Ferrari konzentriert sich auf das "zweite Rennen"
Fernando Alonso und Kimi Räikkönen starten in Austin von den Plätzen sechs und acht und wollen sich gegen Red Bull und McLaren durchsetzen
(Motorsport-Total.com) - Auch beim 17. Qualifying der Saison gelingt Ferrari in Austin keine große Überraschung. Fernando Alonso starten beim Grand Prix der USA von Platz sechs, Kimi Räikkönen rutscht nach Grid-Strafe von Jenson Button auf Startplatz acht vor. Im Rennen wollen die Scuderia-Piloten so viele Punkte wie möglich für die wichtige Konstrukteurswertung holen. Mercedes und Williams wird man aber ihr eigenen Rennen lassen.
"Ich denke, es war ein gutes Qualifying", meint Alonso. "Wenn man sich die Zeiten von den Autos vor mir anschaut, denke ich nicht, dass ich wesentlich besser hätte abschneiden können. Die Streckenoberfläche ist viel besser als in den vergangenen Jahren. Es gibt viel mehr Grip aber gleichzeitig auch mehr Reifenabbau. Ein Zweistopprennen ist daher unausweichlich. Die Temperaturen sind im Vergleich zu Freitag gefallen, aber ich denke nicht, dass das einen Einfluss auf die Strategie hat, ebenso wenig wie die Windrichtung, die sich noch ändern soll."
Der Spanier hatte sich mit einer Zeit von 1:37.610 Minuten 0,366 Sekunden hinter Daniel Ricciardo (Red Bull) gesetzt und lag mit einem Abstand von 0,045 Sekunden nur knapp vor Button (McLaren). Der wurde wegen eines Getriebewechsels aber auf Platz zwölf zurückversetzt, weswegen Alonso jetzt dessen Teamkollegen Kevin Magnussen im Nacken hat. Auf die McLaren-Piloten, sowie die Konkurrenten von Red Bull setzt der zweimalige Weltmeister sein Hauptaugenmerk, auch wenn Sebastian Vettel von der Boxengasse aus startend erst einmal aufholen muss.
Räikkönen noch immer nicht ganz zufrieden
"Die Rennen sind lang und es kann viel passieren, auch was die Zuverlässigkeit an der Spitze angeht, wie es in der dieser Saison schon häufig vorgekommen ist", so Alonso. "Neben Ricciardo hat Vettel das ganze Wochenende Longruns trainiert und sieht sehr konkurrenzfähig aus. Früher oder später wird er in unsere Nähe kommen. Die McLaren sind auch in unserer Nähe. Die ersten vier Autos, Mercedes und Williams, sind ein wenig zu schnell für uns, wenn wir realistisch sind. Wir müssen uns also auf das so genannte zweite Rennen konzentrieren."
Teamkollege Räikkönen durfte in die vierte Startreihe vorrücken, nachdem er sich als Neunter qualifiziert hatte.
"Das Verhalten meines Autos war im Vergleich zu Freitag besser und ich war recht zufrieden mit der Balance, auch wenn ich es nicht geschafft habe, eine Runde hinzubekommen, die mich höher positioniert hätte.", erklärt der Finne. "Aus irgendeinem Grund können wir die Probleme mit der Frontpartie nicht in den Griff bekommen. Das Auto neigt in allen Sektoren dazu mit Untersteuern wegzurutschen. Das schränkt leider sehr ein und ist nicht ideal. Wir werden aber im Rennen wir immer versuchen, unser Bestes zu geben. Ich bin sicher, wenn wir weiter arbeiten und uns Tag für Tag verbessern, werden wir bald eine Lösung finden."
Punkte für Gesamtwertung benötigt
Chefingenieur Pat Fry erklärt: "Mit den im Vergleich zum dritten Freien Training angestiegenen Temperaturen wurde es im Qualifying so warm, wie wir es auch für das Rennen erwarten. Das Verhalten des Autos und die Performance der Reifen haben sich dadurch auch verbessert. In Q1 haben wir leider den Medium-Reifen nicht auf Temperatur bringen können, auf dem weichen Reifen waren wie mehr oder weniger da, wo wir es erwartet haben."
Für das Team geht es drei Rennen vor Saisonende noch um wichtige Punkte in der Konstrukteurswertung. Momentan befindet sich die Scuderia auf Platz vier in der Gesamtwertung und liegt 28 Punkte hinter Williams, sowie 45 Zähler vor McLaren. Die zweitplatzierten Red Bull liegen schon 154 Punkte entfernt.
"Wie in Sotschi werden die Reifen auch hier eine Schlüsselrolle spielen, wenn auch auf eine andere Weise", sagt Fry im Hinblick auf die Strategie für ein erfolgreiches Rennen. "Wir gehen davon aus, dass der weiche Reifen schnell abbauen wird und die härtere Mischung uns erlaubt, längere Stints zu fahren. Man muss im Rennen aber auf beide Varianten achten, denn sie könnten einen großen Effekt auf die Performance haben. Wir werden unser Rennen auf den Start, die Zuverlässigkeit und die Boxenstopps aufbauen müssen, um ein paar Plätze gut machen zu können."