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Lewis cool: Gehe ran wie sonst auch
Mercedes-Pilot Lewis Hamilton lässt sich vor dem Finale im Titelkampf gegen Teamkollege Nico Rosberg nicht aus der Ruhe bringen und wägt das Risiko ab
(Motorsport-Total.com) - Er startete in Abu Dhabi lediglich von Platz zwei, hinter ihm lauert ein hungriges Williams-Duo und sein Mercedes-Teamkollege und Rivale im Kampf um die diesjährige WM-Krone Nico Rosberg möchte ihm den Druck am liebsten aufschwatzen. Dennoch ist sich Lewis Hamilton bewusst, dass er mit 17 Punkten Vorsprung und einem Platz zwei als Minimalziel noch immer als Favorit in das Finale der Formel-1-Saison 2014 geht. Und das lässt ihn ruhig schlafen.
"Meine Herangehensweise ist wie immer", betont der Brite. "Ich hatte in den Trainings eine sehr gute Pace, besonders auf den Longruns. Das stimmt mich zuversichtlich für Sonntag. Es ist nicht mein Stil, mich mit dem zweiten Platz zu begnügen. Aber wir müssen noch entscheiden, wie wir vorgehen werden."
War er am Freitag noch der unangefochtenen Schnellste auf dem Yas Marina Circuit, so forderte ihn Rosberg am Samstag heraus und übertrumpfte ihn im Qualifying schließlich um 0,386 Sekunden. Ein psychologischer Vorteil für den Deutschen?
Hamilton: "Ich bin gerne Jäger und Gejagter"
"Ich habe sehr wenige Fehler gemacht im Verlauf des Jahres", meint Hamilton. "Natürlich wird Nico alles versuchen und im Kopf alles wälzen, um irgendwie mit den Dingen umzugehen. Er hat im Qualifying einen großartigen Job gemacht und wird das im Rennen wiederholen wollen."
Die Würfel werden ohnehin erst während des Grand Prix fallen, meint der 29-Jährige: "Die Pole-Position ist toll und die will ein Fahrer immer haben. Aber die Geschichte hat gezeigt, dass sie längst nicht alles ist. Rang zwei ist gut und nicht die schlechteste Ausgangsposition, denn die Gerade ist lang. Das Gefühl ist gut, weil ich weiß, dass die Autos sehr dicht beieinander sind."
Und wenn der Abstand gering genug ist, dann wir es sich Hamilton auch nicht nehmen lassen, zum Überholen anzusetzen. Dass ihn dabei Valtteri Bottas oder Felipe Massa noch in die Quere kommen können, bringt ihn ebenfalls nicht aus der Ruhe: "Ich bin gerne Jäger und Gejagter. Wenn man vorne liegt, ist das toll, weil man nicht die Resultate braucht, um die Kontrolle zu behalten. Morgen wird nicht so viel überholt werden, deshalb gibt es ein Duell mit Nico."
Nicht das erste Finale mit Titelchancen
Dieses Duell hat es die ganze Saison über gegeben. Angefangen mit seinem Ausfall in Melbourne hatte sich Hamilton mit vier Siegen in Folge zurückgekämpft. Und als ihn sein Teamkollege in der Gesamtwertung wieder überholt hatte, packte er nochmals eine Fünf-Siege-in-Folge-Serie aus.
"Es sind ganz andere Emotionen als 2008 in diesem Rennen", erinnert er sich an sein erstes Weltmeisterjahr. "Ich bin seitdem durch ganz andere Dinge gegangen. Es war eine unglaubliche Saison, meine beste überhaupt. Die Autos sind heute ganz andere. Sie fahren sich ganz anders, sind klüger, aber immer noch eine Herausforderung."
Nach seinem Debütjahr 2007, der schon erwähnten, von Erfolg gekrönten Saison 2008 und der knapp verpassten Gelegenheit 2010 ist es bereits das vierte Mal, dass Hamilton mit Titelchancen in ein Finale geht. Einen Fehler wie beim vorletzten Rennen in Sao Paulo, als er durch ein Missgeschick von der Strecke abkam und dabei wertvolle Zeit verlor, will er diesmal vermeiden. Auch wenn in Rosberg genau da hineinreden will.
Rosberg: Druck als einzige Chance?
"Ich sehe das so: Lewis hat viel zu verlieren und ich viel zu gewinnen", so der Deutsche. "Der Druck lastet also auf ihm und das ist die Möglichkeit für mich. Ich muss so viel Druck auf ihn ausüben, wie möglich, vielleicht macht er dann einen Fehler. Das haben wir ihn Brasilien gesehen."
Doch Hamilton entgegnet nur gelassen: "Ich habe 2007 und 2008 wie ein Baby geschlafen und werde das auch heute wieder tun. Ich will immer gewinnen, das macht ein Rennwochenende einfacher. Wir wollen immer ans Limit, manchmal sind wir darüber. Abhängig vom Szenario kann man sich überlegen, ob man es sucht oder darunter bleibt. Beim vergangenen Rennen war ich drüber. Ich muss es aber nicht suchen, um schnell zu sein. Das ist die Devise für morgen. Das will ich versuchen und muss erwägen, wie sich die Dinge entwickeln und dann entscheiden. Ich bin so gut vorbereitet wie nie zuvor."