• 03. November 2014 · 00:52 Uhr

Vettel: "Dachte, wir hätten ein besseres Auto"

Sebastian Vettel hadert nach seinem siebten Platz von Austin mit der plötzlich verlorenen Pace seines Red Bulls und einer nicht aufgegangenen Taktik

(Motorsport-Total.com) - Für Sebastian Vettel war das Rennwochenende von Austin ein ziemlich außergewöhnliches, denn so richtig normal lief eigentlich wenig für den 27-Jährigen. Schon vor Wochen hatte Red Bull angedacht, die Antriebseinheit des Weltmeisters von 2013 beim US-Rennen zu tauschen und somit das Qualifying auszulassen, weil ohnehin der Start aus der Boxengasse drohte. Deshalb arbeitete das österreichische Team im gesamten Freien Training auf das Rennen hin, wodurch eine rasante Aufholjagd ermöglicht werden sollte.

Zunächst war Red Bull noch auf alle Eventualitäten vorbereitet: "Erst mal lief alles nach Plan, auch mit dem Safety-Car, das hatten wir alles besprochen", verrät Vettel gegenüber 'Sky'. "Unsere Taktik war zunächst, den weichen Reifen loszuwerden und das Rennen praktisch in zwei Teile zu teilen, also ab da eine Einstoppstrategie zu fahren", erklärt er bei 'RTL': "Weil wir auf dem harten Reifen losgefahren sind, mussten wir erst auf den weichen, dann wieder auf den harten."

Dieser Schachzug habe jedoch nicht so richtig funktioniert. "Der erste (längere; Anm. d. Red.) Stint war gar nicht gut, wir waren einfach sehr langsam. Als das Safety-Car reinkam, konnte ich überhaupt keinen Schritt nach vorne machen - im Gegenteil. Im musste abreißen lassen, mehr als der Sauber war zu dem Zeitpunkt nicht drin. Das ist natürlich schade, weil ich dachte, dass wir ein besseres Auto haben würden im Rennen."

Plötzlich den Schalter umgelegt

In der zweiten Rennhälfte kam Vettel dann plötzlich auf Touren. "Was sich dann hinten raus geändert hat, weiß ich nicht. Es war, als ob die anderen ein bisschen langsamer gemacht haben... Es kam mir so vor, als hätte man einen Schalter umgelegt, und auf einmal ging es dann einigermaßen", denkt der Deutsche zurück.

"Im Endeffekt hätten wir noch eine oder zwei Runden früher reingehen können."Sebastian Vettel
Dann sollte sich jedoch herausstellen, dass auch die Strategie, mit zwei harten Reifen über die Distanz zu kommen, nicht ganz aufging. Vettel kam wenige Runden vor Schluss zum vierten (!) Mal an die Box. "Wir haben uns entschieden, am Ende noch mal reinzufahren und auf die Weichen zu gehen, weil ich meine Zweifel hatte, was den Harten anging. Leider hat es nicht geklappt. Im Endeffekt hätten wir noch eine oder zwei Runden früher reingehen können."

Zumindest die Entscheidung, noch einmal zu wechseln, stellte sich am Ende als richtig heraus, denn Vettel landete schließlich wieder auf Rang sieben, wo er auch vor dem Stopp gefahren war. "Im Nachhinein haben wir das Richtige getan. Jetzt kann man sich darüber streiten, ob man vielleicht früher auf die Dreistoppstrategie hätte gehen können."

Maximal Platz sechs wäre drin gewesen

Trotzdem sei das keine leichte Entscheidung gewesen, "weil man da erst mal 20 Sekunden in die Tonne schmeißt und die erst wieder aufholen muss. Zumindest ist uns das gelungen." Der sechstplatzierte Fernando Alonso wäre unter Umständen vielleicht noch in Reichweite gewesen, "aber ich weiß nicht, inwieweit er einfach langsam gemacht hat, weil der Zug nach vorn für ihn auch schon abgefahren war."

Vettel war in Austin mit extrem flachem Flügel unterwegs, der ihm das Überholen am Ende des Feldes erleichtern sollte. Möglicherweise hätte Red Bull doch ein wenig konservativer mit der Abstimmung vorgehen können. "Ja, natürlich war die zu aggressiv", meint Vettel. "Wir wussten das, aber wir hatten nicht wirklich viel zu verlieren. Es war klar, dass es schwierig würde, im ersten Sektor dranzubleiben, da wir in den Kurven langsam waren."


Großer Preis der USA - Sonntag

"Das Optimum war das nicht", urteilt er im Nachhinein. "Beim Überholen hat es geholfen, aber ich glaube, es hat im Endeffekt auch nicht die Welt ausgemacht. Fakt ist, dass das Auto viel zu nervös war. Ich habe mich halt gefragt, was anders war, weil wir uns ja praktisch das ganze Wochenende auf das Rennen vorbereitet haben und 1:44er-Rundenzeiten gefahren sind. Und im Rennen kommen wir dann nicht unter 1:46,5. Das war ein bisschen seltsam."

Vom reinen Resultat her sei der siebte Platz aber okay, findet Vettel. Und immerhin hat er zum Ende hin noch seine Rennpace gefunden. "Es macht natürlich Spaß, viele Autos zu überholen, aber so richtig echt ist das ja auch nicht, wenn du auf frischen Reifen bist", merkt der Heppenheimer an. Wie sein drittletztes Rennen für Red Bull habe sich der US-Grand-Prix jedenfalls nicht angefühlt: "Nein, nicht wirklich. Im Moment denke ich nur an dieses Rennen. Das letzte Rennen wird aber sicherlich sehr emotional", so Vettel gegenüber 'BBC'.

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Formel-1-Saison 2024: Zahlen, Daten und Fakten zu den Pirelli-Reifen
Formel-1-Saison 2024: Zahlen, Daten und Fakten zu den Pirelli-Reifen
Foto zur News: Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009
Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009

Foto zur News: Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben
Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben

Foto zur News: FIA-Gala in Kigali
FIA-Gala in Kigali

Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: "Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
"Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
Foto zur News: Die One-Hit-Wonder der Formel 1
Die One-Hit-Wonder der Formel 1

Foto zur News: Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?
Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?

Foto zur News: McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
Top-Motorsport-News
Foto zur News: BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?
DTM - BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?

Foto zur News: Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt
WEC - Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt

Foto zur News: Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!
WRC - Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!

Foto zur News: Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"
MotoGP - Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"
Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

Anzeige motor1.com