• 09. November 2014 · 23:25 Uhr

Hülkenberg: Mit einer Runde mehr an Ferrari vorbei?

Force-India-Pilot Nico Hülkenberg konnte in Sao Paulo wieder aufdrehen und Punkte holen - Perez enttäuscht auf Platz 15

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Grand Prix von Brasilen herrschen bei Force India gemischte Gefühle. Während sich Sergio Perez über ein verpatztes vorletztes Rennen in der Formel-1-Saison 2014 ärgert, hat Nico Hülkenberg zu alter Stärke zurückgefunden und kann sich über Platz acht und vier wohlverdiente Punkte freuen. Dabei glaubt der Deutsche, dass sogar mehr drin gewesen wäre.

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Nico Hülkenberg hatte einen erfolgreichen Nachmittag in Sao Paulo Zoom Download

Dass Hülkenberg das Autodromo Jose Carlos Pace zu seinen Lieblingsstrecken zählt hat einen Grund: 2010 holte er in Interlagos seine erste Pole-Position, 2012 beinahe seinen ersten Sieg und auch an diesem Sonntag gelangen ihm ein paar Führungskilometer. Als einer der wenigen Piloten im Feld hatte er sich von Startplatz zwölf für eine entgegensetze Strategie entschieden, konnte daher auf Medium-Reifen am Anfang länger draußen bleiben und auf der weicheren Mischung am Ende noch einmal Gas geben, sodass sogar das Ferrari-Duo noch zittern musste.

"Das Teams hat bei der Strategie die richtigen Entscheidungen getroffen und wir haben die Performance der Reifen bei diesen warmen Bedingungen maximieren können", sagt Hülkenberg. "Ich bin nur knapp hinter den Ferrari ins Ziel gekommen und mit ein oder zwei Runden mehr wäre ich vielleicht noch Sechster geworden." Denn der 27-Jährige kam lediglich 0,204 Sekunden hinter Kimi Räikkönen über die Ziellinie und nur etwa zwei Sekunden hätten ihn noch von Fernando Alonso getrennt.

Hülkenberg hatte Spaß

Hülkenberg hatte schon in der ersten Saisonhälfte regelmäßig punkten und Konkurrenten wie Alonso in vermeintlich stärkeren Autos herausfordern können. Nach der Sommerpause war es um den Force-India-Piloten, der seinen Verbleib im Team über 2014 hinaus schon bekanntgegeben hat, jedoch ruhiger geworden.

"Es war ein recht cooles Rennen und ich bin mit Platz acht sehr zufrieden" äußert sich Hülkenberg daher gelassen. "Mit einem Dreistopprennen kann man immer pushen. Mein Rennen war aber nicht allzu kompliziert und ich war den Großteil des Nachmittags allein. Ich hatte auch ein paar nette Zweikämpfe, die Spaß gemacht haben. Das Auto hat sich im Vergleich zum Rest des Wochenendes ein wenig besser angefühlt, sodass ich mich wohler gefühlt haben und mehr pushen konnte. "

Für Perez war es hingegen ein Sonntag zum vergessen. Der Mexikaner hatte von ganzen hinten starten müssen, da ihm die Schuld für die Kollision mit Adrian Sutil in Austin zugesprochen worden war. Da er sich ohnehin nur als 17. qualifizieren konnte, wog die Sieben-Plätze-Strafversetzung jedoch nicht schwer.

Perez hatte es schwer

Mehr leiden musste er unter den wenigen Runden, die er in der Vorbereitung fahren konnte. Am Freitagvormittag hatte er sein Cockpit für Daniel Juncadella hergeben müssen. Da dieser den VJM07 aber gegen die Streckenbegrenzung setzte, fiel auch die Nachmittagseinheit für Perez aus. Im Rennen ereilte ihn dann auch noch eine Fünf-Sekunde-Strafe, weil er in der Boxengasse zu schnell unterwegs war. Am Ende sprang nur Platz 15 heraus.

"Das ganze Wochenende verlief für mich schon nicht so gut und auch das Rennen war schwierig", so Perez. "Ich habe mein Bestes gegeben, um mich durch das Rennen zu kämpfen, aber ich habe viel Zeit mit der Strafe verloren und hing viel im Verkehr fest. Ich konnte keine Fortschritte machen und die Autos um uns herum waren auf ähnlichen Strategien. Es war ein enttäuschendes Wochenende und ich hoffe, dass wir in Abu Dhabi besser abschließen können."

Beim Saisonfinale in zwei Wochen will Force India dann noch einmal auf Punktejagd gehen. In der Gesamtwertung der Teams stehen sie mit 127 Punkten derzeit auf Platz sechs mit mittlerweile 43 Zählern Rückstand auf McLaren. Teamchef Vijay Mallya will sich aber noch nicht geschlagen geben: "Das heute Ergebnis bedeutet, dass wir in Abu Dhabi ein besonderes Ergebnis brauchen werden. Wir werden aber nicht aufgeben, denn rechnerisch haben wir noch eine Chance. Die Formel 1 kann unberechenbar sein und wir werden den Kampf um Platz fünf bis zuletzt durchziehen."

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