehr konkurrenzfähig und sollte dafür sorgen, dass der Saisonstart interessant wird."

Verfolger Nummer drei ist Red Bull. Im Rennen eins nach Vettel dreht sich bei den Österreichern weiter alles um Renault. Die Franzosen wollen die Leistung ihres Antriebs verbessert haben, die Fahrbarkeit ist und bleibt jedoch eine Baustelle. Hinzu kommt, dass Daniil Kwjat beim Debüt im Topteam unter Druck steht: "Wir sind Red Bull, wir arbeiten immer mit jungen Leuten, die wir hoch bringen", gibt sich Marko im Gespräch mit dem 'SID' und 'AFP' unbesorgt, was den russischen Vettel-Nachfolger angeht.

Nächstes Debakel für McLaren-Honda?

Mit noch mehr Spannung erwartet wird der erste Renneinsatz für McLaren-Honda, wo nach völlig verkorksten Testfahrten und dem Unfall Fernando Alonsos wieder der zum Testpiloten degradierte Kevin Magnussen neben Jenson Button zum Einsatz kommt. Rennleiter Eric Boullier scheint die Übersee-Rennen schon abgeschrieben zu haben und will sich "sobald es nach Europa geht massiv verbessert haben". Wenn der MP4-30 in Melbourne überhaupt das Ziel sieht, wäre ein großer Schritt getan.

Auch für Nico Hülkenberg und Force India geht es darum, Kilometer mit dem VJM08 zu sammeln, schließlich wurde der neue Bolide erst beim dritten von drei Wintertests auf Jungfernfahrt geschickt. "Leistungsorientiertes Arbeiten war nur begrenzt möglich", räumt Teamboss Vijay Mallya ein und lässt offen, wo sich die Inder aus Silverstone einsortieren wollen. Sauber, das ähnlich wie Lotus die schlechteste Saison aller Zeiten ausbügeln will, zählt zu den Konkurrenten im Feld der Privatiers.

Marussias Rückkehr: Mehr als Dabeisein ist nicht drin

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Max Verstappen will bei seiner Formel-1-Premiere auf Anhieb beeindrucken Zoom Download

Bei Toro Rosso richten sich alle Augen auf das Debüt des Max Verstappen. Der 17-Jährige wird in Melbourne der jüngste Formel-1-Pilot aller Zeiten werden und hat sich für seine Premiere keine bescheidenden Ziele gesetzt. "Ich werde vielleicht etwas aufgeregt sein, aber sobald die Lampen beim Start ausgehen, geht es nur noch um das Rennfahren", so Verstappen gegenüber 'Reuters'. "Ich will mich konsequent herantasten, im Qualifying mitkämpfen und im Rennen möglichst erste Punkte holen."

Was Mercedes an der Spitze ist, das ist Marussia wohl am Ende des Feldes - nämlich von der Konkurrenz meilenweit entfernt. Das aus der Insolvenz zurückgekehrte Team kommt mit dem frischem Geld eines Energieunternehmers sowie Will Stevens und Roberto Merhi als Piloten. Eine Chance werden die beiden überarbeiteten 2014er Autos mit Vorjahres-Antriebsstränge von Ferrari und ohne einen einzigen Testkilometer nicht haben - wenn sie überhaupt die 107-Prozent-Hürde meistern.

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