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Williams: Punkterekord und großer Jubel
Nach neun Jahren mal wieder: Zwei Williams auf dem Podest - Felipe Massa jagt in Abu Dhabi Lewis Hamilton, Valtteri Bottas mit starker Aufholjagd
(Motorsport-Total.com) - Williams hat eine bärenstarke Saison 2014 mit einem Punkterekord im Finale in Abu Dhabi gekrönt. Im Nachtrennen auf dem Yas Maria Circuit kamen Felipe Massa und Valtteri Bottas hinter Rennsieger und Weltmeister Lewis Hamilton auf die Plätze zwei und drei. Das Team sammelte somit 66 WM-Punkte in nur einem Lauf: Rekord. Zwei Williams gleichzeitig auf dem Siegerpodest, das hatte es seit der Saison 2005 nicht mehr gegeben. Und es war sogar noch mehr möglich.
"Es gab eine kleine Chance auf den Sieg", sagt Chefingenieur Rob Smedley. "Wir haben alles versucht, haben die richtigen Entscheidungen getroffen und waren ziemlich schnell. Wir hatten am Ende die schnelleren Reifen drauf, um Lewis nochmal zu attackieren. Wir haben es versucht, aber es hat nicht ganz geklappt." Am Ende fehlten Massa nach einem furiosen Finale nur 2,576 Sekunden auf den Rennsieger im Mercedes.
Vor allem taktisch hatte Williams den früheren Ferrari-Piloten auf die richtige Spur gebracht. Nach dem ersten Stint auf Supersofts spulte Massa satte 30 Umläufe mit den Soft-Reifen ab, um am Ende noch einen Sprint auf den weichen Pneus hinlegen zu können. "Erst als Felipe so in etwa in Runde 30 war, wurde uns klar, dass der Verschleiß recht gering ist und wir ihn lange draußen lassen können. Da ist diese Variante realistisch geworden", sagt Smedley.
"Es war schön zu sehen, dass er am Ende aufholen konnte. Ob er ihn wirklich hätte schnappen können, weiß ich nicht. Wir haben ihm gesagt, er soll Vollgas geben, denn von hinten gab es keine Gefahr. Seine Reifen waren im Ziel wirklich am Ende. Aber es war schön für die gesamte Formel-1-Szene. Das war echter Rennsport", freut sich der Brite über die imposante Vorstellung seiner Mannschaft im Saisonfinale.
War der Sieg drin? Einer meint ja, der andere nein
"Es war eng, aber ich glaube nicht, dass ich den Sieg hätte holen können", meint Massa. "Es war aber schön, dass wir Mercedes richtig fordern konnten. Das ist eine gute Basis für das kommende Jahr. Das Team hat sich im Jahresverlauf deutlich gesteigert, weshalb wir in der zweiten Saisonhälfte viele Podestplätze erringen konnten. Diesen Schwung wollen wir in das kommende Jahr mitnehmen. Heute habe ich das beste Rennen der Saison gezeigt. Es war wirklich stark, der beste Grand Prix des Jahres."
"Am schlimmsten waren Deutschland und Kanada, wo ich in der letzten Runde den Unfall hatte und fürchtete, mir richtig weh zu tun", meint Massa. Der Brasilianer hakt die negativen Rennen schnell ab und blickt auf die Highlights. "Ich war dieses Jahr auf den schönsten Siegerpodien der Welt. Nach so langer Zeit in Monza oben zu stehen und die Fans meinen Namen rufen zu hören, das war richtig toll. Am schönsten war es aber in Brasilien. Als ich dort allein auf dem Podest stand, vor meinen eigenen Leuten, die mich so dermaßen unterstützen, da war extrem viel Energie drin."
Etwas an Energie mangelte es dem Williams von Valtteri Bottas beim Start. Der Finne, der von Startplatz drei losgefahren war, kam nur als Achter aus der ersten Runde zurück. "An der Konstanz unserer Starts müssen wir arbeiten. Das haben wir auf unserer Liste für den Winter", sagt Smedley. "Wir können das eigentlich gut, aber können es nicht regelmäßig abrufen. Wir schauen uns die Abläufe noch einmal genau an, das umfasst ganz viele Bereiche. Insgesamt werden wir überall Verbesserungen suchen."
Bottas nach schlechtem Start mit großer Aufholjagd
"Wir waren heute sehr konkurrenzfähig. Ich hatte aber einen schlechten Start. Das hat mein Rennen sehr beeinträchtigt, weil ich zunächst hinter einigen Autos festhing", fasst Bottas zusammen. "Dann aber noch auf das Podest zu kommen, ist phänomenal. Ich konnte richtig gut Druck machen und kämpfen. Das Team wurde im Verlauf des Jahres immer besser. Das ist eine perfekte Ausgangslage, um im kommenden Jahr noch weiter voranzukommen."
Williams schließt das Jahr mit 320 Punkten hinter Mercedes und Red Bull auf Rang drei ab. Der Vorsprung auf Ferrari: 104 Zähler. "Ich habe vor dem Rennen gesagt, dass wir zwar ein Polster von 44 Punkten in der WM haben, aber ich erwarte, dass es nach dem Rennen sogar noch mehr sind. Und dann haben wir es krachen lassen: 104 Punkte Vorsprung", jubelt Smedley. "Allein heute haben wir 60 Punkte gutgemacht, was eigentlich 30 Zählern entspricht. Das ist der Hammer. Es war ein toller Abschluss einer großartigen Saison für uns."
"Ich bin extrem stolz auf die Mannschaft", freut sich die stellvertretende Teamchefin Claire Williams. "Von Platz neun auf Rang drei innerhalb eines Jahres - das ist unglaublich. WM-Platz drei hätte niemand erwartet, wir hatten Rang fünf als realistisch angesehen. Das Team hat hart gearbeitet. Es ist schön, alle wieder mit einem Lächeln im Gesicht zu sehen. Es war der erste Schritt in eine grandiose Zukunft von Williams."