Alles oder nichts: Williams fährt in Abu Dhabi auf Sieg
Felipe Massa und Valtteri Bottas wollen beim Saisonfinale in Abu Dhabi nicht nur Zuschauer des Titelkampfes bei Mercedes bleiben
(Motorsport-Total.com) - Williams geht selbstbewusst in das 19. und letzte Rennen der Formel-1-Saison 2014. Das Team aus Grove konnte die Lücke zu den Silberpfeilen zuletzt immer mehr schließen und hätte in Sao Paulo beinahe sogar ein Wörtchen um die Pole-Position mitzureden gehabt. Für Felipe Massa und Valtteri Bottas geht es deshalb auch in Abu Dhabi um mehr, als nur der "best oft he rest" zu sein. Gelingt dem Außenseiter vielleicht sogar der erste Sieg des Jahres?
Mit sieben Podiumsplatzierungen in diesem Jahr und insgesamt 254 Punkten nach 18 Rennen hat sich Williams wahrlich wieder in die Liga der Topteams zurück gekämpft. Zwischenzeitlich und bei den letzten drei aufeinander folgenden Rennen, war man sogar deutlich besser als Red Bull, die in der Gesamtwertung mit 119 Zählern Vorsprung jedoch nicht mehr einzuholen sind.
Mit Hilfe der doppelten Punkte von Abu Dhabi wollen "die Weißen" aber dennoch ein Statement zum Ende der Saison setzten und sich auch endgültig gegen Ferrari durchsetzen. Die Scuderia liegt momentan mit 44 Zählern zurück. "Da es das letzte Rennen der Saison ist und es die doppelte Punktezahl gibt, ist es sehr wichtig unter die ersten zehn zu kommen", gibt sich Massa dabei noch bescheiden.
Bottas kämpft noch um Fahrerwertung
Teamkollege Bottas formuliert seine Ziele da schon etwas konkreter: "Die doppelten Punkte könnten interessant werden, und wir werden versuchen, unseren Vorteil auszuspielen. Wir haben versucht unser Position in der Weltmeisterschaft zu halten und werden das auch weiterhin tun. Ich kann aber auch noch immer Vierter in der Fahrerwertung werden und werde mich auch darauf konzentrieren."
Mit 156 Punkten hat Bottas einen Großteil zum Williams-Erfolg in dieser Saison beigetragen. Momentan ist er Gesamtsechster. Auf den Vierten Vettel fehlen ihn nur drei Zähler, Alonso liegt zwei Punkte vor ihm.
Chefingenieur Rob Smedley erklärt, worauf es auf dem Yas-Marina-Circuit ankommt, und wie die ambitionierten Ziele zu erreichen sind: "Abu Dhabi hat einen schönen Mix aus langen Hochgeschwindigkeits-Geraden, harten Bremszonen und den kurvenreichen letzten Abschnitt der Runde. Wir werden uns am meisten auf den letzten Sektor konzentrieren, um dort die Balance richtig hinzubekommen. Es ist wichtig, den Fokus auf die Dämmerung zu richten, denn so wird es auch im Rennen werden. Unser Ziel bleibt gleich: wir wollen mit einer ordentlich Anzahl an Punkten als Dritte unter den Konstrukteuren abschließen."
Ein Sieg bleibt noch offen
Bei allen Erfolgen, die man im Vergleich zur vergangenen Saison, in der man mit lediglich fünf Punkten nur als gesamtneuntes Team abschloss, in diesem Jahr einfahren konnte, ist eine Krönung jedoch noch ausgeblieben. Das betont auch die stellvertretende Teamchefin Claire Williams.
"Im vergangenen Jahr haben wir in Austin unsere ersten Mehrfach-Punkte geholt - vier um genau zu sein", so die Tochter von Teambesitzer Frank Williams gegenüber 'Formula1.com'. "Wenn man uns damals gesagt hätte, dass wir um diese Zeit im nächsten Jahr Dritte sein würden, hätten wir das wahrscheinlich nicht geglaubt. Das Team hat aber einen fantastischen Job gemacht, um diese Wende einzuleiten und ich bin sehr stolz auf jeden, der daran beteiligt war. Frank sagt jedoch immer: 'Es ist Platz drei - wir müssen gewinnen!'. Es wäre also toll, das Jahr mit einem Sieg zu beenden. So, wie es jetzt ist, denke ich, dass man im Team enttäuscht wäre, wenn wir kein Rennen gewinnen würden."
Die 38-Jährige hält einen Sieg und damit ein mögliches Eingreifen in den Titelkampf für durchaus möglich. Was das Für die Mercedes-Piloten und deren Kampf um die WM-Krone bedeuten würde, wird dabei außer Acht gelassen. Die Bedeutung für Williams wäre jedenfalls enorm.
Kleines Budget - Große Errungenschaft
Hauptziel bleibe laut der stellvertretenden Teamchefin aber der Sieg gegen Ferrari: "Mit unserem Budget vor Ferrari zu landen wäre wirklich bedeutend. Es ist auch ein gutes Argument, wenn wir mit unseren Partnern verhandeln: schaut wie weit wir es mit halb so viel Budget im Vergleich zu unseren Rivalen geschafft haben."