• 03. November 2014 · 03:11 Uhr

Warum Mercedes beide Fahrer auf der gleichen Strategie ließ

Mercedes überraschte mit einer identischen Strategie für beide Fahrer, doch im Nachhinein betrachtet klingt die Erklärung logisch...

(Motorsport-Total.com) - Will man die Chancen des Teams in einem Rennen erhöhen, ist es normalerweise üblich, dass die beiden Fahrer unterschiedliche Boxenstrategien aufgedrückt bekommen. Doch bei Mercedes fuhren Lewis Hamilton und Nico Rosberg heute exakt die gleiche Taktik, nur jeweils durch eine Runde beim Zeitpunkt des Boxenstopps getrennt. Verwundert wurde diese Statistik nach dem Rennen zur Kenntnis genommen, doch Motorsportchef Toto Wolff hat lachend die passende Begründung parat.

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Die beiden Mercedes hatten taktisch die gleichen Karten gespielt Zoom Download

"Ihr hättet mal bei anderen Rennen dabei sein sollen, was los gewesen wäre, wenn wir mit verschiedenen Strategien gefahren wären", scherzt er. "Das hätte große Wellen geschlagen." Stattdessen will man bei den Silberpfeilen im WM-Kampf auf absolute Gleichberechtigung beider Fahrer setzen. Kein Fahrer soll sich nach der Saison hinstellen und sagen können, er habe die WM durch eine falsche Taktik verloren.

Natürlich birgt das auch ein gewisses Risiko, weiß der Österreicher. "Wir haben dadurch auch schon ein Rennen verloren", merkt er an. Doch in der heißen Phase des WM-Kampfes komme für ihn keine andere Lösung in Frage. Außerdem können es sich die Silberpfeile in der aktuellen Form locker erlauben, nicht immer auf das sicherste Pferd zu setzen. "Wir hatten heute einen guten Vorsprung vor unseren Konkurrenten, von daher konnten wir das Risiko eingehen", nickt Wolff.

Die Standardstrategie sah bei beiden Piloten einen Start auf dem weicheren Soft-Reifen (Option) vor, an den sich zwei Stints auf den härteren Medium-Pneus (Prime) angeschlossen haben. Nachdem er von Lewis Hamilton überholt worden war, hätte Nico Rosberg eventuell alles auf eine Karte setzen und den letzten Stint auf weichen Pneus bestreiten können, um den Briten eventuell noch abzufangen. Doch das hätte laut Hamilton wenig Sinn gehabt.


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"Normalerweise hat der erste Fahrer die optimale Strategie", sagt er und nimmt Bezug darauf, dass er als Führender beim zweiten Stopp die erste Wahl gehabt hat. "Der zweite Fahrer hätte die Möglichkeit gehabt, Option, Prime, Option zu fahren, aber der weiche Reifen ist hier ziemlich schwach, von daher musste man Option, Prime, Prime fahren", sieht der Brite gar keine andere Möglichkeit.

Mit gewollter Gleichberechtigung hätte dies in diesem Fall wenig zu tun gehabt, glaubt er. "Der weiche Reifen wäre viel langsamer gewesen. Darum waren wir auf der gleichen Strategie, und darum musste ich so hart pushen, um sicherzustellen, dass ich so schnell wie möglich vorbei komme, weil ich später nicht die Möglichkeit gehabt hätte."

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