• 07. November 2014 · 22:20 Uhr

Mercedes mit vollem Tank nicht spitze: Was ist es wert?

Mercedes musste sich bei den Longrun-Vergleichen Daniel Ricciardo und Kimi Räikkönen geschlagen geben, doch die Bedeutung darf hinterfragt werden

(Motorsport-Total.com) - Ein Blick in die Zeitentabelle verrät: Mercedes ist am schnellsten. Wieder einmal fuhren Nico Rosberg und Lewis Hamilton im Training auf die Ränge eins und zwei und scheinen der Konkurrenz etwas voraus zu haben. Kimi Räikkönen (Ferrari) folgte im Klassement der schnellsten Runden mit fast sechs Zehntelsekunden Rückstand auf Rang drei, doch für den Sonntag muss das noch keine sichere Nummer für die Silberpfeile bedeuten.

Denn im rennentscheidenden Longrun-Trimm waren weder Rosberg noch Hamilton an der Spitze zu finden. Stattdessen fuhr Daniel Ricciardo im Red Bull mit viel Sprit die besten Umläufe, und auch Räikkönen lag in dieser Wertung vor den beiden Silberpfeilen. Doch das hatte viele Gründe: Reifenwahl, Hitze und der neue Streckenbelag sorgten dafür, dass Mercedes heute nicht die totale Dominanz auspacken konnten.

"Das Verhalten der Reifen veränderte sich im Verlauf des Tages. Auf den ersten Versuchen waren sie nicht ganz in ihrem Arbeitsfenster. Gegen Ende des Nachmittagstrainings sahen wir starke Blasenbildung", erklärt Technik-Geschäftsführer Paddy Lowe, wo die Schwierigkeiten lagen. "Zu diesem Zeitpunkt erreichten wir mit die höchsten Streckentemperaturen in dieser Saison." Zudem wurden die Longruns durch einige rote Flaggen unterbrochen. "Umso schwieriger war es für die Jungs, einen Rhythmus zu finden", sagt Motorsportchef Toto Wolff.

Doch noch macht man sich im Lager der Silbernen keine Sorgen, denn was die Longrunzeiten überhaupt wert sind, ist die große Frage. "Die größte Schwierigkeit ist nun, dass die Wettervorhersage für morgen und Sonntag viel kühler ist. Damit werden unsere Longruns nicht ganz repräsentativ sein", erläutert Lowe. Und wenn es am Sonntag regnen sollte, sind die gewonnenen Erkenntnisse sowieso Makulatur.

Umso entscheidender ist es nun, dass man die richtigen Schlüsse zieht, und nicht in die falsche Richtung entwickelt. "Es ist wichtig, die Veränderung der Bedingungen richtig vorherzusehen und heute Abend die richtigen Abstimmungsentscheidungen zu treffen", weiß Lowe, der Zustimmung bei Toto Wolff findet. "Jetzt müssen wir richtig vorhersagen, in welche Richtung wir das Setup entwickeln müssen", sagt der Österreicher. Ob man die richtigen Visionen vor Augen hat, wird sich im Laufe des Wochenendes zeigen.

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