Lauda: Lewis ist der richtige Weltmeister
Für Toto Wolff und Niki Lauda ist Lewis Hamilton der verdiente Formel-1-Weltmeister - Die Mercedes-Bosse loben aber auch den Sportsgeist von Nico Rosberg
(Motorsport-Total.com) - Die Entscheidung um die Fahrerweltmeisterschaft der Formel-1-Saison 2014 ist gefallen. Durch seinen Sieg beim Großen Preis von Abu Dhabi krönte sich Lewis Hamilton zum zweiten Mal nach 2008 zum Champion, und das aus Sicht von Niki Lauda völlig verdient. "Der Lewis ist der richtige, er hat gewonnen, aber ich freue mich für das ganze Team", sagt der Aufsichtsratsvorsitzende des Mercedes-Teams bei 'RTL'. "Es gibt überhaupt keine Diskussion. Er war in diesem Jahr mit elf Siegen der absolut beste. Das muss man jetzt emotionslos sagen, er ist allen um die Ohren gefahren, im Endeffekt auch dem Nico mit Siegen", lobt der Österreicher die Leistung seines Piloten.
Mit Hamilton durfte auf dem Siegerpodest Motorsportchef Toto Wolff feiern, der anschließend sichtlich bewegt war. "Es war sehr emotional. Er ist jemand, der aus seiner Seele keine Mördergrube macht. Das macht ihn aber auch so stark. Oben ist ist dann aus ihm herausgebrochen", schildert er bei 'RTL' die Minuten auf dem Podium.
Allerdings gab es im Mercedes-Lager heute nicht nur Sieger, denn Nico Rosberg wurde durch die Technik die Chance verwehrt, gegen seinen Teamkollegen um den WM-Titel zu kämpfen. In Runde 25 fiel des Energierückgewinnungssystem seines Mercedes-Antriebs aus. "Es ist uns die ERS-Pumpe ausgefallen. Da ging dann gar nichts", erklärt Wolff bei 'Sky'. "Wir haben geglaubt, sie kommt zurück, aber es ist dann immer schlimmer geworden."
"Wir haben uns dann entschlossen, die Pumpe ganz abzustellen. Dann gab es keinen Hybrid-Antrieb mehr", so Wolff. Ohne die Zusatzleistung des ERS kämpfte Rosberg mit stumpfen Waffen und fiel bis auf Rang 14 zurück. Das war der einzige Makel an einem sonst glänzenden Tag der Silberpfeile.
"Das ist ein Wermutstropfen. Wir wollten beide Autos ins Ziel bringen, sodass sie es auf der Strecke auskämpfen können. Das ist uns nicht gelungen", muss Wolff bei 'RTL' festhalten. "Wir müssen besser werden und aufhören auszufallen. Das sind wir auch den beiden schuldig und dem Team. Es war einfach kein perfektes Ergebnis. Aber jetzt haben wir einen würdigen Weltmeister."
Rosberg zeigte sich in Abu Dhabi als fairer Verlierer und ließ es sich nicht nehmen, Hamilton noch vor der Siegerehrung persönlich zu gratulieren. "Das ist richtige Größe und ein richtiger Sportsmann", lobt Wolff. "Sie haben sich das ganze Jahr lang wirklich nichts geschenkt, es ist sehr intensiv zugegangen. Beide sind große Persönlichkeiten. Dann hinaufzukommen und zu gratulieren, da kann man nur die Kappe ziehen. Umgekehrt wäre es wahrscheinlich genau so passiert. Für uns ist es einfach großartig, dass wir zwei so tolle Sportsleute im Team haben."
Im zweiten Jahr ihrer Arbeit bei Mercedes gelang es Wolff und Lauda, das Team an die Spitze der Formel 1 zu bringen und mit 16 Siegen in einer Saison zu einem neuen Rekord zu führen. Doch die Lorbeeren dafür will Wolff nicht alleine einheimsen. "Es sind nicht nur wir beide. Wir sind halt die beiden, die vor der Kamera herumhupfen. Im Hintergrund sind aber so viele gute Leute, die tolle Arbeit geleistet haben. Die gilt es zu berücksichtigen und zu würdigen - nicht nur einen oder zwei Schauspieler", so der Österreicher bei 'Sky'. Auch Lauda stellt die Teamleistung in den Vordergrund. "Man sieht jetzt: Wir sind ein super Team, alle gemeinsam, und deswegen kommen wir zum Erfolg."