Ricciardo: Der Start war mein Fehler
Über Daniel Ricciardos beeindruckender Leistung in Austin hängt ein kleiner Schatten: Der Red-Bull-Pilot kommt einmal mehr schlecht weg
(Motorsport-Total.com) - Drei Saisonsiege, fünf Podiumsplatzierungen, 214 WM-Punkte und bis zum Grand Prix der USA noch eine rechnerische Chance auf den Titel: wenn man Daniel Ricciardo in seinem ersten Jahr bei Red Bull überhaupt etwas vorwerfe kann, dann sind es seine schlechten Starts. Denn der Australier kam in Austin nicht zum ersten Mal schwer vom Fleck - ein Schwäche, die er mit seinem Vorgänger Mark Webber gemein hat und für die er auch gerade steht.
"Über den Start will ich gar nicht gerne reden", meint Ricciardo nach dem Rennen. Von Startplatzfünf aus, verlor er direkt nach dem Erlöschen der Ampeln mal wieder zwei Positionen. "Ich denke, dass es mein Fehler war. Ich habe die Prozedur wahrscheinlich irgendwie verhauen, das muss ich mir noch einmal anschauen. Dafür, dass ich so schlecht weggekommen bin, habe ich aber noch gute Schadensbegrenzung hinbekommen. Es hätte auch viel schlechter enden können. Wir arbeiten daran und können in Brasilien hoffentlich stärker sein."
Nachdem schon früh das Safety-Car zum Einsatz kam, konnte Riccardo dann schon beim Neustart Wiedergutmachung betreiben. Seine Attacke auf Fernando Alonso ging allerdings auch beinahe schief, denn Felipe Massa und Valtteri Bottas kamen ebenfalls gefährlich nah.
"Ich glaube, die beiden Williams haben keinen allzu guten Neustart hinbekommen, deswegen waren wir alle recht nah beieinander. Ich habe gesehen, dass sich Fernando ein wenig absichern wollte, aber die Kurve 1 ist breit und ich wusste, dass innen noch Platz war. Ich habe mir das schon Ausgangs der letzten Kurve gedacht als ich wusste, dass ich nah genug dran war, also klappte das. Massa und Valtteri bremsten aber spät. Ich hätte sie beinahe erwischt und Fernando muss sich gedacht haben, dass es das war."
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Dritter USA-Grand-Prix in Austin, zweiter Sieg für Lewis Hamilton nach 2012: Mit seinem 32. Grand-Prix-Triumph zieht er an Nigel Mansell (31) vorbei und ist nun erfolgreichster britischer Formel-1-Fahrer aller Zeiten. Sehr zum Leidwesen des zweitplatzierten Teamkollegen Nico Rosberg. Fotostrecke
Bekanntlich ging das aber gut und Ricciardo konnte seinen kleinen Siegeszug an den Williams vorbei auf Platz drei fortführen. Mit Brasilien und Abu Dhabi folgen nun die letzten Rennen der Saison und noch weitere Gelegenheiten für den 25-Jährigen, seine erfolgreiche Saison abzurunden. Auf die Saisonsiege vier und fünf setzt er dabei aber nicht.
"In der Vergangenheit war das immer eine gute Strecke für Red Bull", sagt er über den Kurs von Sao Paulo, wo der nächste Grand Prix am kommenden Wochenende stattfinden. "Aber es wird wohl wieder nur um diesen letzten Schritt auf das Podium gehen. Ich würde gerne behaupten, dass ich mir diese letzten beiden Rennen noch schnappen kann, aber ich denke, ich kann froh sein, wenn ich noch zwei dritte Plätze hole."