Vettels Austin-Rezept: Ein Placebo im engen Wettbewerb
Kleiner Flügel erfüllt große Hoffnungen nicht: Sebastian Vettel verzweifelt phasenweise im Grand Prix in Texas - Die zwei Halbzeiten des Champions
(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettels Abschiedstour bei Red Bull wird dem Champion nicht gerade viele gute Erinnerungen mit auf den Weg zu Ferrari geben. Im Grand Prix der USA in Austin, den der Heppenheimer nach einem Antriebswechel aus der Boxengasse in Angriff nehmen musste, war Vettel über weite Strecken chancenlos. Der Deutsche hatte auf den Mini-Heckflügel gesetzt, der schon in Spa-Francorchamps und Monza am RB10 montiert war.
"Wir sind bei Sebastian auf eine Konfiguration mit extrem wenig Abtrieb gegangen. Im Training ging das gut, in den Luftverwirbelungen im Verkehr im Rennen fehlte aber der notwendige Grip. Es hatte dann einen negativen Effekt auf das Auto", meint Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Vettel war in der ersten Phase des Rennens geradezu aufgebracht. "Ich kann nicht einmal mit Sauber mithalten", klagte er im Funk.
"Nach dem Stopp ging es besser, die Balance war plötzlich vorhanden. So gesehen war es für Sebastian ein Rennen mit zwei Halbzeiten. In der ersten Phase ging fast nichts und er konnte kaum die Zeiten der Saubers und Force Indias fahren, aber nachher kam Leben in die Geschichte", sagt Horner. In der Endabrechnung langte es für Vettel zum siebten Platz, während Teamkollege Daniel Ricciardo mal wieder vom Podest winken durfte.
"Ich glaube, der kleinere Flügel hat den Bock nicht fett gemacht. Er ist nicht ganz so effizient, wenn ich im DRS-Fenster bin. Ich war schneller auf der Geraden, aber ich hatte Schwierigkeiten dranzubleiben und Schwierigkeiten ins erste DRS-Fenster zu kommen, um auf der langen Geraden heranzukommen", sagt der Weltmeister. "Die zwei Überholmanöver, die ich hatte, musste ich alle auf der Bremse machen. Das ging nur mit der Brechstange."