• 09. November 2014 · 20:11 Uhr

Red Bull: Vettel sichert Platz zwei in der Teamwertung

Sebastian Vettel mit Platz fünf in Sao Paulo nicht ganz zufrieden - Daniel Ricciardo nach Ende seines guten Laufs enttäuscht - Christian Horner lobt das Team

(Motorsport-Total.com) - Red Bull strich beim Grand Prix von Brasilien zehn WM-Zähler ein und sicherte sich damit den Vizetitel in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Für die zehn WM-Punkte war Sebastian Vettel als Fünfter verantwortlich. Teamkollege Daniel Ricciardo hingegen sah die Zielflagge nicht. Der Australier musste seinen RB10 in Runde 40 mit gebrochener Vorderradaufhängung abstellen.

Von Startplatz sechs ins Rennen gegangen, verlor Vettel in der ersten Runde zunächst zwei Positionen an Kevin Magnussen (McLaren) und Fernando Alonso (Ferrari). "Am Start wusste ich nicht genau, wohin. In Kurve 4 habe ich die Tür ein bisschen weit aufgelassen, weil ich nicht wusste, wie aggressiv der Kevin sein wird. Ich habe nicht die besten Erinnerungen an diese Kurve", spricht Vettel seine Berührung mit Bruno Senna vor zwei Jahren an.

"Daher habe ich ein bisschen Luft gelassen. Es war ein bisschen zu viel, ich kam ein bisschen auf die schmutzige Seite und habe das Auto am Kurvenausgang ein bisschen verloren. So habe ich zwei Plätze verloren, die wir dann über das aber Rennen wieder gutmachen konnten", berichtet Vettel.

Vettels Highlight: Überholmanöver außen gegen Räikkönen

Sein persönliches Highlight setzte der viermalige Weltmeister, als er einen Zweikampf zwischen Jenson Button (McLaren) und Kimi Räikkönen (Ferrari) nutzte, um sich seinen designierten nächstjährigen Ferrari-Teamkollegen auf der Außenbahn von Kurve 6 zu schnappen. "Es war sehr eng heute. Am Anfang wollte ich ein bisschen mehr Druck ausüben auf Fernando. Wir waren schneller, aber auf der Geraden war leider kein Vorbeikommen. Ich kam nicht nahe genug ran. Somit wusste ich auch, dass es am Ende schwer wird, am Kimi vorbeizukommen", erklärt Vettel.

"Das geht natürlich nur, wenn der andere mitspielt. Beim Kimi weiß ich natürlich, was er macht."Sebastian Vettel
"Auch Jenson mit dem Mercedes-Motor hat sich schwergetan, vorbeizukommen", schildert der Red-Bull-Pilot die zunächst erfolglosen Bemühungen Buttons, Räikkönen zu überholen. Das Überholmanöver in Kurve 6 beschreibt Vettel wie folgt: "Als es zwischen den beiden dann heiß wurde und Jenson vorbeikam, musste ich meine Chance irgendwie nutzen. Ich habe gute Erinnerungen an diese Kurve, habe dort schon ein paar Mal Leute außen herum überholt. Das geht natürlich nur, wenn der andere mitspielt. Beim Kimi weiß ich natürlich, was er macht."

Mit Platz fünf ist Vettel unterm Strich nicht ganz zufrieden. "Ich denke, das war heute unser Maximum. Schade, dass es nicht ganz zum vierten Platz gereicht hat, weil anfangs des Rennens dachten wir doch, dass die McLaren in Reichweite sind. Im Endeffekt waren wir auf Augenhöhe", so der Red-Bull-Pilot, der die Linie mit drei Sekunden Rückstand auf den Viertplatzierten Button kreuzte.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Brasilien


Ricciardo gibt nach seinem technisch bedingten Ausfall zu Protokoll: "Zunächst dachte ich, es wäre die Bremse, weil sich das Auto beim Anbremsen recht seltsam verhielt. Als ich Kurve 1 anbremste, versetzte das Auto nach rechts. Daraufhin steuerte ich die Box an. Dort teilte man mir mit, dass es ein Defekt an der Radaufhängung war. Es ist schade, denn ich hatte bisher einen guten Lauf. Ich hätte auch heute gerne wieder ein gutes Ergebnis eingefahren, aber so läuft es halt manchmal. Ich darf nicht zu gierig sein."

Wie Red-Bull-Teamchef Christian Horner gegenüber 'Sky Sports F1' zu verstehen gibt, bestand nach dem Defekt an Ricciardos Auto nicht zwingend die Gefahr, dass dieser auch am Auto von Vettel auftreten könnte: "Wir hatten in der Vergangenheit nie ein solchen Defekt. Wir müssen jetzt analysieren, was die Ursache war. Gab es eine Berührung oder war es ein anderes Problem?"

"Trotz allem haben wir Platz zwei in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft in trockene Tücher gebracht. Wenn man bedenkt, wo wir am Anfang der Saison standen, sagt das einiges über die Entschlossenheit des Teams aus. Jetzt freuen wir uns auf das letzte Rennen dieser Saison in Abu Dhabi", so Horner.

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